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Katholizismus, die Kirche und das Kloster

Katholizismus, die Kirche und das Kloster Katholizismus, die Kirche und das Kloster

Der Einfluss der Religion auf 100 Jahre Welttheater in Einsiedeln

Am Donnerstag spricht Walter Kälin, Autor des Schwyzer Hefts «100 Jahre Welttheater in 100 Geschichten», im Museum Fram über die Präsenz von Kirche und Kloster im katholischen Sakramentsspiel von Pedro Calderón de la Barca. Für musikalische Zwischenspiele am Flügel konnte der Fram-Club P. Theo Flury gewinnen.

Mitg. Das Kloster Einsiedeln war im Jahr 1924 bei der ers-ten Spielzeit des Welttheaters in mehrfacher Hinsicht präsent. Der erst im Dezember des Vorjahres gewählte Abt Ignaz Staub gehörte mit dem Einsiedler Kunsthistoriker Linus Birchler und dem deutschen Schauspieler Peter Erkelenz zu den Gründern der hiesigen Welttheater-Tradition und stellte den Klosterplatz zur Verfügung.

Der Konvent beteiligte sich auch am Gründungs- und Betriebskapital von 9500 Franken. Die Gesellschaft der Geist-lichen Spiele rechnete damals mit 11’000 Franken Ausgaben und 12’000 Franken Einnahmen, schloss aber mit einem positiven Saldo von 27’000 Franken ab.

«Etwas Einsiedlisches» Einsiedler Mönche vertraten das Kloster von Anfang an im Vorstand und in Kommissionen, sie waren massgeblich an den frühen Textfassungen beteiligt und zeichneten über Jahrzehnte für die musikalische Gestaltung verantwortlich. In den Spielperioden der Jahre 2000 und 2007 stand sogar ein Mönch, Pater Kassian Etter, in Hauptrollen auf der Bühne.

Im Jahr 1924 hatte das auch der heilige Meinrad geschafft. Er gehörte damals zusammen mit der Muttergottes zur Begleitung des «Meisters», obwohl diese beiden stummen Figuren, genauso wie der Erzengel Michael, im Stück von Calderón nicht vorgesehen waren. Linus Birchler erzählte später, schon früh sei der Gedanke aufgetaucht, «ins Spiel leise etwas Einsiedlisches einzuflechten ».

«Missionare durch die Kunst»

Für Abt Ignaz Staub und die Gesellschaft der Geistlichen Spiele war die enge Verbindung des Einsiedler Welttheaters mit der katholischen Kirche von Anfang an zentral. Auf der Grundlage eines katholischen Schauspiels, das Calderón für Fronleichnam geschrieben hatte, lag dies natürlich auf der Hand.

Aber aus heutiger Sicht erstaunt es doch, dass sie der Auffassung waren, «die geistliche Spielbewegung sei als Teil der grossen katholischen Aktion zu betrachten und die Einsiedlerspieler in diesem Fall als Missionare durch die Kunst».

Das hätte auch der Regisseur Oskar Eberle unterschreiben können, der das Welttheater von 1935 bis 1955 vier Mal inszenierte. Die Einsiedler Laienspieler sah er als «gläubige Gemeinde, die an die göttlichen Ordnungen glauben, die sie spielend bezeugen ». Der Einfluss des Katholizismus, der Kirche und des Klosters – inklusive Querschläger und Heckenschützen – war in den 100 Jahren Welttheater enorm.

Der Katholizismus, die Kirche und das Kloster. Donnerstag, 15. Februar, 20 Uhr, Museum Fram, Eisenbahnstrasse 19, Einsiedeln. Eintritt: 10 Franken. Für Mitglieder des Fram-Clubs gratis.

Foto: zvg

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