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Rüstiger Jubilar ist 100-jährig geworden

Rüstiger Jubilar ist 100-jährig geworden Rüstiger Jubilar ist 100-jährig geworden

Der Schwyzer Kantonale Schwingerverband feierte in Rothenthurm sein 100-Jahr-Jubiläum

Der Schwingerverband hat sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Am Samstag gab es aus diesem Grund in Rothenthurm einen Gottesdienst und ein Bankett. Mehrere Redner würdigten Schwingen als eine Bereicherung für unser Land.

Am 19. März 1923 wurde im Gasthaus Adler in Rothenthurm der Schwingerverband aus der Taufe gehoben. Diesem Gründungsakt waren mehrere Jahre der Ungewissheit vorausgegangen. Die Grenzbesetzung und die Ablösungsdienste verhinderten damals aber einen geordneten Schwingerbetrieb. Doch ab dem Gründungsdatum gedieh das Pflänzchen prächtig und hat heute eine beachtenswerte Grösse von rund 4000 Mitgliedern erreicht.

Mit einem feierlichen Gottesdienst wurde die Jubiläumsfeier in der Pfarrkirche Rothenthurm eröffnet. Es war eine besinnliche Feier, die mit Darbietungen des Jodlerklubs Rothenthurm, unter der Leitung von Carlo Gwerder, umrahmt wurde. Pfarrer Viktor Hürlimann fand in seiner Predigt die passenden Worte zur Festgemeinde. «Neben Talent braucht es im Schwingen noch andere Werte wie Leidenschaft, Disziplin, Willen und ein gutes Umfeld, um ein erfolgreicher Schwinger zu werden.» Nach diesem gehaltvollen Gottesdienst trafen sich die 230 geladenen Gästen im Mehrzweckgebäude Rothenthurm zur geselligen Feier.

Tradition und Moderne verbinden Rigi-Speaker Hugo Abegg führte mit viel Schwung und Humor durch das Programm. Er hatte dabei einige Überraschungen bereit. Die Ad-hoc-Schwingerkapelle mit den Eidgenossen Brüderduos Reto und Bruno Nötzli sowie Adi und Ivo Laimbacher sorgte nach dem Apéro gleich für Stimmung. Sie wurde im Laufe des Abends von der Familienkapelle Suter, Rothenthurm, abgelöst. Verbandspräsident René Schelbert konnte vor dem Bankett zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft begrüssen. Darunter Ständerat Pirmin Schwander, in der Funktion als Präsident der Schwyzer Sportvereinigung. Er betonte, dass die letzten 25 Jahre im schwingerischen Bereich sehr erfolgreich waren und Siege auf höchster Ebene gefeiert werden konnten. «Wichtig ist, einen Weg zwischen Tradition und Moderne zu finden.» Grussworte Landammann André Rüegsegger, der ein fleissiger Schwingfestbesucher ist und sich im Nationalsport bestens auskennt, überbrachte die Grüsse der Kantonsregierung. Er legte das Schwergewicht in seiner Ansprache auf den ehrenamtlichen Einsatz vieler Freiwilliger, die es immer wieder ermöglichen, grosse Schwingfeste zu organisieren.

Stefan Beeler, Gemeindepräsident von Rothenthurm, gab der Freude Ausdruck, dass die Schwinger für die Feier des 100. Geburtstages an ihren Gründungsort zurückgekehrt sind. «In Rothenthurm hat Schwingen einen grossen Stellenwert », und er nannte einige Schwinger, die mit ihren Erfolgen landesweit bekannt geworden sind.

Als amtsältester Präsident der sechs Schwyzer Schwingklubs hielt Markus Brunner (Küssnacht) fest: «Für die Vereine ist ein gut funktionierender Verband von grosser Bedeutung. » Allgemein kam bei den Reden zum Ausdruck, dass die Schwinger Traditionen pflegen und gegenüber neuen Ideen of-fen sind, aber wachsam bleiben sollen, so ganz nach dem Motto: «Altes erhalten – Neues gestalten. »

Neue Festschrift

Nach dem Bankett wurden die Reden mit einem von Hugo Abegg geführten, humorvollen Talk mit Schwingergrössen wie Ady Zurfluh, Franz Inderbitzin, Geni Hasler, Richard Heinzer, Martin Grab und Michael Gwerder und anderen Einlagen garniert. Sie gaben dabei einige Anekdoten aus ihrer Laufbahn zum Besten. Dabei kam deutlich zum Ausdruck, wie sich der Schwingsport entwickelt hat. So gab es beispielsweise früher noch keine Nachwuchsförderung. Buebäschwinget wurden im privaten Rahmen abgehalten. Geehrt wurden mit Alois Linggi, Paul Schelbert, Karl Heinzer, Peter Inderbitzin, Daniel Corvi, Iwan Besmer und René Schelbert die noch leben-den Verbandspräsidenten. Tors-ten Betschart, Präsident der Jubiläumskommission, stellte die Festschrift vor und dankte allen, die zum Gelingen beigetragen haben. Unter der Leitung von Werner Schönbächler sind die letzten 25 Jahre des Schwingerverbandes facettenreich in einer Festschrift zusammengefasst worden. Darin kann nachgelesen werden, dass Schwyzer Schwinger auf helvetischen Sägemehlplätzen viele schöne Siege feiern konnten, einzig der Gewinn der höchsten Krone, der Königstitel, blieb ihnen versagt. Ein Schwingerfilm von Franz Inderbitzin, der einen Querschnitt vom Schwingen vermittelte, rundete die gelungene Feier ab.

Die Festschrift kann bei Herbert Kenel (kenel.herbert@gmx.ch) bestellt werden. Sie kann zu einem Preis von Fr. 39.- inklusive Porto und Verpackung bezogen werden.

Fotos: zvg


Der Autor der Festschrift zum 100-Jahr-Jubiläum: Werner Schönbächler.

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