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«Kann dem Computer sagen, was er zu tun hat …»

«Kann dem Computer sagen,  was er zu tun hat …» «Kann dem Computer sagen,  was er zu tun hat …»

Am Donnerstag- und Freitagabend präsentieren die Oberstufenschüler ihre Abschlussarbeiten der Öffentlichkeit. Fabian Beeler hat sich mit einem Flipperkasten an ein besonders komplexes Projekt gewagt.

Was präsentierst du an der Ausstellung?

Es ist ein Flipperkasten. Das ist eine Spielmaschine. An meinem können zwei Spieler gleichzeitig spielen, wie bei einem Töggelikasten. Das Ziel ist es, die Bälle im gegnerischen Tor zu versenken. Der Flipperkasten ist so gebaut, dass ich ihn als Salontisch nutzen kann. Wie bist du beim Bau des Kastens vorgegangen? Als allererstes hatte ich Holz bestellt und den Kasten ohne Elektronik gebaut. Als Nächstes zeichnete ich eine Skizze des Spielfeldes. Und setzte mein Design mit Photoshop um. Die Flipperfinger waren relativ kompliziert. Dafür benötigte ich viel Zeit, dass sich diese per Knopfdruck richtig bewegen. Welche Funktionen hat der Flipperkasten?

Ich habe drei verschiedene Sensoren eingebaut. Einer ist der Ballzähler, der die Punkte zählt. Oben habe ich nochmals zwei Sensoren. Wenn man einen dieser Sensoren trifft, wird per Zufallsprinzip entschieden, was geschieht. Manchmal kommen neue Bälle ins Spiel oder es könnte auch ein Tor gezählt werden. Trifft man einen anderen Sensor auf dem Spielfeld, so kann man einen dritten Flipperfinger aktivieren und deaktivieren. Tore werden mit den beleuchteten Planeten auf jeder Seite angezeigt. Die Bälle werden automatisch ins Spiel geschossen. Alle Funktionen werden von einem sogenannten Mikrokontroller gesteuert. Das ist ein kleiner Computer.

Holzbearbeitung, Elektronik, Programmieren und Design, woher kannst du all diese Dinge? Vieles habe ich im Werkunterricht gelernt. Programmieren und Designen habe ich mir übers Internet selbst beigebracht, mit Youtube-Tutorials und sonstigen Recherchen. Ich interessiere mich schon länger für Elektronik. Ich habe mir immer wieder auf Weihnachten und Geburstage solche Elektronikkästen gewünscht. Wie viel Zeit hast du in diese Arbeit gesteckt? Begonnen hatte ich Anfang Jahr. Ich habe etwa 80 Stunden daran gearbeitet.

Du musstest sogar einige der Elektronikteile selbst bauen … Ich habe einen Elektromagneten gebaut. Dazu habe ich eine Spule mit Kupferdraht mit 2000 Umdrehungen gebaut. Wenn man Strom dort durchlässt, entsteht ein Magnetfeld, das ein Metallteil anzieht. Dadurch bewegen sich zum Beispiel die Flipperfinger.

Was hast du bei diesem Projekt gelernt? Alles mögliche. Beim 3-D-Druck habe ich viel gelernt. Ich habe auch ein paar 3-D-Modelle selbst am Computer kreiert. Auch Photoshop hatte ich vorher noch nie benutzt. Ausserdem habe noch nie mit einer solchen Menge an Strom gearbeitet. Eine Flipperspule hat 110 bis 120 Watt unter voller Leistung. Du musstest die diversen Funktionen des Flipperkastens selber programmieren. Wie hast du das gemacht? Es gibt eine ganz spezielle Struktur, das heisst Syntax. Wenn man sich an diese Struktur hält, kann man dem Computer sagen, was er zu tun hat, wenn etwas Bestimmtes passiert. Zum Beispiel, wenn es ein Tor gibt, lass beim Gegner ein Lämpchen mehr leuchten. Es ist noch schwierig zu erklären, da es sehr technisch ist. Am besten kommt man bei mir an der Ausstellung vorbei und schaut es sich an. Was wirst du nach der Oberstufe machen? Nach der Oberstufe mache ich eine Lehre bei Steinel Solution als Elektroniker. Elektroniker stellen diese grünen Platinen her, die in Elektrogeräten enthalten sind.

Was ist dein Traumberuf?

Elektroniker, darum habe ich auch die Lehre bei Steinel angenommen (lacht). Der Beruf ist extrem abwechslungsreich.

Austellung der Abschlussarbeiten der dritten Oberstufe Einsiedeln am Donnerstag, von 17 bis 21 Uhr, und am Freitag, von 18 bis 20 Uhr.

Fabian Beeler

Jahrgang: 2007 Wohnort: Einsiedeln Beruf: Schüler Hobbys: Fischen Programmieren

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