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Jungschwinger mit vorderen Klassierungen

Jungschwinger mit vorderen Klassierungen Jungschwinger mit vorderen Klassierungen

Einsiedler Schwinger auf dem Zugerberg und dem Weissenstein

Auf dem Zugerberg bezwang Florian Ulrich im Schlussgang nach 6 Minuten und 6 Sekunden seinen Klubkollegen Thomas Bucher mit Kurz. Die Zuger gaben klar den Ton an. Florian Grab verfehlte den Kranz auf dem Weissenstein mit einem Unentschieden im letzten Gang.

Nach einer Reihe von Grossanlässen bot der vom Schwingklub Oberwil-Zug durchgeführte Anlass auf dem Zugerberg den 950 Festbesuchern eine willkommene Abwechslung. Mit 53 Schwingern liess das Teilnehmerfeld allerdings einige Wünsche offen. Besonders die Schwyzer glänzten mehrheitlich durch Abwesenheit. Dabei sind gerade solche Regionalfeste eine willkommene Gelegenheit, um sich die nötige Wettkampfhärte für höhere Aufgaben zu holen. Dass die Zuger den Sieg unter sich ausmachen würden, stand bereits vor Beginn ausser Frage. Vor dem Ausstich lagen denn auch nicht weniger als acht Zuger in Front. Das Rennen für den Schlussgang mach-ten Florian Ulrich und Thomas Bucher.

Der 34-jährige Florian Ulrich, der nach einer längeren Pause diese Saison in die Sägemehlringe zurückkehrte und mit starken Leistungen auf sich aufmerksam machte, meldete seine Siegesambitionen bereits im Anschwingen an. Nach harten Duellen vermochte sich der Polizist gegen Pirmin von Rickenbach und Marcel Elsener durchzusetzen. Auch die beiden nächsten beiden Gänge konnte er zu seinen Gunsten entscheiden. Um die Schlussgangteilnahme bezwang er seinen Verbandskollegen Mathias Hürlimann mit der Höchstnote.

Thomas Bucher blieb nach dem Start-Unentschieden gegen Christian Zemp viermal siegreich. Kurz vor Zeitablauf sicherte er sich mit einem Zehnerwurf gegen Ivan Wiss den Zutritt zur Endausmarchung.

Die beiden Kontrahenten schenkten sich um den Tagessieg nichts und boten dem Publikum Schwingen vom Allerfeinsten.

Mit Christian und Roland Bucher belegten zwei weitere Zuger die nächsten Plätze, was alles über ihre Überlegenheit aussagt. Als bester Nicht-Zuger klassierte sich der 18-jährige Josias Müller vom Bündner Gastklub Heinzenberg im sechsten Rang. Dem zweifachen Kranzer prophezeien viele Schwingerkenner eine erfolgreiche Laufbahn. Bester Schwyzer blieb der Rigiverbändler Pirmin von Rickenbach als Siebter.

Die Einsiedler Schwinger waren nicht zum ersten Mal in die-ser Saison an Regionalfesten schwach vertreten, was doch einige Fragen aufwirft. Es war unübersehbar, dass sich die fehlende Wettkampfpraxis an den Kranzfesten bemerkbar mach-te. Als Einziger kehrte Andrin Kauflin nach einer längeren Wettkampfpause in den Sägemehlring zurück. Bei ihm ging es in erster Linie darum, sich an den Rhythmus zu gewöhnen. Er zeigte gute Ansätze, doch fehlte es ihm noch an Durchschlagskraft.

Neun Zweige für den Nachwuchs Am Samstag war der gleiche Festplatz wie bei den Aktiven für den Nachwuchs reserviert. Trotz Ferienzeit nahmen 231 Jungschwinger in fünf Alterskategorien am Oberwiler Nachwuchsschwingertag teil. Vom Schwingklub Einsiedeln standen siebzehn Jungschwinger bei brütender Hitze im Einsatz. Obschon kein Tagessieg herausschaute, gab es einige vordere Klassierungen. Patrick Kälin musste im Schlussgang gegen den Zuger Kevin Staub den Kürzeren ziehen und wurde Dritter. Jonas Steinauer belegte in der gleichen Alterskategorie mit fünf Siegen und einem Gestellten den zweiten Rang, den er mit dem Muotathaler Tobias Schelbert teilen musste. Sein älterer Bruder Silvan Steinauer klassierte sich ebenfalls auf dem Ehrenplatz. Cyril Styger stand ihm um nicht viel nach und wurde Dritter. Auf seinem Notenblatt stehen ebenfalls fünf Siege und eine Niederlage. In der gleichen Kategorie erkämpfte sich der Alpthaler Mathias Steiner den begehrten Zweig, den bei der Rangverkündigung weiter Dario Schuler, Ramon Fuchs, Florian Birchler und Levin Diethelm entgegennehmen durften.

Um den Kranz verloren Die Innerschweizer zeigten auf dem Weissenstein eine deutliche Reaktion auf die Schlappe vor einer Woche am Rigischwinget. Obschon bei ihnen auf dem Hausberg der Solothurner das Pünktchen auf dem i fehlte, gewannen sie neun Kränze, vier gingen an die Nordwestschweizer und drei an die Nordostschweizer. Im Schlussgang gelang es dem Bündner Armon Orlik, den Schlungg von Patrick Räbmatter nach wenigen Sekunden erfolgreich zu kontern. Er konnte sich damit nach 2016 zum zweiten Mal in die Siegerliste dieses Bergklassikers eintragen lassen. Die Innerschweizer müssen sich nach ihrem letzten Sieg 2009 weiter gedulden. Im zweiten Rang klassierten sich unter anderem Joel Wicki und Pirmin Reichmuth, die auf der Rigi fehlten. Wicki muss-te die Punkte mit Armon Orlik und eher überraschend mit dem Baselbieter Lars Voggensperger teilen, derweil Reichmuth gegen Damian Ott strauchelte und gegen Nick Alpiger nicht über ein Unentschieden hinauskam. Doch mit vier Siegen verdienten sie sich den zweiten Rang. Von den Schwyzer Schwingern holten Mike Müllestein und Michael Gwerder das Eichenlaub. Beide mussten dafür hart kämpfen und ihre letzten Kräfte aufbieten. Müllestein warf zuletzt den 150 Kilogramm schweren Mario Schneider in der letzten Minute zum platten Resultat. Mit seinen Hakenschwüngen und seinem Fussstich bereitete er seinen Kontrahenten grosses Kopfzerbrechen. Damit ist der 34-jährige Sennenschwinger im Besitze aller sechs Bergkränze. Michael Gwerder holte sich mit je drei Siegen und Unentschieden den «Kopfschmuck». Nach vier Gängen war er im Zwischenklassement noch weit vorne anzutreffen. Im Ausstich trennte er sich mit Adrian Odermatt und Damian Ott resultatlos.

Florian Grab lief es bei seiner zweiten Teilnahme an einem Bergklassiker schon wesentlich besser als vor einer Woche auf der Rigi. Um den Kranzgewinn hätte er gegen den Sankt Galler Eidgenossen Marcel Räbsamen die Höchstnote gebraucht. Die beiden mühten sich vergeblich ab und stellten, was beiden nichts brachte. Der bald 21-jährige Spengler hatte mit drei zugeteilten Eidgenossen ein starkes Notenblatt, was doch einiges über seine Leistung aussagt. Alex Schuler zog einen rabenschwarzen Tag ein. Der Rothenthurmer verpasste mit einer Niederlage und drei Unentschieden den Ausstich, was bei ihm seit Jahren nicht mehr vorgekommen ist. Gleich erging es mit Marco Good und Jonas Burch zwei weiteren Eidgenossen.

Fotos: Werner Schönbächler


Jonas Steinauer (rechts) klassierte sich im zweiten Rang.

Florian Ulrich feiert seinen ersten Festsieg.

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