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«Ich nehme jede Herausforderung an»

Die Alpthaler Schwingerin Sara Marty wird am Wochenende am Frauenund Meitli-Schwingfest in Lac de Joncs (FR) teilnehmen. Im Interview erzählt sie, wie sie zu diesem Sport gekommen ist und welche Vorbilder sie hat.

Wie bist Du zum Schwingen gekommen?

Mein Vater hat früher geschwungen. 2016 ging ich mit ihm an ein Saustallschwingen in Menzingen. Dort lernte ich zwei Mädchen aus Einsiedeln kennen, die mich zum Training eingeladen haben. Daraufhin ging ich zum ersten Mal zu Sonia Kälin ins Training. Was gefällt Dir am Schwingen?

Ich finde Zweikampfsport sehr spannend. Als Mädchen im Schwingsport bin ich in der ganzen Schweiz unterwegs, und das gefällt mir. Wie viel Zeit verbringst Du mit Schwingen? Pro Woche trainiere ich drei Stun-den. Zweimal je anderthalb Stun-den in Einsiedeln und Goldau. Gibt es viele Mädchen im Schwingsport? Bei uns im Kanton Schwyz sind im Moment 20 Mädchen aktiv. In der ganzen Schweiz sind es über 100.

Welche Vorbilder hast Du?

Meine Vorbilder bei den Männern sind Schwingerkönig Joel Wicki und Christian Schuler vom Schwingclub Einsiedeln. Bei den Frauen ist es Isabel Egli aus Steinhuserberg, Luzern. Christian Schuler kenne ich, weil ich manchmal zu den Jungen ins Training gegangen bin, das er geleitet hat. Kämpfst Du auch gegen Buben?

Letztes Jahr ging ich den ganzen Sommer mit den Buben ins Training. Dieses Jahr habe ich vor, im Winter mit den Buben ins Training zu gehen.

Ist das ein grosser Unterschied zu den Mädchen?

Nein, die Buben schwingen etwas wilder, aber das macht mir nichts aus. Gegen wen möchtest Du einmal kämpfen? Ich würde gerne mal mit Pirmin Reichmuth aus Cham-Ennetsee schwingen. Er schwingt sehr gut und leitet Schnuppertrainings. Bei den Frauen hatte ich schon viele verschiedene Gegnerinnen. Grundsätzlich nehme ich jede Herausforderung an. Hast Du schon mal gegen einen Kampfrichter-Entscheid protestiert?

Ja, ich habe auch schon reklamiert, weil ich die Bewertung nicht gerecht fand – beispielsweise wenn einige Minuten nichts gelaufen ist, obwohl man sich bemüht hat, und man die Note 8.75 statt 9 erhält.

Was meinst Du zur grossen Medienpräsenz an den Schwingturnieren?

Mich stört es eigentlich nicht. Die Frauen kommen auch weniger im Fernsehen als die Männer. Ich finde es interessant, wenn man die Wettkämpfe mitverfolgen kann. Aber es kommt eben drauf an, in welcher Lage man selber ist. Wenn man am Wettkampf teilnimmt und sich konzentrieren muss, kann es schon stören, wenn man ständig gefilmt wird.

Welche Erwartungen hast Du für das Wochenende? In Lac de Joncs möchte ich möglichst viele Punkte für die Jahreswertung und einen Zweig holen. Wenn möglich möchte ich Festsiegerin werden.

Wie bereitest Du Dich vor?

Ich esse am Vortag viel Getreide und Teigwaren, weil ich am Wettkampftag fast nichts ausser einigen Früchten zu mir nehme.

Foto: Eugen von Arb

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