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Fünf Kantonal-Schwingfeste stehen vor der Absage

Die Corona-Krise setzt auch dem Schwingsport zu. Ob in diesem Jahr geschwungen werden kann, ist unsicher.

SIMON GERBER

Seit das Coronavirus herrscht, jagt eine schlechte Nachricht die nächste. Nichts geht mehr im Schweizer Sport. Wettkämpfe in allen Sportarten werden abgesagt. Und seit vergangener Woche dürfen auch Trainingslokale schweizweit nicht mehr benutzt werden. Dies alles trifft auch auf den Schwingsport zu. Dieser steht vor einer so grossen Herausforderung wie seit den beiden Weltkriegen nicht mehr. Letztmals in der jüngeren Geschichte musste 2005 das Unspunnen- Schwingfest nach einem schweren Unwetter im Berner Oberland abgesagt und um ein Jahr verschoben werden. Das gleiche Schicksal könnte in diesem Jahr durch die Corona-Krise vielen Kranzfesten blühen. Das Ausmass von Absagen und Verschiebungen kann noch nicht abgeschätzt werden. In der laufenden Saison wurden bisher beinahe sämtliche Vorbereitungswettkämpfe bis Ende April abgesagt. Im Kanton Schwyz betrifft dies den Frühjahrsschwinget in einer Woche in Oberarth, die beiden traditionellen Frühjahrsschwingeten in Ibach und in Pfäffikon über das kommende Osterwochenende und den Abend-Schwinget vom 25. April in Küssnacht. Bis zum Beginn der Kranzfestsaison in der Innerschweiz dauert es noch sechs Wochen. Auf dem Programm stehen ab dem 3. Mai bis zum 7. Juni die fünf Kantonalfeste Zug, Ob- und Nidwalden, Schwyz, Luzern und Uri. Aufgrund der derzeit herrschenden Pandemie dürften die fünf Kantonalfeste wohl abgesagt und um ein Jahr verschoben werden. Die finanziellen Folgen werden für die Veranstalter beträchtlich sein. Derzeit stehen die verschiedenen OK unter einem grossen Druck und sind gegenseitig in einem regen digitalen Informationsaustausch, um die notwendigen Entscheidungen zu treffen.

Bereits mehrere Kranzfeste abgesagt Ausserhalb des Innerschweizer Verbandsgebietes wurden für den Monat Mai bereits das Thurgauer und das Zürcher Kantonalfest, das Seeländische Gauverbandsfest sowie der Baselstädtische Schwingertag abgesagt und um ein Jahr verschoben. Auch in der Südwestschweiz sind diverse Kranzfeste aus dem Programm genommen worden. Nach der Serie der Kantonalfeste erfolgt am 14. Juni mit dem Stoos der Auftakt zu den sechs Bergkranzfesten. Auch diese Grossanlässe stehen möglicherweise auf der Kippe. Die Organisatoren dieser Wettkämpfe haben sicher den Vorteil, dass sie kurzfristiger über eine Durchführung oder Absage entscheiden können. Sie benötigen eine weniger lange Vorlaufzeit als die Kantonalfeste mit Gabensammlungen und mit einem jedes Jahr neu zusammengestellten OK. Meistens genügen für die Organisatoren eines Bergkranzfestes eine oder zwei Sitzungen vor dem Fest. Zudem verfügen die meisten OK-Mitglieder über jahrelange Erfahrungen.

Eine Zu- oder Absage könnten diese Veranstalter auch noch bis rund drei Wochen vor dem Festdatum treffen. Wie es nun in einer Medienmitteilung des Innerschweizerischen Schwingerverbandes heisst, steht der Vorstand momentan in Kontakt mit sämtlichen Veranstaltern von Kranzfesten in der Innerschweiz, um das weitere Vorgehen zu koordinieren.

Entscheide bis Ende März

Gegen Ende März soll entschieden werden, wie es 2020 auf den Wettkampfplätzen in der Innerschweiz weitergeht. «Es ist für mich in dieser ausserordentlich schwierigen Situation eine grosse Genugtuung, wie sich die verschiedenen Festkomitees austauschen und einander unterstützen. Der Kampf gegen das Virus hat jetzt die höchste Priorität. Wir alle müssen jetzt die Gesundheit und das Leben von Menschen schützen. Das gilt selbstverständlich auch für den Schwingsport », sagte Peter Achermann, Präsident des Innerschweizerischen Schwingerverbandes. Er hoffe, dass bald wieder bessere Zeiten anbrechen werden.

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