Veröffentlicht am

Pro Infirmis mit Geldsorgen

Pro Infirmis mit Geldsorgen Pro Infirmis mit Geldsorgen

Pro Infirmis hat sich gut in Goldau eingelebt. Ihre Dienstleistungen und Projekte werden rege beansprucht. Allerdings schloss die Jahresrechnung 2023 mit einem Defizit.

eg. Am 10. Juni wurden in Goldau die Räumlichkeiten der Geschäftsstelle der Pro Infirmis bezogen. Die barrierefreie Geschäftsstelle ist dabei ein Musterbeispiel für die hindernisfreie Zugänglichkeit.

«Wir sind in Goldau ausgezeichnet an den öffentlichen Verkehr angebunden, und unsere Büros bieten unserer Klientel einen hervorragenden Zugang und eine ideale Erreichbarkeit. Alle Büroräumlichkeiten sind ebenerdig und barrierefrei zugänglich», sagt der kantonale Geschäftsstellenleiter für die Kantone Zug, Schwyz und Uri, Daniel Barmettler. «Wir haben uns gut eingelebt und die Infrastruktur hier ist ideal für unsere Tätigkeit», sagt er weiter.

Pro Infirmis lanciert derzeit die digitale Zugänglichkeit. In den Kantonen Schwyz und Zug hat die Organisation zusammen mit Schwyz Tourismus und Zug Tourismus sowie der Stadt Zug das Projekt «Digitale Barrierefreiheit » lanciert. Ziel ist es, mit die-sen verlässlichen und verifizierten Daten die Zugänglichkeit von Hotels, Restaurants oder Kulturbetrieben und so weiter zu erfassen und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen», sagt Daniel Barmettler. «Planen Menschen mit Behinderung einen Ausflug, einen Besuch oder Ähnliches, können sie mit der App erörtern, ob ihr Objekt barrierefrei zugänglich ist, beispielsweise mit Rampen, Liften, automatisch öffnenden Türen et cetera erschlossen ist.» Zunehmend ein Problem wird die Aufrechterhaltung der Qualität der Angebote, vor allem betreffend Finanzierung der Dienstleistungen von Pro Infirmis. «Wir benötigen die Mittel von Bund, Kantonen, aber auch von den Gemeinden, die uns unterstützen, damit wir unsere Dienstleistungen aufrechterhalten können. Mit Sponsoring und Dienstleistungen allein lässt sich unser Angebot nicht finanzieren», sagt Daniel Barmettler. Seitens der Gemeinden gibt es noch Potenzial.

Die Kennzahlen des vergangenen Geschäftsjahres in den Kantonen Zug, Schwyz und Uri zeigen die Behinderungsarten der Klienten und Klientinnen auf: kognitive Einschränkung, Lernbehinderung (11 Prozent), Körperbehinderung (28 Prozent), Krankheitsbehinderung (16 Prozent), psychische Behinderung (39 Prozent), Sinnesbehinderung (2 Prozent) und offene oder keine Angaben (4 Prozent). Die Organisation hat 2023 1469 Personen in 9319 Stunden beraten. 513 Stunden Informationsvermittlung wurde den Mitgliedern zudem zugestanden. 48 Personen wurden in begleitetem Wohnen betreut in 2647 Stun-den. Die Pro Infirmis erwirtschaftete 2023 einen Betriebsertrag von 2,204 Millionen Franken, bei einem Aufwand von 2,334 Millionen Franken. Nach Fondszuschüssen und sonstigen Betriebsaufwendungen blieb unter dem Strich ein Defizit von 158’000 Franken.

Share
LATEST NEWS