Dies und das zum 20. Oktober
Schon um 12.37 Uhr erscheint mit Petra Gössi eine erste Spitzenkandidatin im Medienzentrum im Kollegi Schwyz. Normalerweise halten sich die Cracks zurück. Das frühe Auftauchen hat seinen Grund: «In 20 Minuten muss ich bereits wieder gehen», erklärt sie dem Einsiedler Anzeiger. Das Schweizer Fernsehen startet früh seine «Elefantenrunde» – und da darf die Präsidentin der FDP Schweiz natürlich nicht fehlen.
Als SVP-Parteipräsident Roland Lutz ein Zwischenresultat zur Ständeratswahl beäugt, liegt Parteikollege Alex Kuprecht zwar vorn, doch auf Rang zwei hat sich zu diesem Zeitpunkt mit Othmar Reichmuth die Konkurrenz von der CVP geschoben. Pirmin Schwander steht auf Rang drei, gefolgt von Kaspar Michel, Michael Fuchs und Honorata Züger. «Mit jedem auf der Liste kann ich leben», sagt Lutz staatsmännisch. Als er das ungläubige Staunen der Zuhörer realisiert, relativert er umgehend: «Also mit fast jedem …».
Die Schmach von 2015 vergessen machen will das Einsiedler Abstimmungsbüro. Denn vor vier Jahren lagen alle Ergebnisse rechtzeitig vor – nur auf jenes aus dem Klosterdorf musste man geschlagene drei Stunden warten. – So steigt vorgestern Sonntag die Spannung, je mehr Gemeinderesultate eintrudeln. Als Leiter der Staatskanzlei hat der Unteriberger Anton Waldvogel aber Erbarmen mit dem Journalisten aus dem Nachbardorf. «Einsiedeln liegt vor», flüstert er diesem ins Ohr. Das war knapp nach 14 Uhr. Die Schmach ist getilgt. Die rote Laterne hängt neu in Sattel, Wollerau und Feusisberg.
Standesweibel Bruno Gwerder ist auch in diesem Jahr ein gefragter Mann. Er gibt mit einem Klingelzeichen jeweils bekannt, wenn die Ergebnisse auf den vier grossen Monitoren aktualisiert sind. Als Neuerung können in diesem Jahr sämtliche Zahlen zeitgleich auf Handy, Laptop oder Computer aufgerufen werden. Auf die schüchterne Frage des besagten Einsiedler Journalisten, ob es das Ganze auch in Papierform gibt, antwortet Gwerder ausweichend. «Vielleicht alle zehn Gemeinden …». Etwas später drückt er dem EA-Redaktor als Erstem eine Kopie in die Hand: «In unserem Alter», so Gwerder, «hat man halt noch gerne Papier …» Victor Kälin