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Nun schon der zweite Sieg in Folge

Nun schon der zweite Sieg in Folge Nun schon der zweite Sieg in Folge

Fussball: FC Einsiedeln gewinnt gegen den FC Klingnau mit 2:1 und glaubt weiterhin an den Klassenerhalt

Zum ersten Mal schafft es der FC Einsiedeln, zwei Siege aneinanderzureihen. Nach den drei Punkten gegen den FC Mutschellen gelingt es den Klosterdörflern, auch in Klingnau alle Punkte mit nach Hause zu nehmen – und dies trotz eines unglücklichen Rückstandes nach einer Viertelstunde.

BEAT SUTER

Philipp Rechsteiner freute sich über den geholten Sieg nahe an der deutschen Grenze, holte seine Jungs nach dem Abpfiff aber sofort auf den Boden der Realitäten zurück. Kurz feiern sei erlaubt, aber es sei auch klar, dass die erbrachte Leistung gegen einen ultraharmlosen FC Klingnau in den nächsten beiden Heimspielen gegen den FC Dietikon und den FC Lachen/Altendorf zu keinem einzigen Punkt reichen würde.

Viele individuelle Fehler

Der Trainer meinte damit wohl nicht den erbrachten Willen, einen Rückstand in einen Sieg gedreht zu haben, oder die spielerische Dominanz seiner Mannschaft, welche in dieser Saison selten bis nie vorgekommen ist, sondern die vielen individuellen Fehler, die überhasteten Aktionen vor allem bei Standards und der daraus resultierende fahrlässige Umgang mit der eigenen Energie. Der FC Einsiedeln erlebte am sonntäglichen Frühlingsnachmittag eine ganz seltene Situation. Er war klar die bessere Mannschaft. Trotz der gewichtigen Absenz von Abwehrpatron Raphi Petrig (Gelbsperre) liess die Defensive keine wirklich grossen Chancen für den Gegner zu. Akinrinmade, Fässler sowie Rüttimann standen sicher und wurden aus dem Mittelfeld bei der Abwehrarbeit entsprechend unterstützt.

Fokus aufs Reklamieren

Es brauchte schon eine Unsicherheit von Torhüter Räber, der zum Schrecken seiner Kollegen den Ball nach dem ersten Eckball des Gastgebers in die eigenen Maschen boxte. Weder der FCE noch seine zwei angereisten Fans liessen sich von dieser Führung gross beeindrucken, denn schon die erste Viertelstunde zeigte, dass die Aargauer den Fokus mehr aufs Reklamieren denn auf ein konzentriertes, effizientes Fussballspiel legten. Dieser Eindruck täuschte nicht. Einsiedeln blieb die tonangebende Mannschaft, wenn auch auf ziemlich bescheidenem Niveau. Der Start in die zweite Halbzeit zeigte dann noch deutlicher, dass Captain Aldo Amendola und seine Mitstreiter nicht gewillt waren, ohne Punkte aus Klingnau abzureisen. Prskalo und Mujanovic tauchten mehrmals gefährlich vor Torhüter Ivanovic auf. Gut 15 Minuten nach dem Wiederanpfiff schlug es dann endlich im Klingnauertor ein.

Nach Nützels feinem Zuspiel setzte sich Timo Steiner gegen seinen Gegenspieler durch und markierte den erwarteten Ausgleich (61.). Randy Moncion, der nach 48 Minuten für Langhart ins Spiel kam, musste in der 73. Minute mit muskulären Problemen bereits wieder ausgewechselt werden. Der FCE liess sich davon nicht beirren und such-te das Heil weiter in der Offensive, was nach 78 Minuten mit dem 2:1 durch Aldo Amendola belohnt wurde! Doch zu mehr als drei Eckbällen reichte es den Aargauern nicht. Zu harm-los, zu unkonzentriert, zu unbesorgt präsentierte sich der Club an der Aare auf dem idyllisch gelegenen Sportplatz Grie.

Magere Zuschauerkulisse Die magere Kulisse von etwa 50 wohl eher gelangweilten Zuschauern widerspiegelte das Interesse der Spieler, dem FCE weh zu tun. Einsiedeln nahm diese Einladung dankend an.

Nachdem Klingnau an diesem Wochenende unter den Tabellenstrich gezogen wurde, folgt nun für die erste Mannschaft die Woche der Wahrheit, die entscheidende Phase über Sein oder nicht Sein in der aktuellen Liga. Punkt für Punkt ist sie den oberen Tabellennachbarn etwas näher gekommen.

Es fehlen allerdings immer noch neun Punkte auf den rettenden elften Platz. Solange der Verbleib in der 2. Liga interregional mathematisch möglich ist, glaubt auch Rechsteiners Team daran. Mit dem in der Rückrunde schwächelnden FC Dietikon (Mittwoch, 20.15 Uhr) und dem ebenfalls noch nicht geretteten FC Lachen/Altendorf (Samstag, 18 Uhr) dürfen auf dem Rappenmöösli zwei hochinteressante und umkämpfte Partien erwartet werden. Und wenn der FCE bezüglich Cleverness, Effizienz und Geduld noch eine Schippe drauflegen kann, ja dann darf er auch nach diesen beiden Heimspielen weiter auf den Ligaerhalt hoffen. Und so bleibt es weiterhin ein Geheimnis, ob die Fahrt nach Klingnau die letzte längere Meisterschaftsreise für den FC Einsiedeln gewesen ist.

Matchtelegramm

2. Liga interregional – Gruppe 5, 21. Spielrunde FC Klingnau – FC Einsiedeln 1:2 (1:0). Sportplatz Grie 50 Zuschauer (und zwei FCE Supporter) Tore: 15. Räber 0:1 (ET), 61. T. Steiner 1:1, 75. A. Amendola 1:2 FC Einsiedeln: Dennis Räber, Pascal Fässler, Ayo Akinrinmade, Jan Rüttimann, Fabian Langhart (46. Randy Moncion, 72. Oliver Borner), Francesco Amendola, Rusmir Mujanovic, Michael Nützel (91. Toko Hirsiger), Aldo Amendola (C), Marko Prskalo, Timo Steiner (77. Sven Vonderlinn) Ersatztorhüter: Robin Nützel Abwesend/Verletzt/Sperre: M. Schönbächler (V), R. Petrig (S), B. Abazaj (V), L. Albert (A), T. Bertschinger (A), J. Oberholzer (A), D. Pierangeli (V), L. Sefedini (V) Verwarnungen: 93. Borner (taktisches Foul), 4 V für Klingnau Bemerkungen: Wenig Zuschauer, wenig Stimmung, bescheidene aber idyllisch gelegene Anlage, 47. Lattenschuss R. Mujanovic, Verletzung von R. Moncion (26 Minuten nach seiner Einwechslung).

Der FC Einsiedeln (hier mit Vonderlinn am Ball) war oft einen Schritt schneller als die harmlosen Gegner von Klingnau.

Foto: Beat Suter

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