Veröffentlicht am

«Traktoren sind gar nicht so laut»

«Traktoren sind gar nicht so laut» «Traktoren sind gar nicht so laut»

Edgar Schättin organisiert den ersten Lichterumzug mit Traktoren am Einsiedler Weihnachtsmarkt. Am Sonntag fahren rund vierzig Traktoren aller Epochen auf dem Klosterplatz auf.

Weihnachten ist das Fest der Stille, und Sie kommen ausgerechnet mit Traktoren – wie geht das? Wir sind ja still. Die Traktoren sind gar nicht so laut, weil wir im Standgas fahren. Wir haben sogar einen Elektrotraktor dabei, der vorausfährt. Von Oldtimern bis hin zu neuesten Modellen ist alles vertreten. Aber es soll keine Traktoren-Ausstellung werden, die Traktoren sind lediglich das Mittel zum Zweck. Wie entstand dieses Projekt?

Das Projekt wurde vom Verein «Urschwyz» initiiert, einem Verein der Selbstvermarkter für Regionalprodukte und Agrotourismus. Ich bin mehr zufällig in das OK hineingerutscht. Die Grundidee ist, dass die Bauern etwas zurückgeben wollen. Wir möchten uns bedanken für das Vertrauen in den Schweizer Bauern und der Bevölkerung eine Freude machen. Wir danken den Konsumenten, die die Schweizer Landwirtschaft unterstützen und beim Einkauf darauf achten, woher das Essen kommt. Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit dem Einsiedler Weihnachtsmarkt? Wir wurden mit offenen Armen empfangen und erhielten grosse Unterstützung, weil man erkannte, dass der Traktorenumzug gut zum Rahmenprogramm passt. Am Umzug sollen 40 Traktoren dabei sein, war es schwierig, so viele Teilnehmer zu finden? Zuerst dachten wir, die Bauern hätten vielleicht anderes zu tun, als am Umzug mitzumachen. Aber nachdem unser Nachbar zugesagt hatte, «steckten» sich die übrigen auch an, und es entwickelte sich eine gewisse Eigendynamik. Danach machten wir eine Umfrage unter Oldtimer-Besitzern, wobei spontan sieben bis acht zusagten, und jetzt sind es schon zehn Oldtimer. So ging es weiter bis wir am Ende sogar noch einigen Traktorbesitzern absagen mussten.

Wie verläuft der Umzug?

Schon morgen Samstag werden zwei Traktoren auf dem Klosterplatz ausgestellt, wo der Verband «Urschwyz» einen Stand hat. Am Sonntag wird um 19 Uhr bei der Landi gestartet, und nach der Fahrt durch den Markt werden wir die Traktoren bis zirka 21 Uhr auf dem Klosterplatz aufreihen. Dort wird das ganze Spektrum vertreten sein – vom modernen Elektro-Traktor bis hin zu alten Schweizer Traktoren: Bucher, Bührer, Hürlimann, … Wie werden die Traktoren dekoriert?

Alle Traktoren benötigen einen Inverter, der den Strom für die Beleuchtung in Form von Lampen und Girlanden umwandelt. Lichter in den Felgen werden mit Batterien betrieben. Teilweise werden Weihnachtsbäume montiert. Als Ansporn veranstalten wir einen Wettbewerb für die zehn schönsten Traktoren. Woher kommen die Traktoren und ihre Fahrer? Aus dem gesamten Kantonsgebiet – es sind sogar einige Damen dabei. Wird der Traktorenkorso noch andere Orte besuchen? Vorläufig haben wir vor, den Umzug in den nächsten drei Jahren an verschiedenen Orten im Kanton Schwyz zu organisieren. Einsiedeln mit seinem grossen Publikum ist eine gute Gelegenheit, um unseren Bekanntheitsgrad für die nächsten Auftritte zu steigern.

Wie klappt die Zusammenarbeit mit den Behörden?

Sowohl das Strassenverkehrsamt wie auch die Polizei unterstützen unseren «kulturellen Anlass » (lacht).

Foto: Eugen von Arb

Edgar Schättin

Jahrgang: 1968 Wohnort: Siebnen Beruf: Zimmermann Immobilienmakler Hobbys: Landwirtschaft, Jassen Töfffahren, Reisen

Share
LATEST NEWS