Veröffentlicht am

Carsharing im Kanton: Teilen ja, aber nicht das Auto

Carsharing im Kanton:  Teilen ja, aber nicht das Auto Carsharing im Kanton:  Teilen ja, aber nicht das Auto

Schwyzerinnen und Schwyzer verzichten ungern auf ein eigenes Auto. Auch bezüglich Angebot geteilter Fahrzeuge gibt es Luft nach oben.

Leere Autos, volle Strassen – die Lösung liegt im Teilen. Die Idee an sich ist nicht neu. Zu den wirtschaftlichen Gründen für das Teilen eines Autos kommen ökologische und auch immer mehr praktisch Gründe hinzu, wie zum Beispiel die Wartung des eigenen Fahrzeugs, die wegfällt. Ein Konzept, das vor allem in den Städten boomt.

Die Mobilitätsakademie des TCS hat in Zusammenarbeit mit dem Verband Swiss Alliance for Collaborative Mobility den Shared Mobility Index entwickelt. Damit können Städte und Gemeinden in Bezug auf das verfügbare Angebot geteilter Fahrzeuge verglichen werden. Die Städte Bern und Zürich liegen weit vorne. Im Kanton Schwyz gibt es bezüglich Angebotsdichte jedoch noch viel Luft nach oben.

Im Vergleich mit allen anderen Schweizer Gemeinden liegt der Kantonshauptort mit Index 2,7 auf Rang 625, die Gemeinde Arth (1,6) auf Rang 820 und der Bezirk Einsiedeln (1,2) auf Rang 873. «Mit einem Wert von 2,7 weist die Gemeinde Schwyz in der Tat einen eher tiefen Wert auf. Grund für den tiefen Wert ist, dass sich das Angebot geteilter Mobilität in Schwyz auf Carsharing-Fahrzeuge und ein geteiltes Cargobike beschränkt und diese Angebote separat betrachtet ebenfalls relativ tiefe Werte aufweisen», sagt Jonas Schmid, Geschäftsführer der Swiss Alliance for Collaborative Mobility, auf Anfrage. In Altdorf liegt die Verfügbarkeit von klassischen Carsharing-Angeboten beispielsweise bei 0,7 Fahrzeugen pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohnern, in Schwyz gerade mal bei 0,3.

Ist die Nachfrage zu klein oder sind die Rahmenbedingungen zu schlecht? Eine Frage, die der Experte nicht abschliessend beantworten kann. «Generell kann man sagen, dass die Nachfrage nach Carsharing mit steigendem Motorisierungsgrad eher sinkt. In diesen Räumen spielen die Gemeinden eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Shared Mobility zu fördern, zumindest im Sinne eines Anschubs, bis die Angebote etabliert sind.» Was Bikesharing und E-Scooter-Sharing betreffe, sei-en die Potenziale in Gemeinden mit einer Grösse wie Schwyz eher beschränkt, könnten aber durchaus als Ergänzung zum öffentlichen Verkehr Sinn machen.

Im 2023 stieg die Zahl der Nutzungen von geteilten Fahrzeugen, Fahrten und Parkplätzen in der Schweiz um 20 Prozent ch auf 11,4 Millionen, der Markt entwickelt sich also stark. «Als wir mit 2013 erstmals den Shared- Mobility-Markt betrachteten, gab es europaweit ein paar Dutzend Shared-Mobility-Anbieter. Heute sind es 60 allein in der Schweiz», sagt Jörg Beckmann, Direktor der Mobilitätsakademie des TCS. Anbieter, die aus der ökologischen Nische einen umsatzstarken Mainstream machen.

Share
LATEST NEWS