Gesundheitpolitische Herausforderungen
Weshalb steigende Prämien nur die Spitze des Eisbergs sind
Mitg. Am Donnerstag haben die Schwyzer Ärztegesellschaft und der Hausärzteverein Schwyz zu einem Vortrag des Einsiedler Hausarztes und Politikers Antoine Chaix im Restaurant Bären in Einsiedeln eingeladen, der von einem interessierten Publikum gut besucht war.
Es ging dabei um gesundheitspolitische Herausforderungen, wobei Chaix von Anfang an festhielt, dass die steigenden Krankenkassenprämien nur die Spitze des Eisbergs sind.
So erläuterte er, dass der weitaus höhere Anstieg der Prämien im Vergleich zum wesentlich moderateren Anstieg der Gesamtkosten allgemein massgeblich dadurch bedingt sei, dass seit dem Jahr 2009 das Projekt einer besseren Finanzierung der stationären und ambulanten Kosten in Bern immer noch nicht erfolgreich abgeschlossen wurde.
Ärztliche Grundversorgung in der Schweiz abdecken Auch habe sich die Politik so sehr auf die Kosten des Gesundheitswesens konzentriert, dass dabei die Versorgungssicherheit ausser Acht gelassen wurde und nun in Gefahr sei.
Ganz konkret hätten wir zum Beispiel zunehmend Mühe, die ärztliche Grundversorgung in der Schweiz abzudecken. Dies sei eng damit verbunden, dass wir – rein aus Kostengründen – über Jahrzehnte zu wenig Ärztinnen und Ärzte an unseren Universitäten ausgebildet hätten.
Der daraus resultierende Fachkräftemangel wurde auf Kosten von anderen Staaten mit dort ausgebildeten Ärztinnen und Ärzten kompensiert. «Das ist skandalös und muss zwingend baldmöglichst korrigiert werden», sprach Chaix Klartext.
Gesellschaftlicher Umgang mit Leben und Tod Dass in der Schweiz immer noch alle den Zugang zu einer qualitativ hervorragenden Medizin hätten, seien wunderschöne Rosen, was Chaix – ein begeisterter Zeichner – wie alle anderen Themen zeichnerisch darstellte. Ebenso wie die beiden Nacktschnecken der Kosten und des Fachkräftemangels, die diese wertvollen Blumen bedrohen würden.
Noch komplexere Fragen, die gesundheitspolitisch von grosser Bedeutung sind, wie der gesellschaftliche Umgang mit Leben und Tod oder die zunehmende Erwartungshaltung von Patientinnen und Patienten für medizinische Leistungen konnten beim anschliessenden Apéro besprochen werden, wenn auch wohl kaum abschliessend.