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Duell zwischen den Bernern und Innerschweizern

Duell zwischen den Bernern und Innerschweizern Duell zwischen den Bernern und Innerschweizern

Spannende Ausgangslage um den Tagessieg beim Brünigschwinget

Eine Woche nach dem Bergklassiker auf dem Weissenstein kommt es am Sonntag auf dem Brünig zu einem weiteren Saison-Höhepunkt. Die Innerschweizer stehen in der Favoritenrolle.

Wohl an keinem Schwingfest ist es so schwierig, ein Ticket zu bekommen, wie in der Naturarena auf dem Brünig. Die über 5000 Sitzplätze sind schon seit Jahrzehnten im Besitz der gleichen Kreise. Wer Glück hat, kann sich noch am frühen Sonntagmorgen einen Stehplatz an der Tageskasse ergattern. Traditionell findet auf dem Brünig das Duell zwischen den beiden benachbarten Teilverbänden Bern und Innerschweiz statt. Dass sie sich exakt auf der topografischen Grenze bekämpfen, verleiht dem Wettkampf eine gewisse Dramatik. Die Unverfügbarkeit der Tickets, die engen Platzverhältnisse und das Duell der Nachbarn machen den Brünig zu einem Mythos. Doch gibt es viele Schwingerfreunde, die daran kratzen. Besonders die «Dauerkarten» sind vielen ein Dorn im Auge.

In diesem Jahr gesellen sich zu den je 50 Bernern und Innerschweizern noch 20 Südwestschweizer hinzu. 18 Eidgenossen sind auf der aktuellen Teilnehmerliste.

Innerschweizer in Favoritenrolle Nachdem das gute Abschneiden der Innerschweizer auf dem Weissenstein Anlass zu Optimismus gibt, ist man gespannt, wie der Vergleich mit den Bernern und Romands ausfällt. Da die beiden Berner Leader Fabian Staudenmann und Adrian Walther nicht dabei sind, sprechen die Anzeichen für einen Innerschweizer Sieg. Besonders gut bekommt die Höhenluft auf dem Brünig Pirmin Reichmuth, dem Sieger von 2019. Ihm darf der erste Kranzfestsieg in die-ser Saison zugetraut werden. In den Startlöchern lauert zudem Schwingerkönig Joel Wicki, dem ein Sieg an diesem prestigeträchtigen Anlass noch fehlt. Mit Mike Müllestein und Michael Gwerder stehen zwei Schwyzer im Einsatz, denen ein Mitspracherecht um den Tagessieg eingeräumt werden darf. Gespannt ist man auf die Rückkehr von Christian Schuler in die Sägemehlringe. Sofern er sich von seinen muskulären Problemen vollständig erholt hat, zählt er zumindest zu den Kranzanwärtern. Der 36-jährige Rothenthurmer hat bisher zehn Brünig-Kränze gewonnen. Damit steht er an fünfter Stelle der ewigen Bestenliste, die von Martin Grab mit 14 «Exemplaren» angeführt wird. Von den Schwyzern gilt es noch Patrick Betschart, Joel Kessler, Alex Schuler und die beiden Youngsters Lukas von Euw und Ueli Wiget zu erwähnen. Nachgerutscht ist Florian Grab, der auf dem Weissenstein seine Fortschritte bewiesen hat.

Eine starke Leistung darf auch von den beiden aufstrebenden Lukas Bissig und Noe van Messel erwartet werden.

Allerdings den Sieger nur in den Reihen der Innerschweizer zu suchen, wäre völlig verfehlt. Besonders gespannt ist man bei den Bernern auf das Abschneiden von Matthias Aeschbacher sowie der beiden Sieger Bernhard Kämpf (2015, 2017) und Schwingerkönig Kilian Wenger (2014, 2021). Grosse Dinge hält man auch von routinierten Eidgenossen wie Florian Gnägi, Thomas Sempach und Kilian von Weissenfluh sowie den jungen Michael Moser, Leandro Nägeli und Lars Zaugg.

Mit einem starken Aufgebot kreuzen die Südwestschweizer auf dem Brünig auf. Angeführt werden sie von Benjamin Gapany, Romain Collaud und Lario Kramer. Ihnen wird am Sonntag der eine oder andere Achtungserfolg zugetraut.

Foto: W.S.

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