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Der Lehrerverband fordert gewerkschaftliche Schritte

Der Lehrerverband fordert gewerkschaftliche Schritte Der Lehrerverband fordert gewerkschaftliche Schritte

Der Verein LSZ Lehrerinnen und Lehrer Kanton Schwyz traf sich am Dienstag unter dem Vorsitz von Rita Marty zur ersten Delegiertenversammlung des Jahres. Der akute Lehrpersonenmangel und die schleppende Schwyzer Bildungspolitik waren zentrale Themen der Zusammenkunft in Einsiedeln.

LSZ. Als «schallende Ohrfeige» betitelte die LSZ-Präsidentin in ihren Eröffnungsworten den Entscheid des Erziehungsrates, den Bericht zur Attraktivierung des Lehrberufes zurückzuweisen und das Ergreifen konkreter Massnahmen zur Bekämpfung des Lehrpersonenmangels zu vertagen. Es sei die Zeit gekommen, gewerkschaftlich aktiv zu werden und mit aller Kraft für die Optimierung der Anstellungs- und Arbeitsbedingungen der Schwyzer Lehrpersonen zu kämpfen.

Der falsche Zeitpunkt

Das Kernanliegen des Verbands bleibt dasselbe: Der LSZ fordert umgehend mehr zeitliche, finanzielle und personelle Ressourcen. Diese Forderungen finden sich auch im bis anhin unveröffentlichten Massnahmenkatalog wieder, welcher Teil des vom Erziehungsrates zurückgewiesenen Berichts der dafür zuständigen Projektgruppe ist.

Dass die Projektgruppe nun in eine zweite Runde geht und der vorliegende Bericht mit Zahlen und Fakten zur Lehrpersonenzufriedenheit ergänzt wird, ist einerseits ein schönes Zeichen der Wertschätzung, andererseits kommt es gemäss LSZ zum falschen Zeitpunkt, ist zu sehr an die zu treffenden politischen Massnahmen gekoppelt und hat nur wenig Aussagekraft hinsichtlich des aktuellen kantonalen Lehrpersonenmangels. Ausserdem verzögert sich so der politische Prozess und die Schwyzer Lehrpersonen müssen noch länger auf eine Optimierung ihrer Arbeitsbedingungen warten; auf unbestimmte Zeit, versteht sich.

Druck auf Politik erhöhen Infolgedessen hat der LSZ in einer Gesamtbefragung aller Mitglieder die Bereitschaft der Lehrpersonen für konkrete gewerkschaftliche Massnahmen erfragt und durfte feststellen, dass die Resonanz beträchtlich und die Bereitschaft für unmittelbare Zeichen an die Politik seitens der Lehrpersonen stark vorhanden ist. Die nächsten Wochen und Monate wird man sich überlegen, mit welchen Schritten der Druck auf die Politik weiter erhöht werden kann und wie die Zusammenarbeit mit dem Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) und weiteren Kooperationspartnern aussehen wird. Vielseitiges Rahmenprogramm

Bereits vor der eigentlichen Versammlung durften die Delegierten in den Genuss eines spannenden Referates zur Frage «Welche Anforderungen müssen Schulabgänger und -abgängerinnen mitbringen, um in der Berufswelt bestehen zu können?» kommen, welches von Manuela Muheim und Roman Fässler der Firma Wilhelm Schmidlin Badewannen AG durchgeführt wurde. Weiter erfreuten sich die Anwesenden im Rahmen der Vernetzungsarbeit über den Besuch des Leiters der Abteilung Schulentwicklung und -betrieb Bruno Hauser (ASEB), des Leiters der Abteilung Schulpsychologie Lukas Bucher (ASP) und des Regierungsrates und Bildungsdirektors Michael Stähli, welcher den Delegierten einen Überblick über die aktuelle Schwyzer Bildungslandschaft präsentierte und den anwesenden Lehrpersonen für ihre Arbeit zum Wohle der Kinder und Jugendlichen dankte. Der Besuch wurde sei-tens der Delegierten mit grosser Wertschätzung verdankt. Wechsel in Geschäftsleitung

Urs Zehnder und Patricia Beeler stellten sich als bisherige Geschäftsleitungsmitglieder für weitere zwei Jahre zur Wiederwahl, an deren Seite nun neu die Oberstufenlehrerin Isabella Valsecchi aus Pfäffikon SZ Einsitzt nimmt. Valsecchi übernimmt das Amt von Marc Helbling, der sich nach dreijährigem Wirken in der Geschäftsleitung zum Rücktritt entschied. Alle zur Wahl stehenden Personen wurden einstimmig gewählt und ihr Engagement wurde mit Applaus gewürdigt.

Weiter informierte die Geschäftsleitung über statutarische Geschäfte wie die Jahresrechnung und über ihre Tätigkeiten im vergangenen halben Jahr, welche sowohl bei pädagogischen als auch gewerkschaftlichen Anliegen durch den Lehrpersonenmangel und dessen Auswirkungen geprägt war. Im regelmässigen Austausch mit Verbänden, Institutionen, dem Bildungsdepartement und der Politik engagierte man sich für zeitgemässe und attraktive Arbeits-bedingungen.

Nachdem die DV traditionell mit der Verdankung und Verabschiedung der Lehrpersonen, die in Pension gehen, schloss, verabschiedete man sich hoffnungsvoll und voller Tatendrang. Die strategische Ausrichtung bleibt dieselbe und wird nun mit Nachdruck und konkreten gewerkschaftlichen Schritten vorangetrieben. Denn das Ziel ist und bleibt: Eine starke Schwyzer Volksschule für unsere Kinder und Jugendlichen!

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