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Spital Lachen: Sanierung statt Neubauprojekt

Spital Lachen:  Sanierung statt Neubauprojekt Spital Lachen:  Sanierung statt Neubauprojekt

Wegen der hohen Kosten haben Verwaltungsrat und Geschäftsführung der Spital Lachen AG das ambitionierte Neubauprojekt «Futura» sistiert und sich für eine schrittweise Sanierung des Spitalbaus entschieden.

Mitg. Die Schweizer Spitallandschaft befindet sich in einer finanziellen Schieflage. Das Spital Lachen positioniert sich in diesem schwierigen Umfeld sehr erfolgreich. Es erzielt im gesamtschweizerischen Durchschnitt gute Ergebnisse und verfügt über eine hohe Eigenkapitalquote. Trotzdem kann es sich den strukturellen Gegebenheiten der Spitallandschaft nicht gänzlich entziehen. Das geplante Neubauprojekt wurde deshalb einer umfassenden Analyse unterzogen. Dabei wurde auch die Möglichkeit eines etappierten Vorgehens inklusive weiterer Projektänderungen mit einbezogen.

Neubau nicht nachhaltig finanzierbar Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass das Neubauprojekt «Futura» unter den gegebenen Rahmenbedingungen nicht nachhaltig finanzierbar ist. Nach sorgfältigem Abwägen von Chancen und Risiken und basierend auf dem Grundsatz einer verantwortungsvollen Unternehmensführung nach dem Vorsichtsprinzip haben Verwaltungsrat und Geschäftsleitung nun entschieden, das Neubauprojekt zu sistieren und auf eine umfassende Gesamtsanierung des Gebäudebestands hinzuarbeiten.

Der grosse Vorteil der Sanierung liegt in der zeitlichen Staffelung des Mittelbedarfs, die über eine längere Periode verteilt werden kann, wodurch eine grösstmögliche Flexibilität bewahrt wird. So kann die Infrastruktur erneuert werden, und das Spital Lachen bleibt unternehmerisch flexibel, um auf Marktchancen und Veränderungen in der Spitallandschaft zu reagieren. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung sind überzeugt, dass der eingeschlagene Weg die weiterhin erfolgreiche Positionierung des Spitals Lachen in Anbetracht der zu erwartenden Konsolidierung innerhalb der Spitallandschaft sichert. Vor zwei Jahren hat das Spital Lachen ein Baugesuch für den Neubau des Spitalgebäudes bei der Gemeinde Lachen eingereicht. Das Projekt wurde vor rund einem Jahr bewilligt. Sowohl die Rekurrenten aus dem Bewilligungsverfahren als auch das Spital Lachen selbst (gegen einzelne Auflagen) haben in der Folge gegen die Bewilligung Einsprache erhoben. Der Regierungsrat hat kürzlich in seinem Beschluss die Argumentation des Spitals Lachen gestützt und die Beschwerde der Rekurrenten in der Hauptsache abgewiesen. Das Spital Lachen wird das Verfahren nicht weiterverfolgen. Bereits mit dem operativ an sich guten Jahresergebnis 2023 wurde klar, dass das Neubauprojekt nicht nur eine Frage der Bewilligung, sondern zunehmend auch eine Frage der finanziellen Tragbarkeit werden würde.

Schuldenlast wäre zu hoch Über die letzten Monate hat das Spital Lachen eine umfassende Analyse durchgeführt und die Grundlagen auf der Basis der heutigen Kostenstruktur im Bauwesen neu bewertet. Im Rahmen der Analyse wurden die Varianten auch an die aktuellen Leistungszahlen angepasst, um der stetig steigenden Nachfrage nach stationären und ambulanten Leistungen gerecht zu werden. Diese Kosten wurden den zu erwartenden Erträgen gegenübergestellt. Die Gesamtbetrachtung kommt nun zum Schluss, dass unter den derzeitigen und absehbaren Bedingungen ein Neubau ein zu grosses finanzielles Risiko darstellen würde. Langfristig würde die Schuldenlast stetig steigen, und die Erträge würden selbst bei einem überdurchschnittlichen EBITDA nicht zur Deckung der Zinsen ausreichen. Entsprechend hat der Verwaltungsrat die Sistierung des Neubauprojekts und möglicher Subvarianten beschlossen. Peter Suter, VRP der Spital Lachen AG, zum Entscheid: «Stattdessen werden wir angemessen in die Sanierung der bestehenden Infrastruktur, in die Medizintechnik, in die Digitalisierung und in die wichtigste Ressource, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, investieren. » Suter weiter: «Wir können heute nicht Geld ausgeben für einen Neubau, über das wir auf absehbare Zeit nicht verfügen. Das wäre unverantwortlich.» Sanierung nicht günstiger An der Notwendigkeit für kostendeckende Spitaltarife und angemessene Entschädigungen für gemeinwirtschaftlich erbrachte Leistungen ändert sich durch diesen Entscheid nichts, denn die Sanierung des Gebäudebestands wird insgesamt nicht kostengünstiger. Diese Variante hat jedoch den grossen Vorteil, dass die Ausgaben über einen längeren Zeitraum gestaffelt werden können. Dadurch verringert sich der Bedarf an Fremdkapital, vorausgesetzt die Tarife werden sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich sinnvoll der Teuerung angepasst.

Visualisierung: zvg

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