Hort steht vor Scherbenhaufen
KOMMENTAR
Nach einer längeren Suche ist der Verein für Jugend- und Familienberatung fündig geworden: Das längst an seine Kapazitätsgrenzen stossende Chinderhus Einsiedeln konnte mit einem weiteren Standort an der Fuchsenstrasse um einen Chinderhort erweitert werden. So weit, so gut. Allerdings ist der Verein nun über das Ziel hinausgeschossen. Statt den Abschluss des Baubewilligungsverfahrens abzuwarten und bauliche Massnahmen in Angriff zu nehmen, hat der Verein den neuen Chinderhort bereits eigenmächtig eröffnet: Obwohl das Wohnhaus diversen Sicherheits- und Brandschutzvorschriften nicht zu genügen vermag. Der Bezirk kam nicht umhin, einen sofortigen Nutzungsstopp zu verfügen: Dem Verein wird bis zur Erfüllung der Sicherheitsauflagen eine Nutzung des Hauses untersagt. Jetzt steht der Chinderhort vor einem Scherbenhaufen,der aus reiner Fahrlässigkeit entstanden ist.
Den Hort wieder zurück ins Chinderhus zu zügeln, dürfte illusorisch sein. Zudem wirft das Gebaren des Vereins ein schiefes Licht auf eine weitere Baustelle: Die Finanzierung des Chinderhorts ist noch nicht geklärt.
Das Chinderhus Einsiedeln macht eine gute Arbeit. Doch der Verein muss sich fortan an formaljuristische Abläufe halten, um nicht seine eigenen Projekte zu gefährden.
MAGNUS LEIBUNDGUT