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«Gerade in der Schweiz haben wir eine enorme Verantwortung»

«Gerade in der Schweiz haben wir  eine enorme Verantwortung» «Gerade in der Schweiz haben wir  eine enorme Verantwortung»

Mit 67 jungen Menschen aus der Schweiz, Europa, Asien und den USA wird Svenja Hammer in dieser Woche über die Herausforderung der Welternährung debattieren.

VICTOR KÄLIN

«World Food System» ist das Thema eines Forums, das auf Initiative der Stiftung Schweizer Jugend forscht einberufen worden ist. Was hat es damit auf sich? Es handelt sich um einen viertägigen Event. In diesem Rahmen arbeiten gegen 70 junge Menschen an Visionen und Lösungswegen zum Thema Welternährung. Die Aufgaben werden dabei von Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft gestellt. Jugendliche wie Experten vertreten dabei ganz verschiedene Fach- und Interessengebiete. Der Anlass ist extrem interdisziplinär.

Das Ganze ist eingebettet ins International Swiss Talent Forum …

Dieses Forum bietet uns Jugendlichen die Möglichkeit, vorauszublicken und neue Ideen und Lösungsansätze zu entwickeln. Damit hat die Stiftung Schweizer Jugend forscht eine visionäre Denkfabrik geschaffen, welche uns als Direktbetroffene selbst zu Wort kommen lässt. Wie sind Sie dazu gestossen?

Auf Einladung von Schweizer Jugend forscht – aber nicht, weil ich im Vorjahr Halbfinalistin der Schweizerischen Wissenschafts- Olympiaden gewesen bin, sondern wegen 2018 … Was war damals?

Damals holte ich an der Schweizerischen Philosophie-Olympiade den zweiten Goldplatz … Leider konnte ich mich an der internationalen Philosophie-Olympiade in Montenegro international dann nicht durchsetzen (schmunzelt). Und dem International Swiss Talent Forum haben Sie spontan zugesagt?

Ja. Bei solchen Anlässen gibts immer einen hochinteressanten Austausch. Es entstehen auch Kontakte, die über den Anlass hinausreichen. Und zudem liegt mir das Thema «World Food System » extrem am Herzen. Wie weit fühlen Sie sich beim Thema Welternährung als direktbetroffene Person? Gerade wir in der Schweiz haben dem Thema Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft gegenüber eine enorme Verantwortung. Wir haben die finanziellen Möglichkeiten, neue Technologien auszuprobieren, vorwärtszutreiben und an jene Länder weiterzugeben, welche diese Ressourcen nicht haben.

Auch bin ich der Meinung, dass zwar jeder essen soll, was er will, solange man sich bewusst entscheidet – und sich zum Beispiel erkundigt, woher das Produkt kommt und wie es hergestellt wird.

Wie bewusst ernähren Sie sich?

Unsere ganze Familie isst vegetarisch. Wir kaufen die Lebensmittel vorzugsweise lokal ein. Sind Sie seit jeher Vegetarierin?

Nein. Ich begann vor rund fünf Jahren, kein Fleisch mehr zu essen. Mittlerweile hat sich die ganze Familie nach und nach angeschlossen. Das fand ich cool. Wieweit denken Sie, am Forum selbst einen Beitrag zur «Herausforderung der Welternährung » leisten zu können? Ich glaube, durch meine Reiseerfahrungen, die auf dem Aspekt der Nachhaltigkeit beruhen. Ich schaffte es mit dem Zug bis in die Mongolei. Dort durfte ich mit nomadischen Familien leben und erhielt so Einblicke in eine Landwirtschaft, welche sich von unserer stark unterscheidet. Und was passiert mit den Erkenntnissen des Forums?

Das Forum versteht sich als eine Investition in die Zukunft – und will uns Jugendlichen etwas auf unseren Lebensweg mitgeben. Ich gehe jedenfalls nicht davon aus, dass wir nach lediglich fünf Tagen revolutionäre Aussagen zum Thema Welternährung machen können.

Im Herbst beginnt Ihr Psychologiestudium …

Über die Psyche lassen sich die Verhaltensmuster der Menschen erklären. Das interessiert mich ausserordentlich. Dieses Wissen lässt sich beispielsweise auch auf das Konsumverhalten übertragen. Foto: Victor Kälin

Svenja Hammer

Jahrgang: 2001 Wohnort: Gross Beruf: Angehende Studentin, momentan im Zwischenjahr

Hobbys: Kickboxen, Reisen, Politik, Lesen, Philosophie

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