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Kranzniederlegung und Fahnengruss am Soldatengrab

Kranzniederlegung und Fahnengruss am Soldatengrab Kranzniederlegung und Fahnengruss am Soldatengrab

Unteroffiziersverein Einsiedeln feierte 125-Jahr-Jubiläum

Am Freitagnachmittag feierte der Unteroffiziersverein Einsiedeln (UOVE) in überschaubarem Rahmen sein 125-Jahr-Jubiläum.

KONRAD SCHULER

Um 14 Uhr erfolgte vom Parkplatz beim Friedhof Einsiedeln der Abmarsch zum Soldatengrab. Der Präsident des UOVE und gleichzeitig OK-Präsident der Jubiläumsfeier, Stabsadjutant Benjamin Zehnder, und Wachtmeister Claudia Horath legten zu Ehren der verstorbenen Soldaten aus der Waldstatt in den beiden Weltkriegen einen Kranz nieder.

Korpsangehörige des Spiels Mechanisierte Brigade 11 umrahmten den Gedenkanlass.

Es erfolgten Fahnengrüsse des UOVE und des UOV Schwyz. Ehrenpräsident und Fähnrich, Korporal Salvatore Leggio vom UOVE, und der Präsident des UOV Schwyz, Wachtmeister Franz Wüest, waren für diese Zeremonie verantwortlich.

Für Frieden einsetzen Pater Basil Höfliger OSB erinnerte in der kurzen Gedenkfeier daran, dass unsere Generation dankbar sein soll gegenüber den früheren Generationen und dass all die Kreise gestärkt werden sollen, die sich für den Frieden einsetzen.

Ein beeindruckender Moment war auch das Spielen und Singen der Nationalhymne. Nach der Gedenkfeier auf dem Friedhof erfolgte der Auszug über die Stallungen bis zum Abteihof, wo die Teilnehmenden eine erste kleine Stärkung erwartete.

Militärspiel vorerst für Bevölkerung Das Spiel der Mechanisierten Brigade 11 konzertierte vorerst auf dem Klosterplatz für die Bevölkerung, bevor sie sich dann ebenfalls in den Abteihof be-gab.

Benjamin Zehnder hiess dort die rund 30 anwesenden Gäste und Mitglieder des UOVE willkommen, unter ihnen beispielsweise Regierungsrat Herbert Huwiler, Bezirksrat Jürg Kalbermatten, Säckelmeister Andreas Kuriger, Polizeikommandant Damian Meier, Kreiskommandant Edgar Gwerder und Lukas Kauflin, Präsident der Offiziersgesellschaft Einsiedeln. Später stiess Divisionär Lucas Caduff noch zur feiernden Gesellschaft.

«Gradpolitik fällt etwas in den Hintergrund» In seiner Begrüssungsrede strich Benjamin Zehnder die Wichtigkeit des Weiterbestandes des UOVE hervor. «Militärdienst ist für mich Arbeit, Arbeit mit ganz tollen Menschen, denen Bereitschaft wichtig ist. Im UOVE nehmen wir uns noch mehr Zeit für die Kameradschaftspflege, die im Dienst nicht zu jeder Zeit möglich ist. Auch lernen wir andere Handwerke und Funktionen kennen. Weiter fällt die Gradpolitik etwas in den Hintergrund. Man unterstützt und tauscht sich in alle Richtungen aus. Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten zusammen, ich glaube vor allem, das macht es aus», so der OK-Präsident.

Seit der Weiterentwicklung der Armee sei doch einiges gegangen. Man habe in Stäben neue Arbeitsstellen geschaffen, so in den Bereichen Nachrichtendienst und Logistik. Auch dem Kommandanten komme man wieder näher, so wie er selber als Führungsgehilfe des Bataillonskommandanten. «Ich bin stolz, eine so wichtige Position im Stab zu haben», sagte er konkret.

Er bedankte sich bei seinen OK-Mitgliedern, bei Pater Basil Höfliger OSB sowie bei den Sponsoren und Gönnern des Anlasses.

Fragen von General Guisan aufgenommen Militärdirektor Herbert Huwiler nahm in seinen Gratulations- und Grussworten seitens der Schwyzer Regierung Gedanken von General Guisan auf. Er habe uns am Ende des zweiten Weltkrieges zwei Fragen mit auf den Weg gegeben. Wollen wir uns verteidigen? Können wir uns verteidigen?

Mit dem Wollen sei es so eine Sache, eine paradoxe Sache. Jeder Mensch, der in seinem Leben mindestens ein Buch oder eine Zeitung gelesen hat, weiss, dass sich in der ganzen Geschichte der Menschheit Krieg und Frieden immer abgewechselt haben – und dass sich Krieg und Frieden in der Geschichte der Menschheit immer wieder abwechseln werden», führte er aus. Ob aus einer naiven oder berechnenden Haltung heraus, spiele im Ergebnis keine Rolle. «Dass immer Frieden ist, ist lei-der eine Illusion», so Huwiler. Die erste Frage, ob wir eine Milizarmee wollen oder wollen müssen, könne also mit einem klaren Ja beantwortet werden.

«Ohne Sicherheit keine Freiheit» Was mehr und mehr fehle, seien die Soldaten. Dass der Armeebestand zu klein sei, um das anspruchsvolle Leistungsprofil über eine längere Zeit und auf sich alleine gestellt erfüllen zu können, daran bestehe in Fachkreisen nur wenig Zweifel. «Im Moment können wir ein anspruchsvolles Leistungsprofil nicht über eine längere Zeit durchhalten. Aber die Ausgangslage ist besser als auch schon», zeigte er sich verhalten optimistisch.

Eines sei klar: «Ohne Sicherheit gibt es keine Freiheit.» Die Bedürfnisse nach Sicherheit reichten von der Landesverteidigung über die Bürgersicherheit im Alltag und die Rechtssicherheit bis hin zu den Menschenrechten.

«Der Staat ist dabei herausgefordert. Er muss zwischen Vorbeugung und Abwehr abwägen und die Wahl der Instrumente stets den Bedrohungen anpassen. Es darf weder ein Sicherheitsvakuum geben, noch ein Überwachungsstaat entstehen. In diesem Spannungsfeld bewegen wir uns ständig und es gilt, das richtige Gleichgewicht zu fin-den », führte Huwiler aus. «Dass Sie sich als Unteroffizier und Staatsbürger für dieses Gleichgewicht einsetzen, dafür möchte ich mich herzlich bedanken », sagte er an die Adresse der anwesenden Personen.

Vereinen das Wort gesprochen

Bezirksrat Jürg Kalbermatten machte in seiner Grussbotschaft unmissverständlich klar, welch wichtige Rolle die Vereine generell und der UOVE im Speziellen einnehmen. «Vereine sind in unserer Gesellschaft etwas ganz Wichtiges. Ohne Vereine hätten wir nicht so ein schönes Leben. Gerne hoffe ich, dass eure Pläne in Erfüllung gehen. Ich unterstütze das Vereinsleben sehr», bekannte Kalbermatten.

Nach den Reden und einer beachtlichen Anzahl von musikalischen Vorträgen seitens des Spiels der Mechanisierten Brigade 11 ging es beim Apéro zum gemütlichen, geselligen und kameradschaftlichen Teil über. Um halb sechs Uhr verschob sich die Gästeschar zum Nachtessen im Zunfthaus Bären by Schefer, wo natürlich auch in alten Erinnerungen geschwelgt werden konnte.

Stabsadj Benjamin Zehnder und Wm Claudia Horath schritten mit dem Kranz voraus zum Soldatengrab. Fotos: Konrad Schuler

Der Fahnengruss des UOVE wurde durch den Ehrenpräsidenten des Vereins, Kpl Salvatore Leggio, vorgenommen.

Eindrücklich war die Kranzniederlegung am Soldatengrab, vorgenommen von Stabsadj Benjamin Zehnder und Wm Claudia Horath.

Bezirksrat Jürg Kalbermatten unterstützte in seiner Ansprache die Tätigkeiten im Vereinsleben als wichtige Stütze des Zusammenlebens.

Gäste, ehemalige und heutige Mitglieder, lauschten den Worten der Festredner im Abteihof des Klosters Einsiedeln.

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