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Glühwein(en)

Mein Göttergatte ist ein Hiesiger. Heijbsch. Dank ihm leben wir seit elf Jahren hier im Klosterdorf. Nach Jahren in der Stadt Zürich zogs ihn 2012 zurück aufs Land. Und ich befand, dass dort, wo ich mit meinen Liebsten bin, mein Zuhause ist. Egal ob Einsiedeln, Schwamendingen oder Entlebuch.

Kaum waren wir dazumal eingezogen, fand der Weihnachtsmarkt statt. Ich fror mir Hände, Füsse und Niere eisig, da mein Liebster an jeder Markthäuschen-Ecke Bekannte traf, die ihn, im Nachgang – wie nett – jeweils auch mich und die Kinder, begeistert willkommen hiessen. Ich erinnere mich, das Gedudel von «Oh, du fröhliche» regte bei mir eher nervlich auf anstelle vorweihnachtlich- friedlich an. Nun denn, zwischenzeitlich habe ich wunderbare Einsiedler Märkte erlebt. Auch dank wärmendem Schuhwerk sowie Hochtal-konformer Kleidung.

Die schöne Tradition «Glühweinen » lebt mein Liebster, jedes Jahr, mit seinen Freunden jeweils zum Start des Marktes. Ich hätte immer mitdürfen, war in all den Jahren jedoch erst dreimal mit von der Partie. Ja, man könnte es auch Party nennen. Freitagabend sechs Uhr vor dem KK2Raben. Der erste Glühweinstand am Platz angepeilt. Eine Runde für alle und Prost! So geht es dann die Hauptstrasse hoch und den Klosterplatz rundherum. Zwischendurch ein paar Schluck Wasser vom Brunnen. In der Hoffnung, dass dies gesegnet und somit effektiver die Leber unterstützt. Die vielfältig mundenden Glühgetränke werden dank ho-hem Zuckergehalt auch zackig vom Körper aufgenommen. Und letztes Jahr, ehe ich mich versah, wars zu viel des Süffigen. Ja, Suff. Mir war sooo schlecht, ich lallte, mein Kopf glühte und ich wollte nur noch weinen.

* Martha Emmenegger weiss nun die tiefliegende Bedeutung vom «Glüh-Weinen». Diese kam übrigens hoch.

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