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Im Kanton gibt es weniger Sozialhilfebeziehende

Im Kanton gibt es weniger  Sozialhilfebeziehende Im Kanton gibt es weniger  Sozialhilfebeziehende

Obwohl weniger Leute Sozialhilfe beziehen, steigen in einigen Schwyzer Gemeinden die Kosten der wirtschaftlichen Sozialhilfe an.

Im vergangenen Jahr wurden 2257 Schwyzerinnen und Schwyzer mit wirtschaftlicher Sozialhilfe unterstützt. Dies heisst es in den neusten Erhebungen von Lustat Luzern, dem Kompetenzund Dienstleistungszentrum der öffentlichen Statistik im Kanton Luzern. Im letzten Jahr wurden im Kanton Schwyz laut den neusten Zahlen 108 Personen weniger als im Vorjahr mit wirtschaftlicher Sozialhilfe unterstützt.

Die Sozialhilfequote des Kantons Schwyz sank von 1,5 auf 1,4 Prozent. Verglichen mit der Gesamtschweiz ist die Sozialhilfequote des Kantons Schwyz unterdurchschnittlich (Schweiz im Jahr 2021: 3,1 Prozent). Sie liegt auch tiefer als die Quote der Zentralschweiz insgesamt, die im vergangenen Jahr bei 1,8 Prozent lag.

Es gibt keine pauschale Begründung Diese neusten Zahlen von Lustat decken sich nicht mit den Kosten, die in den Gemeinden in der wirtschaftlichen Sozialhilfe entstehen. Zum Beispiel sind in der Gemeinde Schwyz die Kosten für die wirtschaftliche Sozialhilfe seit dem Jahr 2019 von zwei auf vier Millionen Franken angewachsen.

Wie Nina Schicker vom Fachbereich Existenzsicherheit im Kanton Schwyz auf Anfrage ausführt, bildet die Sozialhilfestatistik die Anzahl der Sozialhilfebeziehenden im Kanton Schwyz ab, «über die Sozialhilfekosten gibt die Sozialhilfestatistik aber keine Auskunft ». Für die allenfalls gestiegenen Sozialhilfekosten sei die konkrete Situation in den Gemeinden massgebend, eine pauschale Begründung steigender Kosten gäbe es nicht. «Die Teuerung, steigende Mieten, höhere Nebenkosten können Gründe sein. Auch ein Grund für die steigenden Kosten kann im Bedarfsdeckungsprinzip liegen. Das heisst beispielsweise, dass die Investition für die Integration in den Arbeitsmarkt bei den Personen unterschiedlich hoch ist.» Klar ist: Kanton und Bund unterstützen die Gemeinden finanziell fünf Jahre bei Flüchtlingen und sieben Jahre bei vorläufig Aufgenommenen. Dann verschieben sich die Kosten vom Asylwesen auf die wirtschaftliche Sozialhilfe. Heisst: In den Gemeinden, in denen es bei der Integration hapert, rächt sich dies im Konto wirtschaftliche Sozialhilfe.

Erstmals Zahlen zur Armut wird es im Kanton Schwyz ab dem Jahr 2025 geben. Wie es auf der Homepage des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV) heisst, soll ein Monitoring künftig Bund, Kantonen und Gemeinden Steuerungswissen zur Verfügung stellen, um Armut wirksam zu verhindern und zu bekämpfen. Das nationale Armutsmonitoring befindet sich noch in der Aufbauphase, die Veröffentlichung des ersten Monitoringberichts ist am Ende des Jahres 2025 geplant.

Tiefe Bildung als Risiko

Wie es von Lustat heisst, tragen Personen ohne nachobligatorischen Bildungsabschluss ein besonders hohes Sozialhilferisiko. Im Kanton Schwyz lag die Sozialhilfequote entsprechender Personen im vergangenen Jahr bei 2,2 Prozent. Ein tieferes Bildungsniveau vermindert die Chancen am Arbeitsmarkt und ist auch im Kanton Schwyz mit ein Grund für die höhere Sozialhilfequote der ausländischen Wohnbevölkerung (3,6 Prozent) gegenüber der schweizerischen (0,7 Prozent).

Beide Quoten sind gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Die Zahl der mit Sozialhilfe unterstützten Niedergelassenen mit Bewilligung C ist in Schwyz im letzten Jahr erneut gesunken – diesmal um 13,1 Prozent.

Im vergangenen Jahr waren von den Schwyzer Sozialhilfebeziehenden im erwerbsfähigen Alter 42 Prozent erwerbstätig. Das sind erneut mehr als im Vorjahr. Sie arbeiteten überwiegend in einer Teilzeitanstellung. 29 Prozent arbeiteten Vollzeit.

Die Sozialhilfe dient in erster Linie der Überbrückung temporärer Notlagen. Von den in den letzten fünf Jahren eröffneten Sozialhilfedossiers wurde gut die Hälfte innerhalb eines Jahres wieder abgeschlossen (51 Prozent). Bei den im letzten Jahr abgeschlossenen Dossiers gingen 43 Prozent auf eine verbesserte Erwerbssituation zurück. Das sind zwölf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

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