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Einsiedler spielt im Schweizer Nationalkader

Einsiedler spielt im Schweizer Nationalkader Einsiedler spielt im Schweizer Nationalkader

Der Einsiedler Michel Schmid ist die Nummer eins im Kanton Schwyz und die aktuelle Nummer 14 in der Schweiz. Er wurde vor Kurzem ins Schweizer Nationalkader aufgenommen.

Angefangen Darts zu spielen hat Michel Schmid als 17-Jähriger. Mit seinen Schulkollegen wollte er regelmässig ins Nelson Pub. Dort gab es die Möglichkeit, diesem Zeitvertreib nachzugehen. Der Eintritt ins Pub in Einsiedeln war allerdings erst ab 18 Jahren erlaubt, daher muss-ten sie eine Lösung finden. So sind sie in den Darts Club eingetreten und bekamen als Vereinsmitglieder Zutritt zum Pub. Das war 1990. Bis 2000 hat Schmid viel gespielt. Im Verein, bei Mannschaftsspielen und an Turnieren war er regelmässig zu finden. Dann hat er die drei Pfeile beiseite gelegt und sie 15 Jahre lang nicht mehr benutzt.

Warum er aufgehört hat, weiss er gar nicht mehr so genau. Irgendwie war die Luft raus. Das viele Training, die vielen Stun-den bei Wettkämpfen, die Motivation war plötzlich nicht mehr da. Ausserdem bekam seine zweite grosse Leidenschaft für anderthalb Jahrzehnte Priorität: der Motorradclub. Auch heute besitzt Motorrad-Freak Schmid noch zwei alte Harleys. Aber vor acht Jahren hat es den 49-jährigen Einsiedler dann wieder gepackt, seine Leidenschaft für den Darts-Sport war wieder geweckt. Seitdem trainiert der Gastronom wieder regelmässig. Jeden zweiten Tag steht er zwei bis drei Stunden am Board und wirft Pfeile. Sechs bis acht Stunden, manchmal auch etwas mehr, trainiert Schmid in der Woche. «Ich bin kein Trainingsweltmeister. Es gibt Kollegen, die trainieren viel mehr als ich.» Training zahlt sich aus Aber das regelmässige Training hat sich ausgezahlt. Nachdem er 2015 wieder angefangen hatte, definierte er für sich ein klares Ziel: Er wollte einmal unter den Top-10 der Schweiz klassiert sein. 2022 war Schmid für kurze Zeit die Nummer 9 der Schweizer Darts-Rangliste. «Ich wurde von der Swiss Darts Association als Ersatzspieler für die Nationalmannschaft nominiert, das war schon ein tolles Gefühl», sagt der Einsiedler stolz. Sein grösster Erfolg war der Einzug ins Halbfinale der Schweizer Meisterschaften. Ein Sieg bei einem grossen Turnier fehlt ihm noch. Das schönste Turnier ist für Schmid das Swiss Open, ein internationales Turnier mit rund 250 Spielern bei den Männern. Besonders begeistert hat ihn das Swiss Open in Basel. Das wurde in einer alten Fabrikhalle gespielt und war vom Ambiente einmalig.

Zu den Trainingszeiten kommen noch die Wettkämpfe hinzu. Michel Schmid spielt im Darts Club Einsiedeln. Mit seiner Mannschaft spielt er in der Nationalliga B, der zweithöchsten Spielklasse. In der nächsten Saison wechselt er zu den Midland Knights nach Luzern. Die spielen in der Nationalliga A. Die Luzerner haben bei ihm angefragt und er möchte diese Herausforderung nochmals angehen. «Trainieren werde ich weiter hier in Einsiedeln mit den Kollegen, aber die NLA reizt mich schon», erzählt Schmid.

Faszination Darts Und was fasziniert ihn an seinem Sport? Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: «Die Geselligkeit. Ich habe durch das Dartsspielen sehr viele Kollegen kennengelernt und Freunde gewonnen. Dieser Aspekt ist für mich besonders wichtig.» An seine beste Runde erinnert sich Michel Schmid gerne. Mit nur elf Darts hat er die 501 Punkte erreicht, besser als neun geht nicht. Im «Ally Pally», wo jedes Jahr die Darts-WM stattfindet, war er noch nicht. Das steht dann irgendwann noch auf seiner Agenda.

Nationalteam Freudige Nachricht erhielt der Einsiedler kürzlich vom Schweizer Nationalteam. Er wurde ins Nationalkader aufgenommen und darf Ende September für die Schweiz im WDF World Cup vor die Dartscheibe treten.

Foto: Olaf Schürmann

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