475 neue Flüchtlinge aus Ukraine für 2024 erwartet

Die Regierung nimmt zu einer Interpellation über Stand und Entwicklung der Ukraine-Flüchtlinge mit Schutzstatus S Stellung und geht dabei von einer weiteren Zunahme von Flüchtlingen aus.

In einer Interpellation vom 27. März verlangte SVP-Kantonsrat Alois Lüönd von der Kantonsregierung eine Bilanz bezüglich der Zahl der Schutzbedürftigen mit Status S, die durch sie verursachten Kosten und die weitere Entwicklung der Situation.

In ihrer Antwort schreibt die Regierung von 1127 Personen mit Status S im Kanton Schwyz per 1. Januar 2024. Bis Ende April seien dem Kanton 1895 Personen aus der Ukraine zugewiesen worden, aber ein Drittel von ihnen habe mittlerweile die Schweiz wieder verlassen, ein anderer Teil habe vom Kanton Schwyz in einen anderen Kanton gewechselt.

Steigende Kosten

Die Kosten für die ukrainischen Flüchtlinge beliefen sich im Jahr 2022 auf 2,75 Millionen Franken und 2023 auf 4,1 Millionen Franken, wobei die Ausgaben vom Bund durch eine Personenpauschale vollständig abgegolten wurden. Über die detaillierten Kosten geben die zuständigen Gemeinden Auskunft, in denen die Schutzbedürftigen untergebracht sind. Bei einer gleichbleibenden Situation in der Ukraine rechnet das Staatssekretariat für Migration (SEM) 2024 mit rund 25’000 Ukraine-Flüchtlingen, die den Schutzstatus S beantragen. Entsprechend seiner Bevölkerung bedeutet das für den Kanton Schwyz 475 neue Flüchtlinge mit Schutzstatus S.

Schutzstatus existiert seit dem Krieg auf dem Balkan

Der Schutzstatus S wurde 1998 nach den Balkankriegen eingeführt. Angewendet wurde er jedoch zum ersten Mal im März 2022 nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine. Personen mit Status S haben ohne Asylverfahren Zugang zum Arbeitsmarkt und können Ausbildungen absolvieren. Kinder können zur Schule gehen und Familien zusammengeführt werden.