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Wieder 440 Firmen mehr, bald Bestand von 20’000 erreicht

2019 registrierte der Kanton Schwyz die bisher höchste Anzahl von Neugründungen. Trotz vieler Bereinigungen resultierte letztlich ein überdurchschnittlich starkes

Wachstum.

JOSIAS CLAVADETSCHER

Schwyz ist und bleibt als Standort für Unternehmen und juristische Personen attraktiv. Dies zeigt die aktuelle Statistik des Handelsregisters des Kantons Schwyz. Schon zwei Tage nach Neujahr liegen die entsprechenden Zahlen bereinigt vor, ein sehr guter Service. Fünf neue Firmen pro Werktag

Per Ende 2019 waren im Kanton Schwyz 18’591 Firmen eingetragen. Das sind 440 mehr als vor einem Jahr, wobei dies das Nettowachstum ist. Firmen, die weggezogen sind, gelöscht oder eingestellt worden sind oder fusioniert haben, sind bereits in dieser Liste abgezogen und eingerechnet. Letztes Jahr sind im Sinne einer Bereinigung von Amtes wegen zudem deutlich mehr Löschungen vorgenommen worden als in den Vorjahren. Betroffen hat dies vor allem inaktive Firmen, solche ohne Domizil oder ohne personell besetzte Organe und solche, die seit 15 Jahren keine Eintragungen mehr vorgenommen haben.

Neu gegründet worden sind mit Domizil im Kanton Schwyz letztes Jahr total 1268 Firmen. Das sind umgerechnet auf einen Werktag im Schnitt 5 neue Firmen, die sich haben eintragen lassen. Dies entspricht der bisher höchsten Anzahl Neugründungen im Kanton Schwyz. Eintragungen im Handelsregister sind 2019 gesamthaft 7416 (Vorjahr 7066) vorgenommen worden. Schallgrenze von 20’000 Firmen rückt näher Mit dieser Statistik per Ende 2019 hat der Kanton Schwyz erneut einen Rekord im Firmenbestand erreicht. Der Bestand hat sich seit 2003 verdoppelt, in den letzten zehn Jahren ist er um 48 Prozent gewachsen. Die Schallmauer von 10’000 Firmen ist damals 2005 durchbrochen worden (10’132 Firmen), vor fünf Jahren waren es 15’965 Firmen. Das Wachstum ist sehr linear, was zur Prognose verleitet, dass Ende 2021 der Kanton Schwyz mehr als 20’000 eingetragene Firmen zählen wird. Im heutigen Bestand sind nach wie vor die Aktiengesellschaften (AG) und die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH) dominant. Sie haben die früher noch deutlich beliebteren Einzelfirmen schon längst weit überholt. Die Zahl der Einzelfirmen hat sich letztes Jahr wiederum um 103 auf 3304 zurückgebildet. Umgekehrt ist die Zahl der AG um 238 auf 7751 angewachsen, jene der GmbH noch stärker um 314 auf 6416. Tendenziell wird das Jahr kommen, wo die GmbH die AG zahlenmässig überholen.

Der Bestand an Kollektivund Kommanditgesellschaften ist faktisch stabil geblieben, ebenso wie jene der Genossenschaften und juristischen Personen mit besonderen Rechtsformen. Leicht gewachsen ist die Zahl der eingetragenen Vereine. Diese können sich zwar freiwillig im Handelsregister eintragen lassen, verpflichtend ist eine Eintragung aber nur, wenn sie kommerziell ausgerichtet sind, ein kaufmännisch geführtes Gewerbe betreiben oder Auslandsgeschäfte tätigen. Nur der Verkauf von T-Shirts oder ein Vereinsfest reichen nicht aus für die Verpflichtung zum Eintrag.

Stiftungen müssen sich bis Ende 2020 eintragen lassen

Eine Veränderung hat sich bei den Stiftungen ergeben. Ihre Zahl hat ganz leicht um 6 auf 325 Stiftungen zugenommen. Dies wird sich 2020 noch akzentuieren. Wie Othmar Aeschi, Leiter des Handelsregisters des Kantons Schwyz, erklärte, sind nach einer Karenzfrist von fünf Jahren nun alle kirchlichen Stiftungen, alle privatrechtlichen und damit auch alle Familienstiftungen bis Ende Jahr verpflichtet, sich eintragen zu lassen. Bisher waren sie davon befreit. Wenn sie die Eintragung nicht bis zum 31. Dezember vornehmen, verlieren sie zwar ihre Rechtspersönlichkeit nicht, es drohen aber ein Verfahren zur Eintragung von Amtes wegen und allenfalls sogar strafrechtliche Sanktionen.

Familienstiftungen sind im Kanton Schwyz recht zahlreich, weil sie steuerlich begünstigt sind. Kirchenstiftungen sind ebenfalls zahlreich, weil bei der Entflechtung von Kirche und Staat gemäss kirchlicher Anordnung zum Schutz der Güter die Immobilienwerte der Kirchgemeinden in Stiftungen gelegt worden sind. Meist betrifft dies Kirchen, Kapellen, Pfarrhäuser und Pfrundliegenschaften.

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