Heldenhafte Erzählnacht im Ybrig

Es wurde gekasperlet, erzählt und gerätselt. Klein und Gross liessen sich am Freitagabend von der Welt der Geschichten rund ums Thema Helden verzaubern.

«Dank den Helfern und den arbeitswilligen Kindern war die Erzählnacht wieder ein gelungener Anlass», zogen die Organisatorinnen, das Team der Schul- und Volksbibliothek in Unteriberg, namentlich Saskia Berger, Margrit Fässler und Trudy Waldvogel, durchwegs positive Bilanz. Im 2018 fand der Anlass letztmals statt, die Organisation ist stets ein grosser Aufwand, doch offensichtlich lohnt er sich! Es war ein gelungener Abend, der viele interessierte Kinder aber auch Erwachsene anzog. Die Stimmung war sehr gemütlich und es gab erlebnisreiche Geschichten. Kasperli und andere Helden

Gleich zum Start gab es einen ersten Höhepunkt: den Schweizer Helden Kasperli, gespielt von Rahel Fässler und Rahel Waldvogel. Der Räuber Holznäggel stahl die Zaubertrichle des Königs Schnauzbart. So konnte sich der König nicht mehr gegen die böse Hexe Schwefelblitz wehren und wurde von ihr in einen Stein verwandelt. Kasper und Seppel kamen der bösen Hexe auf die Spur, konnten mit einem Trick dem Räuber die Trichle wieder abluchsen und der bösen Hexe den Garaus machen. Beide Vorstellungen waren sehr gut besucht – teils Kinder schauten das Theater gleich zweimal.

Anschliessend erzählten vier 5.- und 6.-Klässler aus Unteriberg und Studen verschiedene selber gewählte Geschichten, auch ein Comic war darunter. Es war so-gar noch eine Autorin zu Besuch! Almina Quill, alias Céline Küttel, stellte ihr Buch «Elatar» vor, in welchem es um Drachen geht. Sie las einen kurzen Abschnitt vor und erzählte von der spannenden und langwierigen Reise, wie man Auto-rin wird: «Es braucht ganz viel Planung, bevor man ein Buch schreiben kann! Etwa vier Jahre vergingen bei mir von der Idee bis zum fertigen Buch und ich habe die Geschichte unzählige Male gelesen und überarbeitet.» Nach dem Lektoratslesen sähe ein Buch jeweils aus wie ein schlecht geschriebener Aufsatz, lachte die Lehrerin.

Neben allen Highlights konnte man sich in der Bibliothek umsehen, Medien ausleihen und einen interessanten Wettbewerb machen. Alle Fragen drehten sich rund um die Bibliothek. Als Schätzfrage wurde zum Beispiel gefragt, wie viele Medien die Bibliothek besitzt. Tatsächlich sind das 5892 Medien! Die drei Gewinner der beiden Kategorien (bis 3. Klasse und ab 4. Klasse) durften einen Pokal gefüllt mit Süssigkeiten entgegennehmen.

Freiwillige Viertklässler und Lehrpersonen kümmerten sich um die Festwirtschaft im Eingangsbereich des Primarschulhauses Herti und verkauften verschiedenste feine Kuchen. Draussen konnte man sich an der Feuerschale aufwärmen. Dort fand die Erzählnacht auch ihren Abschluss. Paul Schelbert erzählte spannende Geschichten von früher, von Dorforiginalen wie dem letzten Fecker, dem Bränntenjöggel oder auch vom Kannals, der etwa 40 Berufe ausübte – vom Zahnarzt bis zum Schreiner. Mit den Eindrücken vieler tollen Geschichten wurden alle in die dunkle Nacht entlassen.