Die Spitze bei der Schwyzer Kantonalbank erhält weniger Boni
Die Geschäftsleitung der Schwyzer Kantonalbank (SZKB) erhält auch für das vergangene Jahr einen Bonus – aber weniger als in den Vorjahren.
Seit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS ist es wieder das Thema Nummer eins in den Medien, im Bundeshaus und auf der Strasse: Die exorbitant hohen Entschädigungen und Boni, die sich vor allem die Bankkader am Ende des Jahres auszahlen dürfen.
Daran soll bei der CS trotz Übernahme auch dieses Jahr festgehalten werden. Derzeit prüfen aber die Finanzmarktaufsicht (Finma) und der Bundesrat, wie diese Zahlungen gestoppt werden könnten. Immerhin steckt ja mittlerweile viel Steuergeld in dieser Bank.
Die Zahlen sind beeindruckend: In der CS sollen in den letzten Jahren Milliarden von Franken als Boni weltweit ausbezahlt worden sein, obwohl die Bank gleichzeitig Milliardenverluste kassieren musste. Gemäss der Zeitung «Blick» bekommen die 72’000 UBS-Angestellten im Schnitt etwa 41’600 Franken. Im Durchschnitt 512’000 Franken Lohn bei der SZKB Bei der Credit Suisse belaufen sich diese auf durchschnittlich 20’000 Franken für das Geschäftsjahr 2022. Auch die Boni der Zürcher Kantonalbank seien in den letzten Jahren deutlich gestiegen und liegen heute im Schnitt bei 60’000 Franken.
Eine Zusammenstellung aufgrund des jüngsten Geschäftsberichts zeigt auf: Bei der Schwyzer Kantonalbank werden ebenfalls Erfolgsbeteiligungen ausbezahlt. Es wird aber mit deutlich kleinerer Flamme angerichtet.
Gesamthaft belaufen sich die Fixgehälter für die fünf SZKB-Geschäftsleitungsmitglieder auf 1,4 Millionen Franken. Dazu kommen noch 1,2 Millionen Franken Erfolgsbeteiligungen für damals vier GL-Mitglieder, sodass im Schnitt ein Geschäftsleitungsmitglied im vergangenen Jahr auf eine Entschädigung von rund 512’400 Franken kommt. Das ist bedeutend weniger als noch im Jahr 2017, als im Durchschnitt 649’000 Franken Jahresentschädigung ausbezahlt wurden.
«Die Entschädigungen der Geschäftsleitung waren im Jahr 2021 durch die Neubesetzung der Geschäftsleitung und den damit verbundenen temporären Doppelbesetzungen höher ausgefallen », erklärt Daniel Slongo, SZKB-Mediensprecher. Das vergangene Jahr, so Slongo, sei nun aber wieder ein «ordentliches » Jahr.
Keine Erfolgsbeteiligungen für die Bankräte
Nach den Spitzenjahren 2020 und 2021 sind auch die Entschädigungen für die Bankräte insgesamt wieder etwas geringer ausgefallen. Zwar blieb die fixe Entschädigung pro Bankrat und für den Bankpräsidenten seit dem Jahr 2017 praktisch unverändert, insgesamt wurde in den vorangegangenen Geschäftsjahren für dieses Gremium deutlich mehr bezahlt.
«Die Bankratsmitglieder erhalten keine Erfolgsbeteiligungen », erklärt Slongo. Die Veränderung komme aufgrund der Entschädigungen für die Sitzungsgelder an die Mitglieder der Bankratsausschüsse zustande.
Slongo: «Aufgrund von ausserordentlichen Aufgabenstellungen – beispielsweise die Neubesetzung der Geschäftsleitung, der Start des Strategieprozesses oder das Fällen von strategischen Entscheidungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie – tagten Bankrat und Ausschüsse häufiger. Das hatte einen Anstieg zur Folge. Dieser Anstieg konnte im vergangenen Jahr nun wieder zurückgeführt werden», begründet Slongo. Jetzt liegt die durchschnittliche Entschädigung pro Bankrat wieder deutlich unter den über 100’000 Franken der Jahre 2020 und 2021. Wie die SZKB die Erfolgsbeteiligung berechnet Wie sieht es bei den Boni für die «gewöhnlichen» SZKB-Mitarbeitenden aus? «Die Höhe der variablen Vergütung geben wir nicht bekannt », sagt der SZKB-Sprecher. Diese wird vom Bankrat jedes Jahr festgelegt. Der Prozess beinhalte dabei verschiedenste Elemente.
Grundsätzlich gilt: Die Mitarbeitenden erhalten – je nach Einstufung des Berufsbildes – als fixe Entlöhnung achtzig, neunzig oder hundert Prozent der vertraglich vereinbarten Gesamtvergütung. Die individuelle Komponente der Mitarbeitenden variiert – je nach Einstufung des Berufsbildes – zwischen null und zwanzig Prozent der vertraglich vereinbarten Gesamtvergütung.
Es werden Leistungs- und Verhaltensziele vereinbart, deren Erreichen am Jahresende durch den Vorgesetzten und durch eine Gruppe von Führungskräften kalibriert. Die variable Vergütung der Mitarbeitenden ergibt sich dann in Abhängigkeit von folgenden Komponenten: Dem Geschäftsergebnis der SZKB, der Einstufung des Berufsbildes sowie der Leistungsbewertung des Mitarbeitenden.
Maximal 105’000 Franken sind möglich pro Jahr Das heisst: Wenn ein Mitarbeitender der SZKB vertraglich vereinbart mit einem Ziellohn von 100’000 Franken angestellt ist und in einem Berufsbild arbeitet, das zehn Prozent variable Vergütung vorsieht, erhält er während des Jahres 90’000 Franken Fixsalär, verteilt auf 13 Monatslöhnen, ausbezahlt. Wenn der Mitarbeitende die Erwartungen deutlich übertrifft, kann diese variable Vergütung mit dem Faktor 1,25 oder maximal 1,5 belohnt werden.
Das heisst, dass der Mustermitarbeitende bei einer überragenden persönlichen Leis-tung und entsprechend positivem Ergebnis der Bank maximal 105’000 Franken inklusive aller variablen Vergütungen erhalten könnte.
Foto: zvg