Weshalb Cédric Wermuth dem Tierpark ewig dankbar ist
Der SP-Co-Präsident Cédric Wermuth ist Fan vom Tierpark und von Schwyz. Der Tiefsteuerkanton bleibt ihm aber ein Dorn im Auge.
Sie waren zu Gast bei der SP des Kantons Schwyz. Wie ist in Ihren Augen das Image des Kantons Schwyz?
Das ist gut, gerade auch von der Region Innerschwyz und der Gemeinde Arth mit dem Tierpark. Ich war schon als Kind als Tierfreund oft und gerne mit den Eltern im Tierpark zu Besuch. Das mache ich nun auch mit meinen eigenen Kindern. Wir sind häufig hier. Dank dem Tierpark mit dem Nuggibaum konnten wir erst vor Kurzem ein Problem lösen, das unsere Familie schon länger umtrieb. Am Nuggibaum hat die jüngere Tochter jetzt ihren Nuggi abgegeben. Ich werde dem Tier-park für immer dankbar sein! Ich bin erstaunt. Ich hätte gedacht, dass der SP-Co-Präsident zuerst über den Tiefsteuerkanton oder über den harten Wind gegenüber der SP
wettert.
Nein, persönlich verbinden mich gute Erinnerungen und Menschen mit dem Kanton Schwyz. Mit Andy Tschümperlin habe ich zum Beispiel immer sehr gut zusammengearbeitet. Dass ich mir eine andere Parteienvertretung aus Schwyz in Bern wünsche, ist klar. Es hat vor vier Jahren auch nicht allzu viel gefehlt für unsere Kandidatin. Und als Aargauer bin ich mir schwierige Verhältnisse für sozialdemokratische Politik durchaus gewohnt.
Was machen die Schwyzer SP-Kollegen und -Kolleginnen falsch, dass sie weder im Parlament in Bern noch in der Schwyzer Regierung erwünscht sind? Wie gesagt: Im Jahr 2019 waren wir bei den nationalen Wahlen gar nicht so weit vom Erfolg weg. Ich bin überzeugt, dass wir bei der jetzigen Konstellation im Herbst einen Sitz in Schwyz erobern können.
Die Schwyzer Tiefsteuerpolitik muss Ihnen doch aber ein Dorn im Auge sein? Auf der persönlichen Ebene habe ich nichts gegen den Kanton Schwyz. Ich habe alle Kantone gerne. Aber ja, politisch kämpfe ich noch immer für mehr Steuergerechtigkeit. Der Steuerwettbewerb ist am Ende schädlich für uns alle.
Von tiefen Steuern profitiert doch nicht zuletzt die SP-Klientel?
Die Steuersenkungen der letzten Jahre haben vor allem Reiche stark entlastet. Dafür steigen für Menschen mit normalen Löhnen die Ausgaben für Mieten und Energie sowie die hohen Krankenkassenprämien. Die schlimmste Steuer für die Mittelklasse sind die Krankenkassenprämien. Ich mache mir wirklich Sorgen, dass wir die Lebenshaltungskosten nicht mehr im Griff haben. Das wird für alle Menschen in diesem Land zum Problem. Mit dem Nationalen Finanzausgleich sollte eine Steuerharmonisierung verhindert werden. Allein der Kanton Schwyz zahlt jährlich über 200 Millionen Franken in den Topf ein. Wie viel wollen Sie denn noch, wenn Ihnen der NFA nicht reicht? Die neusten Zahlen zum Nationalen Finanzausgleich NFA zeigen leider, dass die Unterschiede zwischen den Kantonen eher noch grösser werden. Es wäre sinnvoller, die Steuern zu harmonisieren, als nachher umzuverteilen, da gebe ich Ihnen
recht.
Wird die SP im Herbst vom CS-UBSDeal bei den Wahlen profitieren können?
Diese Frage stellen wir uns nicht. Wir arbeiten im Moment praktisch rund um die Uhr, um zu verhindern, dass diese Krise nicht noch schlimmer wird. Das ist mein Fokus. Es geht um das Geld der Steuerzahler, es geht um Arbeitsplätze, es geht um die Rolle des Bankensektors – das geht uns alle an.