Im kommenden Jahr soll die Tagesklinik in Steinen den Betrieb aufnehmen
Jugendlichen, die psychische Probleme haben, soll auch im Kanton Schwyz Hilfe angeboten werden können. In Steinen ist eine Tagesklinik geplant.
Das Problem existiert seit Jahren, doch nun zeichnet sich ein grosser Schritt zur Entspannung ab. Immer mehr Kinder und Jugendliche haben nämlich auch im Kanton Schwyz psychische Probleme und bräuchten dringend professionelle Behandlungen. Doch die Warteschlangen sind lang, das Angebot im Kanton ist zu klein.
Nun zeichnet sich eine Entschärfung der dramatischen Situation ab. Der Kanton Schwyz will, zusammen mit den Kantonen Uri und Zug, eine Tagesklinik für die ambulante und teilstationäre Psychiatrie und Psychotherapie für Kinder und Jugendliche einrichten. Vorgesehen ist, dass künftig bis zu einem Dutzend Jugendliche im Kanton zeitgerecht behandelt werden können.
Gesuch für Volksschule eingereicht Ein entsprechender Leistungsauftrag zwischen dem Konkordatsrat des Psychiatriekonkordats der Kantone Uri, Schwyz und Zug konnte in der letzten Woche beraten und verabschiedet werden, erklärt der Schwyzer Gesundheitsdirektor Damian Meier. Der Leistungsauftrag für ambulante und teilstationäre Psychiatrie und Psychotherapie wurde mit der Triaplus AG vereinbart. Für den Betrieb wird mit den Kantonen Uri und Schwyz ein Kostenverteiler ausgehandelt.
Noch ist aber nicht alles unter Dach und Fach: «Der Leistungsauftrag muss noch von den Regierungen der Konkordatskantone genehmigt werden», teilt der Schwyzer Gesundheitsdirektor mit.
Die Stiftung St. Raphaelsheim in Steinen hat im Auftragsverhältnis der Triaplus AG bereits ein Gesuch um Bewilligung zur Führung einer privaten Volksschule «Tagesklinik für Kinder» auf ihrem Areal in Steinen eingereicht. Auch dieses muss noch bewilligt werden. Zuständig für die Prüfung des Schulteils der Tagesklinik ist das Bildungsdepartement. «Die Bewilligung des Schulteils liegt im Kompetenzbereich des Erziehungsrates, welcher das Geschäft zeitnah behandeln wird», so Meier. Situation in Jugendpsychiatrie ist «angespannt» Die Kinderpsychiatrische Tagesklinik in Steinen soll, so die derzeitige Planung, im Herbst des kommenden Jahres ihren Betrieb aufnehmen können.
Die Klinik entspricht einem grossen Bedürfnis. Spätestens seit der Corona-Pandemie sind die Fallzahlen markant angestiegen, wie die Regierung im vergangenen Jahr auf eine Interpellation der Mitte-Kantonsräte Irene Huwyler Gwerder (Rickenbach), Anni Zehnder (Einsiedeln) und Franz-Xaver Risi (Lachen) festhielt.
So stieg die Zahl der Patientinnen und Patienten von 64 (im Jahr 2018) auf nicht weniger als 102 (im Jahr 2020). Entsprechend beurteilte die Schwyzer Regierung die Versorgungssituation in der Kinder- und Jugendpsychiatrie als «angespannt».
«Längerfristige Massnahmen » seien deshalb notwendig. Im Jahr 2018 gab es im gesamten Gebiet des Psychiatriekonkordats nämlich lediglich zwei Psychiater mit Spezialisierung auf Kinder- und Jugendpsychiatrie, bemängelte die Schwyzer Regierung damals in ihrer Inter-pellationsantwort.