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Fasnacht 2022: Wird Katerstimmung morgen Mittwoch begraben?

Fasnacht 2022: Wird Katerstimmung  morgen Mittwoch begraben? Fasnacht 2022: Wird Katerstimmung  morgen Mittwoch begraben?

Vieles deutet darauf hin, dass für die Fasnacht mehr möglich sein wird, als bis dato angenommen. Denn morgen Mittwoch werden einige Corona-Lockerungen erwartet.

VICTOR KÄLIN

Fällt morgen Mittwoch der Startschuss für die Einsiedler Fasnacht? Natürlich ist diese Frage nur unter dem Gesichtspunkt der Corona-Massnahmen zu verste-hen – der bisherigen und der allenfalls zukünftigen. Denn morgen Mittwoch will der Bundesrat an der neuesten Corona-Pressekonferenz auch Lockerungen bekanntgeben.

Ein Stück in Richtung Normalität?

Welche es genau sein werden, ist noch nicht bekannt. Erwartet wird jedoch, dass die Regierung den Kantonen am Mittwoch beantragt, auf die Corona-Zertifikatspflicht, die Kapazitätsbeschränkungen bei Grossveranstaltungen und die maximale Personenzahl bei privaten Treffen zu verzichten. Sogar das Ende der «besonderen Lage» wird in Bundesbern derzeit diskutiert. Einzig das Maskentragen in Innenräumen und öffentlichen Verkehrsmitteln würde uns dann noch von der Normalität trennen, wie wir sie vor Anfang 2020 kannten.

Aus Sicht der Fasnächtler ist vor allem ein möglicher Verzicht auf die Kapazitätsbeschränkung interessant. Dies würde Veranstaltungen im Freien wesentlich vereinfachen. Eine Hoffnung, welche Fasnächtler am letzten Dienstag, 25. Januar, mehrmals äusserten. Vor exakt einer Woche trafen sich die Vertreter der hiesigen Fasnachtsvereine mit Vertretern des Bezirksrats und der Kantonspolizei zu einer Lagebesprechung.

Keine lokalen Kompetenzen Dass auch die Fasnacht in unserer Region auf «den Segen aus Bern» angewiesen ist, machten die Vertreter der Kantonspolizei den Anwesenden unmissverständlich klar. «Es gibt keine lokalen Kompetenzen», zitiert Bezirksammann Franz Pirker die amtliche Order. «Es gibt nur die kantonale Interpretation des Bundesrechts.» Die Präsentation der Kantonspolizei gleich zu Beginn des Anlasses ist gemäss Pirker «ein Dämpfer gewesen, bestand doch bei den Vereinen die Hoffnung auf eine Sonderregelung». Da dem aber nicht so ist, richten sich alle Augen nach Bern.

Kinder- und Wagenumzug

Auch die beiden grossen Fasnachtsvereine, die Goldmäuder und die Bürgerwehr, halten sich gemäss deren Präsidenten «am Strohhalm aus Bern» fest. Für Andreas Kümin (Mäuder) und Beat Camenzind (Bürgerwehr) ist der Kinderumzug das wichtigste Anliegen. «Wir hoffen, dass wir wenigstens mit den Buben und Mädchen etwas machen können.» Besonders schön wäre dies, da in diesem Jahr die Jungfernfahrt des neuen Mäuderbähnlis zusammen mit den Fasnachtskindern geplant ist. Ob allenfalls gar der Wagenumzug am Güdelmontag bewilligungsfähig wird, ist derzeit noch unklar. Im Gegensatz zu den Umzügen in den Vierteln ist der Umzug im Dorf jedenfalls noch nicht abgesagt.

Sühudiumzug An der Zusammenkunft vom 25. Januar wurde auch der Sühudiumzug thematisiert. Nach den Vorkommnissen des Jahres 2021 «weiss auch die Polizei, dass dieser Umzug einfach passiert», fasst Pirker das Gehörte zusammen. Stand heute wollen Fasnachtsgesellschaften und Bezirk einen Menschenauflauf à la Vorjahr verhindern. Gemeinsam rufen sie deshalb zu einem «dezentralen Sühudiumzug in Kleingruppen» auf nach dem Vorbild des Eintrichelns. Dieses fand am Dreikönigstag zwar statt, einfach anders als gewohnt. Kümin erinnert daran, dass es früher anstelle des Sühudiumzugs ein Huditreiben gegeben hätte, ohne fixe Route, sondern in Kleingruppen querbeet durch das Dorf. Klar ist für die Präsidenten jedenfalls, dass sich die Vereine «an die Regeln halten und diese nicht umgehen wollen».

Auch wie es mit dem Pagat und dem Brotauswerfen aussieht, dürfte morgen Mittwoch deutlicher zu erkennen sein. Für Beat Camenzind, den Präsidenten des Pagat-Vereins Bürgerwehr, bleibt noch genügend Zeit, das Feueropfer bis zum Fasnachtsdienstag fertigzustellen. Genaueres ist übermorgen Donnerstag zu erwarten: Dann wollen Bezirk, Mäuder und Bürgerwehr «Nägel mit Köpfen» machen. Hoffentlich können sie möglichst viele einschlagen.

Ist die Fasnacht in Sicht? Das scheint sich auch dieses Hudi an der Langrütistrasse zu fragen. Foto: Victor Kälin

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