Joel Wicki heisst der Topfavorit

97. Schwyzer Kantonales Schwing- und Älplerfest in Muotathal

Neun Eidgenossen sorgen am Sonntag für ein starkes Teilnehmerfeld. Dabei droht die Gefahr, dass der Sieg an einen Nichtschwyzer oder gar Emmentaler geht.

WERNER SCHÖNBÄCHLER

Wegen der Corona-Pandemie musste das Kantonalfest in Muotathal um zwei Jahre verschoben werden. 2021 wurde es in Ibach ohne Publikum ausgetragen. Als Organisator trat der Kantonalverband auf. Am nächsten Sonntag kann der Anlass endlich unter normalen Bedingungen ausgetragen werden. Trotz des fast zweijährigen Unterbruchs muss mit 262 Teilnehmern erfreulicherweise keine Einbusse hingenommen werden.

Nachdem sich am Ob- und Nidwaldner Kantonalen am letzten Sonntag ein Wettkampf entwickelte, der kaum mehr kontrollierbar war, hoffen die Schwingerfreunde, dass wieder Normalität einkehrt. Die Einteilung versuchte mit allen Mitteln Gegensteuer zu geben, doch auch das nützte nichts. In den Sägemehlringen wurde eine Überraschung nach der anderen geschrieben. Es war zwar schön, dass neue Namen das Geschehen belebten, doch der Ausgang gab zu grossen Diskussionen Anlass. Das Einteilungskampfgericht muss-te dafür viel Kritik hinnehmen.

Schuler hats an der Wade Weil der letztjährige Sieger Christian Schuler wegen einer Wadenverletzung noch nicht starten kann, werden neun Eidgenossen antreten. Dabei dürfte Joel Wicki nur schwer zu stoppen zu sein. Dem Entlebucher fehlt noch der Sieg am Schwyzer Kantonalen in seinem Repertoire. Unterstützt wird er bei seinem Vorhaben von seinen Luzerner Verbandskollegen Sven Schurtenberger (Sieger 2019 in Bennau), Erich Fankhauser und Stefan Stöckli. Chancen auf den Sieg dürfen sich auch die beiden Schwyzer Eidgenossen Reto Nötzli und Mike Müllestein ausrechnen. Grosse Gefahr geht auch von der siebenköpfigen Gästedelegation aus dem Emmental aus. Dabei sind besonders die Eidgenossen Matthias Aeschbacher und Patrick Schenk sowie der kaum zu bezwingbare Konrad Steffen zu nennen. Obschon für die Schwyzer die goldenen Zeiten vorbei sind, haben sie noch starke Wettkämpfer wie Stefan Kennel, Pirmin Ulrich oder Marco Ulrich in ihren Reihen. Gespannt darf man auf das Comeback des Einheimischen Dario Gwerder sein.

Einsiedler Kranzchancen?

Die aktuell 30 gemeldeten Wettkämpfer des Schwingklubs Einsiedeln werden vom zweifachen Eidgenossen Alex Schuler angeführt. Zu den Kranzanwärtern dürfen am ehesten Philipp Schuler, Adrian Steinauer (Sieger 2016), Roland Kälin, Christian Lagler, Daniel Inderbitzin und Remo Kälin gezählt werden. Ein Fragezeichen muss hinter den Einsatz von Michael Hess gesetzt werden. Er zog sich vor zwei Wochen am Zuger Kantonalen eine schmerzhafte Schulterverletzung zu. Dass ein Kranzgewinn hoch hängt, haben die bisherigen Kantonalfeste gezeigt. Dieses Ziel dürfte für die jüngere Gilde ein schwieriges Vorhaben sein, denn im Schwingen wachsen die Bäumen normalerweise nicht allzu schnell in den Himmel.

Topfavorit Joel Wicki. Foto: zvg