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Kanton will Mitarbeiter aktiv abwerben

Der Kanton will in Zukunft auf die Dienste eines Recruiters setzen und selber geeignete Kandidaten suchen.

Der Kanton Schwyz hat die Stelle eines Recruiters ausgeschrieben und will künftig selbst aktiv auf dem Arbeitsmarkt nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten suchen. «Es soll vermehrt direkt auf mögliche Interessenten für eine ausgeschriebene Stelle zugegangen werden können», erklärt Regierungsrat Herbert Huwiler, der oberste Personalverantwortliche des Kantons, das Ziel der neu geschaffenen Stelle.

Heute werde meist abgewartet, wer sich auf eine Stelle bewerbe, so Huwiler. Das soll sich nun ändern – nicht zuletzt, weil «die Anzahl der Bewerbungen pro Stelle zum Teil stark zurückgegangen » sei. Bei verschiedenen Funktionen blieben die Stellen heute länger unbesetzt, begründet Huwiler die kantonale Offensive auf dem vom Fachkräftemangel geprägten Stellenmarkt. Huwiler: «Die neue Stelle soll sich vor allem der aktiven Suche widmen.» Gesucht werde jedoch nicht ein klassischer Headhunter. «Der Recruiter», so Finanzdirektor Huwiler, «sucht geeignete Kandidaten für alle Funktionen, auch über die sozialen Medien.»

Kanton lockt mit Goodies und modernen Arbeitsformen

Der gesuchte Recruiter soll gemäss Inserat unter anderem über mehrjährige Erfahrung im Recruiting, Kommunikationsstärke und Überzeugungskraft verfügen. Er soll durch Nutzung sozialer Netzwerke und Rekrutierungskanäle auf die Suche nach «neuen und adäquaten Profilen» gehen.

Dafür will ihm der Kanton einiges bieten. So lockt die Regierung neben flexiblen Arbeitsformen und Zeitmodellen, der Unterstützung von Familien auch mit einem «Halbtaxabo und weiteren Vergünstigungen ». Kurz: Der künftige Recruiter könne sich auf «sinnstiftende Tätigkeiten im Herzen der Schweiz inmitten schöner Natur- und Erholungsgebiete» freuen.

Huwiler lässt Kritik nicht gelten Dass die kantonale Verwaltung heute schon rund 1500 Stellen zählt und damit die grösste Schwyzer Arbeitgeberin ist, sorgt bei Gewerbe und bürgerlichen Parteien für Kritik. Das weiss Huwiler. Den Vorwurf, es sei «absurd», eine solche Stelle zu schaffen, weist er allerdings vehement zurück.

Die wachsende Zahl der Stellen hänge mit den verschiedenen neuen Aufgaben zusammen, die dem Kanton von Bund und Kantonsrat, aber auch durch das ständige Bevölkerungswachstum zugewiesen würden. Huwiler: «Bei diesen Treibern müsste angesetzt werden, um das Stellenwachstum zu beschränken.» Sei eine Aufgabe einmal im Pflichtenheft, «wird sie gewissenhaft ausgeführt, und es braucht die entsprechenden Personen, die sie erledigen.»

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