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Landwirtschaft soll «klimafitter» werden

Landwirtschaft soll «klimafitter» werden Landwirtschaft soll «klimafitter» werden

Die Kantone Schwyz, Uri und Zug fördern klimaschonende Landwirtschaft und suchen Pilotbetriebe, welche eigene Ideen umsetzen möchten.

Es goss wie aus Kübeln. Wochenlang litt die Schwyzer Landwirtschaft unter dem Regenwetter. Während die Landwirte und Landwirtinnen dieses Jahr mit der extremen Nässe zu kämpfen hatten, waren es in anderen Jahren lange und extreme Hitzeperioden. Wie kaum eine andere Branche ist die Landwirtschaft direkt von den Folgen des Klimawandels betroffen.

Die Landwirtschaftsämter der drei Kantone Schwyz, Uri und Zug haben sich deshalb zusammengetan und das Projekt «Klimafitte Landwirtschaft» lanciert. «Ziel des Projekts ist es, die Widerstandskraft der Betriebe gegenüber negativen Auswirkungen des Klimawandels zu stärken und zu einer klimaschonenden Landwirtschaft beizutragen», erklärt Co-Projektleiterin Vera Steiner auf Anfrage.

Innovative Ideen gesucht Für das Projekt werden 30 bis 35 Betriebe aus allen drei Kantonen gesucht, die bereit sind, eigene Ideen im Bereich Klimaschutz und Anpassung auszuprobieren und ihr Wissen zu vertiefen. Bis Ende Jahr sollen die Pilotbetriebe feststehen, welche in der Ausarbeitung und Umsetzung der Ideen fachlich begleitet und unterstützt werden.

«In einem ersten Schritt wollen wir mit Personen zusammenarbeiten, bei welchen ein Eigeninteresse zu den Themen vorhanden ist und welche bereits eine Idee haben, welche sie in ihrem Betrieb umsetzen möchten, dies aber beispielsweise aus Risikogründen oder wegen fehlenden Wissens bislang noch nicht getan haben», so Steiner. «Möglich ist auch eine Zusammenarbeit benachbarter Betriebe.» Mögliche innovative Massnahmen können beispielsweise im Bereich Wassermanagement, Digitalisierung oder angepasste Kulturpflanzen liegen. Im Gegenzug verpflichten sie sich, an einer bestimmten Anzahl an Weiterbildungstagen teilzunehmen, welche ein essenzieller Bestandteil des Projektes sind. In den verschiedenen Weiterbildungen, Arbeitskreisen oder durch direkten Erfahrungsaustausch bilden sich die Betriebsleitenden rund um das Thema Klima und Landwirtschaft weiter. Die Landwirtinnen und Landwirte werden diesbezüglich finanziell entschädigt.

Zudem sollen die Betriebe innovative Anbautechniken und Technologien ausprobieren, die der Anpassung an den Klimawandel und dem Klimaschutz dienen. Allfällige bauliche Massnahmen, welche in gewissen Betrieben notwendig sein könnten, werden jedoch nicht direkt durch das Projekt unterstützt. «Wir unterstützen die Betriebe jedoch dabei, wie sie die Finanzierung sicherstellen können», so Vera Steiner. Die Co-Projektleiterin spricht von Fördertöpfen auf kantonaler oder Bundesebene oder von Stiftungen, welche man angehen könnte.

Gesamte Branche soll profitieren Die Weiterbildungen werden für sämtliche Betriebe in den drei Kantonen zugänglich sein, wobei nur die Pilotbetriebe finanziell unterstützt werden. Und auch vom Erfahrungsgewinn mit praxisnahen Massnahmen sollen nicht nur diese profitieren können. «Erfolgreiche Projekte können zu einem späteren Zeitpunkt mittels Hofbesuchen den anderen Landwirtinnen und Landwirten in der Umgebung gezeigt werden. So kann das erlangte Wissen weitergegeben werden.»

» gestartet. Foto: Petra Imsand

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