Ein sinnvolles Angebot für junge Verkehrsteilnehmer

Nach absolvierter Theorieprüfung haben am vergangenen Montag sozusagen alle Schüler der zehn Klassen aus dem Bezirk Einsiedeln den praktischen Radtest bestanden, ein grosser Teil sogar mit gut oder sehr gut, laut des zufriedenen Verkehrsinstruktors Hansjörg Bossert.

Ob wohl alle diese knifflige Frage aus dem Theorietest richtig beantwortet hätten, zumal die Lösung auf den ersten Blick doch etwas verwirrend ist: Darf ich mit 14 Jahren ein Elektrofahrrad fah-ren? – Nein, ausser ich besitze einen gültigen Mofa-Führerausweis.

Noch viel wichtiger als das Absolvieren der Theorieprüfung ist jedoch das Beherrschen des Zweirads und das sichere Verhalten im stets wachsenden Verkehr. Das ist aber gar nicht so einfach und muss geübt werden, besonders von den jüngsten Verkehrsteilnehmern.

Nach verschiedenen Verkehrsinstruktionslektionen und fleissigem Üben während und ausserhalb der Schulzeit durften die Schüler als Abschluss der Radfahrerausbildung am praktischen Radtest starten. Dieser wurde vom routinierten Schwyzer Verkehrsinstruktor Hansjörg Bossert, unterstützt von Simone Jones und Pascal Simmen von der Kantonspolizei Schwyz, in Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen, dem Elternverein und dem Radsportverein Einsiedeln (RVE) am vergangenen Montagmorgen durchgeführt. Dieser Herausforderung stellten sich rund 150 Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse vom Dorf und den Vierteln und einige wenige Fünft- und Sechstklässler, oder anders gesagt zehn Schulklassen aus dem ganzen Bezirk. Knifflige Verkehrssituationen meistern Nach einer klaren und verständlichen Einführung durch Wachtmeister Hansjörg Bossert oder Simone Jones, die als dreifache Mutter diesen Radtest übrigens ein ausnehmend sinnvolles Angebot findet und es deshalb gerne als Helferin unterstützt, hiess es bei Stephanie McMinn Startnummer fassen und das Velo kontrollieren lassen. Die zwei Routiniers Peter Gyr und Ralph Endres nahmen die Zweiräder genau unter die Lupe, prüften sie auf ihre Fahrtüchtigkeit und ob auch alle obligatorischen Teile vorhanden sind, schliesslich geht es um die Sicherheit der Kinder. Die beiden zeigten sich aber fast durchs Band zufrieden mit dem Zustand der Velos, die einen hatten einzig etwas wenig Luft in den Pneus oder es muss-te die eine und andere Bremse etwas justiert werden.

Dann wurden die Schüler im Minutentakt auf die mit orangen Pfeilen markierte Strecke geschickt. Unterwegs galt es diverse Verkehrssituationen zu meistern und das zuvor in der Schule Gelernte anzuwenden. So gab es, beobachtet von aufmerksam protokollierenden Kontrolleuren und Kontrolleurinnen, auf der ganzen Route eine Menge Manöver richtig zu absolvieren. Vom kniffligen Linksabbiegen über das Abbiegen auf der Einspurstrecke beim Kulturund Kongresszentrum Zwei Raben bis hin zum Kreisverkehr an der Allmeind-und Kornhausstrasse. Da gab es nebst Blick zurück und deutlicher Zeichengabe noch an einiges zu den-ken: Einspuren, Gewähren des Vortritts, Beachten von Fussgängern auf dem Zebrastreifen und vieles mehr.

Die Erleichterung ist gross Nach der Rückkehr waren sich nicht alle einig, ob sie auch alles richtig gemacht hatten. Die Antwort folgte aber im Nu. Kaum hatte nämlich die Velokurierin die Postenblätter eingesammelt und waren die Beobachtungen und Fehler im Computer eingetippt, erhielten die Schüler die Resultate ihrer praktischen Tests, aber auch das Gesamtergebnis zusammen mit den Theorieresultaten. So stand denn den jungen Prüflingen die Freude über eine gute oder sehr gute Leistung, aber auch der Ärger über einen Fehler ins Gesicht geschrieben.

Schliesslich rief ihnen der verantwortliche Verkehrsinstruktor Hansjörg Bossert aber vor allem nochmals in Erinnerung, dass sie sich ihres Verhaltens im Verkehr bewusst seien und das Gelernte zu ihrer eigenen Sicherheit auch weiterhin anwenden würden, sei doch das radfahrerische Können von lebenswichtiger Bedeutung. Danach durften jene, welche den gesamten Radtest mit einem «Sehr gut» absolviert hatten, zu ihrer Freude seine Gratulation und eine schmucke kleine Auszeichnung in Empfang nehmen, nebst dem, dass sich alle Absolventen mit einem Getränk und einer Veloglocke bedienen durften.

Fotos: Myloh

Die Absolventen des Radtests hängen an den Lippen von Hansjörg Bossert, als er ihnen die Resultate mitteilt. Foto: Marlies Mathis

Die Velos werden von Peter Gyr und Ralph Endres kontrolliert.