«Schallgedämpfte» Festfreude
KOMMENTAR
Als Kind bestand der 1. August in erster Linie aus einem: Feuerwerk, Feuerwerk, Feuerwerk! Mein Vater hatte zum Glück grosses Verständnis dafür und unterstützte meine Schwarzpulver-Träume, denn er selbst hatte in seiner Jugend mit einer Karbid-Kanone Ovo-Büchsen in den «Weltraum » geschossen. Die Freude am Böllern hat sich allerdings mit den Jahren deutlich gelegt. Das hängt wohl auch damit zusammen, dass meiner Meinung nach die Feuerwerke vor einigen Jahrzehnten noch wesentlich bescheidener waren. Tatsächlich ist die Sprengkraft heutiger Feuerwerkskörper teilweise erschreckend. Ob das für die Haustiere allerdings einen grossen Unterschied macht, weiss ich nicht. Sie fürchteten sich schon damals vor dem Krachen am Himmel des 1. August.
Darum stehe ich der Feuerwerksinitiative zwiespältig gegenüber. Ich weiss nicht, ob eine Abschwächung des Lärms über Verbote und Einschränkungen in der Praxis tatsächlich möglich ist. Gleichzeitig finde ich es auch nicht gut, wenn sich die generell sehr lärmempfindliche Schweizer Gesellschaft einen weiteren «Schalldämpfer » aufsetzt. Zu einem richtigen Fest gehört Ausgelassenheit und damit auch Lärm, der sich kaum reglementieren lässt.