Veröffentlicht am

Auf Betschart folgt Reichmuth

Auf Betschart folgt Reichmuth Auf Betschart folgt Reichmuth

Im Jugend- und Bildungszentrum in Einsiedeln fand die konstituierende Session des Kantonskirchenrats der katholischen Schwyzer Kirche statt

Am Freitag wurde Othmar Reichmuth zum Kirchenvorstand der katholischen Kantonalkirche Schwyz gewählt. Johannes Schwimmer, Präsident des Kantonskirchenrats, wurde im Amt bestätigt.

Emil Gnos ist mit 72 Jahren das älteste Mitglied im neuen Kantonskirchenrat. Damit kam ihm an der konstituierenden Session des Parlaments die Funktion des Alterspräsidenten zu. In einer Rede rief Gnos die Kirchenparlamentarier dazu auf, konstruktiv an den Diskussionen teilzunehmen, Ideen einzubringen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Die katholische Kirche sei in der Krise, und diese müsse überwunden werden. «Die Geschehnisse im Bistum Chur haben uns gezeigt, dass Veränderungen unvermeidlich sind», sagte Gnos: «Veränderungen aber brauchen Zeit und Geduld. Geduld, die leider nicht alle Beteiligten haben.» «Kirchenaustritte, Skandale, Priester- und Personalmangel» Johannes Schwimmer aus Schwyz, mit Jahrgang 1958, aus Österreich stammend und bisheriger Präsident des Parlaments, wurde in seinem Amt bestätigt. «Wir alle erleben landesweit zurzeit in unserer Kirche schwierige Situationen, Kirchenaustritte, Skandale, weniger Schüler und Schülerinnen nehmen am Religionsunterricht teil, Priester- und Personalmangel, Gottesdienste sind oft spärlich besucht», sagte Schwimmer: «Aus Sicht der Gläubigen ist die Kirche eine Institution weit weg von ihrer eigenen Lebenswelt: Sie sind überzeugt davon, die katholische Kirche in ihrem Leben nicht zu brauchen.» «Die Kirche ist dort, wo Menschen leben» «Jedoch möchte ich nicht nur die negativen Schlagzeilen erwähnen, sondern auch was unsere Kirche stark macht», führte Schwimmer aus: «Diese Kirche mit ihrem Auftrag, die Botschaft vom Reich Gottes zu verkünden, diese Kirche, die so viel sehr weltliches Engagement bei ihren Mitgliedern weckt, diese Kirche hat viele positive Auswirkungen auf die ganze Gesellschaft – auf Glaubende wie auf Nicht-Glaubende.» Dies zeige sich besonders dort, wo Staat und Kirche zum Wohl der Menschen kooperieren würden – etwa in den Bereichen Bildung, Soziales, Kultur und Gemeinschaft. Das dichte Netz sozialer und karitativer Dienste für bedürftige Menschen, der grosse Schatz kultureller Güter und Angebote oder das hohe Mass ehrenamtlichen Engagements: Die Kirche sei dort, wo Menschen leben und im Interesse des Gemeinwohls handeln würden. Daher bringe die Kirche immer auch jenen etwas, die nicht «dabei sind» – und das mache die Kirche stark, konstatierte der Präsident des Kantonskirchenrats.

Lorenz Bösch wurde als Kirchenpräsident bestätigt Im Anschluss an einen von Pater Basil Höfliger geleiteten Gottesdienst wurden die Ratsmitglieder des Kantonskirchenrats vereidigt. Maria Bürgler (Illgau, bisher) wurde zur Vizepräsidentin gewählt und Linus Bruhin aus Nuolen als Sekretär des Parlaments und des kantonalen Kirchenvorstands bestätigt.

Höhepunkt der Session am Freitag in Einsiedeln war die Wahl eines neuen Mitglieds im kantonalen Kirchenvorstand – in der Nachfolge des zurückgetretenen Stephan Betschart. Kandidat für das Amt war alt Ständerat Othmar Reichmuth: Der ehemalige Schwyzer Regierungsrat mit Jahrgang 1964 aus Illgau wurde einstimmig gewählt.

Bestätigt im Amt wurden die bisherigen Mitglieder im kantonalen Kirchenvorstand: Der Kirchenpräsident Lorenz Bösch aus Ingenbohl, Karin Birchler aus Studen (Finanzen), Vreni Bürgi aus Wollerau und Adrian Müller aus Schwyz. Andreas Marty aus Einsiedeln ist der neue GPK-Präsident Der unveränderten Rekurskommission steht Arthur Schilter (Arth) erneut vor, der Geschäftsprüfungskommission (GKP) Andreas Marty (Einsiedeln, neu). Marty ist seit der Gründung der katholischen Schwyzer Kantonalkirche vor 26 Jahren Mitglied des Kantonskirchenrats.

Als Gast nutzte Silvia Brändle, Leiterin der Katechetischen Arbeitsstelle (KAS) in Einsiedeln, am Ende der Session die Gelegenheit, über die drei wichtigsten Tätigkeitsgebiete der Fachstelle zu informieren: Das sind die Ausbildung von Katechetinnen und Katecheten, die Beratung und Begleitung in katechetischen und anderen Fragen sowie die Qualitätssicherung im Religionsunterricht. Es bestehe zwar grosser Personal-mangel, doch im Vergleich mit anderen Kantonen dürfe man noch von einer relativ komfortablen Lage sprechen, sagte Silvia Brändle.


Andreas Marty (Einsiedeln) wird zum GPK-Präsidenten gewählt.

Karin Birchler (Studen, bisher), Ressort Finanzen.

Vreni Bürgi (Wollerau, bisher), Ressort Bildung.

Othmar Reichmuth (Illgau, neu), Ressort Rechtswesen.

Linus Bruhin (Nuolen, bisher), Sekretär des Kirchenvorstands.

Adrian Müller (Schwyz, bisher), Ressort Seelsorge.

Johannes Schwimmer, Präsident des Kantonskirchenrats.

Lorenz Bösch (Ingenbohl, bisher), Präsident des Kirchenvorstands.

Share
LATEST NEWS