Veröffentlicht am

Für den Lehrerverband gefährdet der Kanton die Qualität der Volksschule

Der Dachverband der Schwyzer Lehrer kritisiert das Zuwarten des Kantons, derweil ein überproportionaler Exodus den Lehrermangel verstärken würde.

Anfang Februar behandelte der Erziehungsrat das Geschäft «Lehrpersonenmangel/Attraktivierung Lehrberuf». Bei der Behandlung des Berichts vermochten insbesondere der Analyse-teil sowie die beantragten Massnahmen den Erziehungsrat nicht zu überzeugen, weshalb dieser nun zusätzliche Abklärungen, beziehungsweise eine noch vertieftere Analyse verlangt (wir berichteten). Bis eine solche vorliegt, wurde der Beschluss über umfassendere konkrete Massnahmen zurückgestellt.

«Thematik ist dringlich» Für den Dachverband der Schwyzer Lehrpersonen (LSZ) ist die-ser Entscheid, «gemessen an der Dringlichkeit der Thematik und der beharrlich ignorierten Forderungen des Verbands, unverständlich und enttäuschend», wie er in einem Kommuniqué mitteilt. Der Verband erinnert daran, dass nebst dem allgemeinen Mangel an Lehrkräften letztes Jahr 226 Lehrpersonen die Schwyzer Volksschule verliessen – und damit so viele wie seit zehn Jahren nicht mehr. Weiter zeigt sich, dass rund 30 Prozent dieser Lehrpersonen eine Stelle ausserhalb des Kantons antreten. «Die Qualität der Volksschulbildung ist in Gefahr» Für den LSZ sind das «alarmierende Zeichen, die von der Schwyzer Bildungspolitik kon-sequent ignoriert werden». Deshalb quittiert der Verband die Vertagung des Entscheids sei-tens des Erziehungsrates als falsch: «Der Lehrpersonenmangel wird sich damit weiter zuspitzen. » Für den LSZ ist der Kanton Schwyz «nicht mehr konkurrenzfähig; die Qualität der Schwyzer Volksschulbildung ist in Gefahr ».

Es kostet – so oder so Der LSZ fordert deshalb erneut und mit Nachdruck eine zweite Entlastungslektion für die Klassenlehrpersonen aller Stufen zur Personalerhaltung und eine deutliche Erhöhung der Löhne aller Schwyzer Volksschullehrpersonen zur Personalrekrutierung. Flankierende Massnahmen müssen in einem nächsten Schritt geplant und umgesetzt werden. Dass diese Massnahmen kosten, weiss auch der Dachverband: «Aber nicht zu handeln», schreibt er abschliessend, «hat einen deutlich höheren Preis.»

Share
LATEST NEWS