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Zum 1159. Todestag ein neues Meinradslied

Am Meinradstag vom 21. Januar wird am Schluss des Pontifikalamtes ein neues Meinradslied von Pater Theo uraufgeführt.

PATER THEO FLURY

Zu den vier Einsiedler Liedern (Text und Musik : P. Theo Flury): Der Anlass zur Entstehung der vorliegenden Lieder bot die Eröffnung des Meinradsweges für Radpilger. Er führt von der Sülchen- Kirche bei Rottenburg (im Sülchgau ist der heilige Meinrad kurz vor 800 geboren) über das Kloster Beuron, die Reichenau und Fischingen nach Einsiedeln. Einige unserer jungen Mönche hatten diesen Weg am 7. und 8. Mai 2019 zurückgelegt. Zu Hause bereiteten dann einige weniger sportliche Mitbrüder den Pilgern eine kleine Überraschung und sangen ihnen das an diesem Tag entstandene Meinradslied vor. Es sollte ein kleines Zeichen der Dankbarkeit und der Anerkennung sein für ihren innovativen Einsatz im Bereich der Wallfahrt.

Nur keinen der wichtigen Heiligen vergessen Aus Gründen der Gerechtigkeit entstanden in rascher Folge zwei weitere ähnliche Lieder: das Lied zur Schwarzen Madonna und das Mauritiuslied. Keiner der vielleicht wichtigsten Einsiedler Heiligen sollte sich übergangen fühlen! Das letzte Lied, «Der Engel des Herrn» ist der Einsiedler Pilgermesse entnommen, welche am Fest der Engelweihe 2017 in der Klosterkirche uraufgeführt worden ist.

Alle Lieder zeichnen sich durch einfache und eingängige Melodieführung aus und sind für Vorsänger, Gemeinde und Orgel geschrieben. Der Part des Vorsängers kann ohne weiteres auch von der Gemeinde übernommen werden.

Glaube, Liebe, Hoffnung

Der Text des Meinradsliedes nimmt die Themen von Glaube, Hoffnung und Liebe auf und verbindet sie mit Motiven aus der Legende zum Leben des Heiligen. Auch der Wesenskern des Pilgerns wird erwähnt: Das schnelle Rad der Zeit möge anhalten und der Radpilger beim Herrn Rast finden. In der letzten Strophe findet sich eine Parallele einerseits zwischen dem gastfreundlichen Heiligen und Jesus Christus, der den Emmausjüngern das Brot brach, und anderseits zwischen den Radpilgern und den Emmausjüngern, die den Auferstandenen im Brechen des Brotes erkannten, nachdem er unerkannt mit ihnen gegangen war.

Der Text des Liedes zur Schwarzen Madonna verbindet die Aussage, dass Jesus Weg, Wahrheit und Leben sei, mit den neutestamentlichen Überlieferungen vom reichen Jüngling (Weg zum Leben), von Jesus vor Pilatus (Frage nach der Wahrheit) und von der Frau am Jakobsbrunnen (Heil, Leben in Fülle). Im Refrain wird Maria als Schwarze Madonna, als die Einsiedler Muttergottes, angerufen und in Beziehung zu ihrem Sohn gesetzt.

Im Mauritiuslied werden der Heilige und seine Gefährten im Martyrium mit Jesus Christus in Verbindung gebracht. Sie sind ihm auf seinem Weg nachgefolgt und haben ihn mit ihrem Blut bezeugt. In welcher Form und in welchem Mass legen wir Zeugnis ab? Und aus welchem Bewusstsein floss die Kraft für die Tapferkeit der Thebäer? «Dem höchsten König eigen», ihm treu bis in den Tod: Mit diesem Zitat aus der Ballade «Die Füsse im Feuer» (1882) von Conrad Ferdinand Meyer schliesst der Refrain. Er paraphrasiert ein Zitat des Tertullian: «Sanguis martyrum, semen Christianorum» – das Blut der Märtyrer ist der Same der Christen.

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