Dieses Mal soll es an den Wahlen für die Schwyzer SP klappen
Nun hat auch die kantonale SP ihre Kandidatinnen und Kandidaten für die Parlamentswahlen nominiert. Zuvor hatte SP-Co-Präsident Cédric Wermuth erklärt, weshalb die Sozialdemokratie notwendig ist.
«Wir erwarten nicht viel von euch, aber einen Sitz müsst ihr in Bern schon machen.» Unter grossem Applaus redete der Co-Präsident der SP Schweiz, Cédric Wermuth, den Schwyzer Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten am Samstag in Arth ins Gewissen. Er war als prominenter Gast an die Nominationsversammlung im Schulhaus Zwygarten geladen.
Wermuth erklärte den rund siebzig Anwesenden nicht nur die Wahlthemen, sondern auch, dass es dieses Mal mit dem Einzug ins Bundeshaus klappen wird. Die Schwyzer Sozialdemokraten sind bekanntlich seit dem Jahr 2015 nicht mehr in Bern vertreten. Wermuth: «Wir gewinnen diese Wahlen und werden allen zeigen, dass die Sozialdemokratie nicht tot ist, sondern eben erst beginnt.» 2019 haben zwei Prozent der Wählerstimmen gefehlt Diese Zuversicht teilte auch der frühere Kantonsrat und SP-Präsident Andreas Marty (Arth/Einsiedeln). Die SVP sei im Parlament in Bern mit drei Sitzen massiv übervertreten. Mit den Rücktritten von Alois Gmür (Die Mitte, Einsiedeln) und Pirmin Schwander (SVP, Lachen) würden im Nationalrat nun aber Sitze frei. Damit werde Platz für die SP geschaffen.
«Im Jahr 2019 haben uns nur zwei Prozent der Wählerstimmen gefehlt», hielt Marty Rückblick. Hätten 1031 Personen mehr die SP-Kandidaten unterstützt, wäre das SP-Mandat gesichert gewesen, sprach Marty der Parteibasis Mut zu.
Andreas Marty erneut Wahlkampfleiter Für Marty, der zum SP-Wahlkampfleiter ernannt wurde, hat-te dieses Ergebnis im Jahr 2019 nicht zuletzt mit der damals tie-fen Stimmbeteiligung zu tun: Lediglich 48,6 Prozent nahmen am Urnengang teil, während in den drei früheren Wahlgängen jeweils mehr als fünfzig Prozent den Weg an die Urne fan-den. «Heute», so Marty, «fehlt in Bern die ökologische und soziale Stimme aus dem Kanton Schwyz.» Er sei deshalb überzeugt, «dass wir es dieses Mal schaffen».
Dass die SP den Sprung ins Bundeshaus wieder schafft, davon ist auch die Schwyzer SP-Präsidentin Karin Schwiter überzeugt. Die Chancen seien gar nicht so klein, und dass am politisch rechten Rand etwa mit «Aufrecht Schwyz» neue Kräfte auftreten und der SVP Stimmen wegnehmen könnten, erhöhe die Chancen der SP nur noch mehr. «Wenn nur jeder oder jede unserer 500 Mitglieder zwei weitere Personen überzeugt, uns zu wählen, dann gewinnen wir», so Schwiter.
SP lanciert kantonale Kaufkraft-Initiative Die Nomination der vier Kandidierenden war denn auch nur noch eine Formsache. Die SP tritt mit Carmen Muffler (Freienbach), Jonathan Prelicz (Arth-Goldau), Antoine Chaix (Einsiedeln) und Elsbeth Anderegg Marty (Altendorf) für den Nationalrat an, wobei Anderegg Marty gleichzeitig auch für den Ständerat kandidieren wird. Die SP-Liste wird zudem von einer eigenen Juso-Liste unterstützt. Hier treten Lukas Achermann (Goldau), Lucy Kingsman (Freienbach), Nathalie Ruoss (Schübelbach) und Bran Picozzi (Gross) an.
Der Parteivorstand holte sich von der Basis am Samstag zudem die Legitimation, mit anderen Parteien und politischen Kräften Verbindungen einzugehen. Bis jetzt habe man zwar weder mit der Mitte noch mit den Grünliberalen die Gespräche zu einem Erfolg bringen können. «Aber», so Schwiter, «unsere Türe bleibt offen.» Befeuern soll den Schwyzer SP-Wahlkampf nicht zuletzt die Volksinitiative «Kaufkraft stärken – Prämienverbilligung auch für den Mittelstand». Diese war seit Längerem angekündigt, am Samstag wurde sie nun lanciert.