Der Alltag kehrt zurück
SEITENBLICK: LEBEN UND LERNEN
Die Ferien sind zu Ende, der Alltag kehrt nun in die Familien und Dörfer zurück. Das bedeutet wieder mehr Leben im Dorf und in der Nachbarschaft. Schon erstaunlich wie ruhig es während der Ferienzeit wird. Das merkt man auch oft in der Familie. Sobald man am Reiseziel angekommen ist und alles läuft, sind die meisten entspannt. Man geniesst den Tag, den Abend, die Gemeinschaft mit anderen Leuten und das Ausschlafen. Leute treiben plötzlich Sport, welche dies sonst nie tun. Man verändert den kompletten Tagesablauf, oftmals auch gewisse Gewohnheiten und kommt dadurch zur Ruhe. Die Menschen in den Ferien sind meist entspannt und glücklich. Im Alltag sehe ich das weniger … Ich glaube nicht, dass dies an unserem Zuhause liegt. Wir leben an einem wunderschönen Ort, was einem von Touristen immer wieder staunend berichtet wird. Wenn man defizitorientiert ist, kann man über das Wetter diskutieren und ob ein Meer toll wäre. Positiv betrachtet sind wir umgeben von einer unglaublichen Schönheit mit Bergen und Seen. Tolle Städte und Dörfer. Zudem ist es sicher, was nicht alle Ferienziele behaupten können. Es gibt noch viel mehr, es muss uns nur bewusst sein, während der Alltag zurückkehrt. Oft sind es Kleinigkeiten, wie das Trinkwasser aus dem Wasserhahn.
An was liegt es also, dass sich die Stimmung verändert, sobald man zurück ist? Es ist der Alltagstrott und alte Gewohnheiten, welche uns oft schon bei der Heimreise einholen.
Plötzlich muss wieder alles getaktet funktionieren, die Zeiten eingehalten werden, es wird zur richtigen Zeit gegessen und es sollte ja keine Verspätungen geben. Von ganz entspannt zur gestressten Heimreise in wenigen Stunden.
Zu Hause angekommen geht es weiter. Fertig mit langen Abenden draussen, bei welchen die Freunde zu Besuch kommen und viel gelacht wird. Der Wecker klingelt wieder, obwohl man das nicht möchte, wodurch man müde in den Tag startet. Am Arbeitsplatz ist man schnell zurück in seinem Rhythmus und man sollte Ziele erreichen.
Der Sport und allgemein das persönliche Wohlbefinden werden zurückgestellt, um Leistung zu erbringen. Bei den Kindern kommt die Schule zurück. Fertig mit tagelang Fussballspielen, sich in der Badi austoben und los mit den Lektionen, verschiedenen Fächern und Prüfungen.
Für die Eltern gibt es zusätzlich noch den Haushalt und plötzlich sehnt man sich zurück nach den Ferien.
Das muss nicht sein, wenn wir uns bewusst werden, was uns gut tut und wir dies auch so umsetzen. Holen wir uns dieses Sehnsuchtsgefühl doch nach Hause.
Wenn wir merken, wie gut es den Kindern geht, wenn sie sich viel bewegen können, sorgen wir doch dafür, dass sie es auch hier tun. Auch neben der Schule beliebt genug Zeit dafür.
Verbringen Sie gerne Zeit mit Freunden oder der Familie? Tun sie es, anstatt wieder den Fernseher nach der Arbeit anzuschalten oder anderen Verpflichtungen nachzugehen.
Wir können uns dieses Gefühl bewahren und den Alltag sowie die Routinen verändern. Zu Beginn ist das immer schwer. Man muss es bewusst tun. Nach einer gewissen Zeit hat man sich daran gewöhnt und eine beruhigende neue Situation stellt sich ein. Dann haben Sie dieses tolle Feriengefühl auch zu Hause, oder sicher ein Stück davon.
Versuchen sie es. Wenn es scheitert, bleibt es halt wie immer. Verloren ist also nichts. Doch wenn es gelingt, freue ich mich sehr für Sie.
Michael Berger, wohnhaft in Studen, ist ein Schulischer Heilpädagoge und Lernberater. Auf seiner Website bietet er Hilfestellungen für Eltern, Schulen und Lehrbetriebe an. Er hat sich auf Lernschwierigkeiten und effizientes Lernen spezialisiert.