Veröffentlicht am

Tierpark Goldau: Wohlfühloase für Wildschweine

Tierpark Goldau:  Wohlfühloase für Wildschweine Tierpark Goldau:  Wohlfühloase für Wildschweine

Der Tierpark Goldau wird seine Wildschweinanlage neu inszenieren. Die Anlage wird verdoppelt und die Wildtierhaltung neu gestaltet.

Das Tierwohl steht im Tierpark Goldau an erster Stelle. Und so sollen auch die Wildschweine bald ein neues Zuhause bekommen. Der Standort der neuen Anlage ist am alten Ort geplant, unterhalb der Bartgeieranlage.

Weshalb lässt der Neubau auf sich warten? Die Antwort auf diese Frage ist einfach und hat einen klaren Hintergrund. Joe Michel, Leiter Bau und Infrastruktur des Tierparks: «Wir mussten in den letzten Jahren andere Prioritäten setzen. Wir haben aber für unsere Wildschweine eine gute Zwischenlösung im Grosswijerareal gefunden. Dort haben sie ein ideales Terrain, bevor wir an den Neubau unserer Wildschweinanlage gehen können.» Die Prioritäten sind für alle Besucherinnen und Besucher sichtbar. «Mit dem Bau des Eingangsbereichs hat-ten wir unsere Prioritäten neu formuliert. Zugunsten des Tierwohls und einer schön angelegten Anlage für die Wildschweine haben wir das Projekt zurückgestellt. Ausserdem waren unsere Ressourcen stark gebunden. Wir haben auch die Anlage für unsere Rothirsche erneuert», sagt Joe Michel.

Schön gelegen, funktional und doppelt so gross Joe Michel erklärt, dass die 30-jährige Wildschweinanlage nach den neusten Erkenntnissen der modernen und artgerechten Wildtierhaltung gestaltet wird. In die Modernisierung wird auch die Bergsturzlandschaft miteinbezogen und schafft für die Tiere einen natürlichen und schönen Lebensraum. «Die Wildschweine bekommen mit dem Wald und den Bergsturzfelsen auch ein Rückzugsgebiet. Die Anlage ist auch für die Tierbetreuung dann ideal. Für die Tiere ist sie wild, schön gelegen und eben funktional», erklärt Joe Michel. In der neuen Anlage wird das Spannungsfeld der Lebensräume des Wildschweines, die Rolle im Ökosystem und das Konfliktpotenzial aufgegriffen und in natürlicher Umgebung aufgezeigt. Und das wird das Zückerchen für die intelligenten Tiere sein. «Unsere neue Anlage unterhalb der Bartgeiervoliere wird mit 2600 Quadratmetern doppelt so gross gebaut wie die heutige und die ehemalige Anlage an gleicher Stelle», so der Leiter Bau und Infrastruktur. Nebst diesem Schwerpunkt setzt die Tierparkleitung also künftig auch auf Führungen, Fütterungen der Tiere und Anschauungsmöglichkeiten, in denen man das Wildschwein besser kennenlernen soll. Man schaut nicht mehr wie in der alten, teilweise verbetonisierten Anlage auf die Tiere herunter, sondern kann sie auf Augenhöhe beobachten.

Finanzierung sicherstellen Eigentlich könnte man mit dem Bau der natürlichen Anlage längst beginnen. Im Tierpark ist man in den Startlöchern. «Auch unsere Mitarbeitenden, die einen schönen Teil Eigenleistungen für die neue Anlage leisten werden, sind bereit», erklärt Joe Michel. Ein solches Grossprojekt muss aber besonnen und mit viel Erfahrung angepackt werden.

Das eine sind die Finanzen. 1,6 Millionen Franken wird die neue Anlage kosten. Gute zehn Prozent werden durch Eigenleistung beigesteuert, wie das bei der Rothirschanlage schon der Fall war. «Wir haben bisher rund 952’000 Franken an Spenden und Zusagen für die Wildschweinanlage. Wir müssen also noch knapp etwas mehr als eine halbe Million Franken finanzieren », so Joe Michel. Er sei aber zuversichtlich, dass man die Mittel generieren könne. Mit dem Bau der bewilligten Anlage soll im Februar 2025 begonnen und im November beendet werden. Die neue Anlage wird Heimat von zwei bis drei Muttersauen, einem Eber und den Jungtieren.

Share
LATEST NEWS