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Bischöfe quo vadis?

LESERBRIEFE

Bistum Chur und Martin Kopp, EA vom 20. März

Das Coronavirus ist momentan ein schwer zu lösendes Problem im zivilen Leben. Ein anderes Virus treibt sich aber schon lange in den Reihen der Kirche um. Es sind Massnahmen und Ausgrenzung von zeitgemässen theologischen Anpassungen von Teilen der bevormundenden Kirchenführung.

Dass das Bistum Chur im Altertum lebt, mussten wir schon zur Zeit der Bischöfe Haas und Huonder erleben. Nun will uns Weihbischof Eleganti den Glauben stärken, indem er mit an Aberglauben erinnernden Empfehlungen den Kirchenbesuch leiten will. Ein Horrorszenarium in Anbetracht der ernsten Lage, was er uns glauben machen will.

Was nun aber Bischof Bürcher veranlasst, ist tiefstes Mittelalter. Einerseits ist Mitarbeit mit der Kirche gefragt, andererseits wird eine Opposition, der Diskussion dienend, generell verboten. Wer alles, was aus den Gläubigenreihen kommt, abwürgt, darf sich nicht wundern über die zunehmenden Kirchenaustritte. Was der liberal denkende Delegierte Martin Kopp nun erleben muss, ist reine Vogterei. Redefreiheit ist eidgenössisches Recht, und muss auch von der Kirchenführung akzeptiert werden. Es ist für die «Bodentruppe », sprich die Seelsorge, schwierig, mit solch bischöflicher Vorgabe ihr Wirken allgemein befriedigend ausüben zu können. Ist es in einem solchen Umfeld verwunderlich, dass der Nachwuchs für das Priesteramt ausbleibt?

Karl Hensler, Allmeindstrasse (Einsiedeln)

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