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Kapazität für weitere 180’000 Kubikmeter schaffen

Kapazität für weitere 180’000 Kubikmeter schaffen Kapazität für weitere 180’000 Kubikmeter schaffen

In der Lehweid im Waagtal soll die vom Souverän am 21. Mai 2017 mit einem Ja-Anteil von 84 Prozent bewilligte Deponie in den nächsten Jahren erweitert werden.

Das Mitwirkungsverfahren Teilrevision Erweiterung Deponie Lehweid blieb in der Zeit vom 27. Oktober bis 27. November unbenutzt.

Das damals bewilligte Gesamtvolumen für unverschmutztes Aushubmaterialvon250’000 Kubikmetern wird schneller erreicht als angenommen. Ende 2022 waren 114’000 Kubikmeter angeliefert. Die erwartete Füllmenge wird also nicht erst in 20 Jahren erreicht sein. Deshalb möchte Rolf Fuchs als Inhaber der Beton Baumeli AG und Deponiebetreiber die Anlage erweitern und Platz schaffen für weitere 180’000 Kubikmeter.

Baugenehmigung mit 18 Auflagen Nach dem Volksentscheid zur Umzonung erfolgte die Baueingabe. Die damalige Baugenehmigung enthält 18 Auflagen, unter anderem eine tiefe Kernbohrung im Unterlauf der Deponie, damit im Grundwasser zweimal pro Jahr die Qualität geprüft werden kann. Besondere Auflagen gab es für den Bacheinlauf des Sickerwassers. Zusätzlich gab es eine vertragliche Verankerung des ökologischen Ausgleichs. Pflicht wurde zudem, eine Begleitgruppe einzusetzen, die sich jährlich trifft und die Deponie beurteilt. In die-ser Begleitgruppe vertreten sind beispielsweise ein Biologe, ein Geologe, das Amt für Umwelt, ein örtlicher Ingenieur, die Pro Natura, der WWF, der Heimatschutz, Vertreter der Gemeinde, der Quartierförster und der Landbesitzer.

Bevor mit dem Auffüllen der Deponie gestartet werden konnte, musste die Betriebsbewilligung bei der Gemeinde und dem Amt für Umwelt beantragt werden. Darin enthalten sind die Betriebsordnung, das Deponiereglement und die Materialdeklaration. Die Betriebsbewilligung muss alle fünf Jahre beim Amt für Umwelt verlängert werden. Diese Verlängerung wurde im Winter 2022 erteilt.

2018 mit Waldrodung gestartet Im Frühjahr 2018 wurde mit der Waldrodung begonnen. Insgesamt wurde in vier Wintern eine Hektare Wald gerodet. Ein grosser Teil des Holzes ging an die Sägereien, alles anfallende Holz wurde wiederverwertet. Sogleich wurde die erste Kippmulde eingerichtet, damit nach über 400’000 Franken Ausgaben an Planungskosten endlich auch Geld eingenommen werden konnte. Im ersten Jahr ka-men aber nur gerade 2400 Kubikmeter zusammen, da noch andere Deponien fertiggestellt wurden.

Fester Bestandteil des Baugewerbes Mittlerweile ist die Deponie ein fester Bestandteil des regionalen Baugewerbes. «Auch schwieriges Material, wie im Frühjahr das Einlaufmaterial des Sihlsees durch das Etzelwerk, konnten wir verarbeiten», hält Rolf Fuchs fest.

«Mittlerweile ist das schwierigste Teilstück der Deponie, der 24 Meter hohe Damm runter zum Waagbach, erstellt und der Bacheinlauf vom Bezirk abgenommen », führt der Deponiebetreiber weiter aus.

Es sind auch insgesamt 14 Messpunkte verankert, die jährlich vom Geometer auf Verschiebungen gemessen werden. Mehr als die Hälfte des Waldes wurde bisher wieder mit hochwertigem Mischwald durch den Förster bestimmt und von örtlichen Unternehmen angepflanzt.

Der erste Teil des ökologischen Ausgleichs wurde ebenso erstellt. Es handelt sich um eine Steinmauer mit Magerwiese. Verdichtetes Bauen als Treiber

«Es wurde sehr schnell klar, dass mit der regen Bautätigkeit in der Region und vor allem mit der Umsetzung des verdichteten Bauens das ursprünglich ausgearbeitete jährliche Volumen von 12’000 Kubikmeter übertroffen wird», sagt Rolf Fuchs. Das jährliche Volumen beziffert er für die bisherigen Jahre auf 22’800 Kubikmeter.

«Das verdichtete Bauen, die grösstmögliche Ausnützung der Parzelle, erfordert immer mehr Tiefgaragen und bodenverlegte Keller und Heizräume. Wo früher kleinere Mehrfamilienhäuser gebaut wurden, sind jetzt Aushübe von über 10’000 Kubikmeter pro Projekt keine Ausnahme mehr», stellt Rolf Fuchs fest.

Zusage von Waldbesitzer

Die Erweiterung soll im südlichen Teil um die bereits bewilligte Deponie erfolgen. Dazugekommen ist ein zusätzlicher Waldbesitzer. «Ohne Probleme haben wir seine Zusage und Unterstützung bekommen», freut sich Rolf Fuchs.

«Jetzt warten wir auf den kantonalen Nutzungsplan, der sollte nach fast einem Jahr Verspätung im ersten Halbjahr 2024 bewilligt sein», sagt er zum weiteren Vorgehen.

Wenn alles gut laufe, erwartet er die Behandlung des Geschäfts an der Gemeindeversammlung im Dezember 2024 und im Frühling 2025 die erneute Volksabstimmung.

Bereits eingereicht ist ein Baugesuch für das Verlegen der Baupiste.

Leerfahrten reduziert

Die Deponie habe bewirkt, dass im Ybrig neue Arbeitsstellen geschaffen werden konnten. Im Industriegebiet Baumeli sei eine Parzelle freigeworden, die übergangsweise benützt werden könne. Dort werde Geschiebe zu zertifiziertem Strassenkies aufgearbeitet. «Durch dieses Mate-rial werden Leerfahrten reduziert. Beim Kreisel Biberbrugg konnte so für den Kanton Schwyz Aushub abtransportiert und Strassenkies zum Kreisel gebracht werden», präzisiert Rolf Fuchs.

Leider sei es so, dass diese Parzelle des ehemaligen Kieswerks Baumeli von der Mehrheit der Genossenbürger als Umzonung in Industrieland in Auftrag gegeben worden sei. «Es wird keine Möglichkeit mehr für Sammlermaterial und Gegenfuhren für die Deponie mehr geben », so der Deponiebetreiber. «Auch wenn eine neue Industriezone geschaffen wird, wird dafür ein ganzes Gewerbe verschwinden, das seit hundert Jahren dort ansässig ist. Die Auswirkungen auf das Baugewerbe und die Deponie sind noch nicht absehbar », so Rolf Fuchs.

Fotos: Konrad Schuler


Der erste Teil des ökologischen Ausgleichs wurde auch schon erstellt: Steinmauer mit Magerwiese.

Die Erweiterung ist im südlichen Teil geplant.

Verschiedene Aufforstungen sind bereits erfolgt.

Etwa die Hälfte der rund 250’000 Kubikmeter ist eingebracht.

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