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Schwyzer Banken von Börsenturbulenzen betroffen

Schwyzer Banken von Börsenturbulenzen betroffen Schwyzer Banken von Börsenturbulenzen betroffen

Auch Schwyzer Anleger sind von den Kursstürzen an der Börse betroffen. Die Schwyzer Banken spüren die Verunsicherung ihrer Kundschaft.

Seit mehreren Tagen spielt die Börse verrückt. Nach Turbulenzen am vergangenen Freitag kam es am Montag in Japan zum grössten Börsencrash der Landesgeschichte. Dies hatte zur Folge, dass auch internationale Aktienmärkte mehrfach abstürzten. Der Swiss Market Index (SMI) bildete dabei keine Ausnahme und sackte innert zwei Tagen um 6 Prozent ab. Und die Unsicherheiten bleiben vorhanden. Zwar ist eine Stabilisierung der Märkte zu beobachten, ein erneuter Kurssturz ist aber jederzeit möglich, und die Nervosität unter den Anlegerinnen und Anlegern bleibt bestehen.

Besorgte Kundschaft bei der Raiffeisenbank Rigi Stellt sich die Frage, wie sich die Börsenturbulenzen auf die Schwyzer Banken und deren Kundschaft ausgewirkt haben. «Selbstverständlich sind auch unsere Kundinnen und Kunden von den Rückschlägen betroffen », erklärt Thomas Rühl, Chefökonom der Schwyzer Kantonalbank. Diese seien aber weniger stark betroffen als der Gesamtmarkt, da man vor einem Monat den Fuss etwas vom «Gas» genommen habe und das Übergewicht an Aktien in den Fonds und Mandaten abgebaut habe. Zudem sei der Anteil an japanischen Aktien in den Portfolios nur gering, so Rühl weiter.

Nadine Etter, Leiterin Marketing und Kommunikation bei der Sparkasse Schwyz, erklärt derweil: «Es sind vor allem Anlegerinnen und Anleger betroffen, die in schwankendere Anlagesegmente investiert haben.» Ivan Köpfli, Vorsitzender der Bankleitung der Raiffeisenbank Rigi, macht klar, dass durch «die jüngsten Verluste an der japanischen Börse und deren Auswirkungen auf den SMI unsere Anlegerinnen und Anleger aufgrund ihrer gewählten Anlagestrategie unterschiedlich betroffen sind». Alle drei Banken weisen aber darauf hin, dass die Portfolios der Kundinnen und Kunden trotz der Kursstürze über die Betrachtung eines längeren Zeitraums immer noch positiv dastehen würden.

Die Unsicherheiten der aktuellen Lage sind offenbar aber auch bei den Schwyzerinnen und Schwyzern zu spüren. «Wir haben einige Rückmeldungen von besorgten Kundinnen und Kunden erhalten. Es ist verständlich, dass Marktvolatilität Unsicherheiten auslösen kann», erklärt Ivan Köpfli. Im Beratungsansatz der Raiffeisenbank Rigi sei verankert, in engem Kontakt mit der Kundschaft zu stehen und sie auf genau solche Marktturbulenzen vorzubereiten.

Thomas Rühl sieht zwar kaum Gründe für generelle Verunsicherung. Solche starken Kursschwankungen seien selten, aber möglich. Es lohne sich aber besonders, sich bei Unsicherheiten gründlich beraten zu lassen. Die SZKB setze, so Rühl, ebenfalls auf einen engen Austausch mit den Betroffenen und beobachte die Märkte täglich. Defensiv bleiben oder in die Offensive gehen? Wie sollen sich Anlegerinnen und Anleger nun also verhalten, defensiv agieren oder die tiefen Kurse für neue Investitionen nutzen? Die Sparkasse empfiehlt den Kunden, die einmal festgesetzte Strategie weiterzuverfolgen. «Wir haben einen offenen und transparenten Austausch mit unserer Kundschaft, zeigen die langfristigen Perspektiven auf und ermutigen sie, ihre finanziellen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren», erklärt Nadine Etter. Dies offenbar mit Erfolg, denn man habe in den letzten Tagen keine signifikanten Änderungen des Kundenverhaltens festgestellt.

Auch die Raiffeisenbank Rigi empfiehlt, Ruhe zu bewahren und die langfristigen Ziele im Auge zu behalten. Ivan Köpfli erklärt aber auch: «Eine defensive Positionierung kann sinnvoll sein, um das Risiko zu minimieren. Selbstverständlich bietet die aktuelle Lage auch immer wieder Chancen für einen Einstieg, insbesondere für Anlegerinnen und Anleger mit einem langen Anlagehorizont.» Rezessionsängste in den USA schüren Unsicherheit Der Einbruch vieler Aktienmärkte wurde durch viele Faktoren ausgelöst. In einer aktuellen Medienmitteilung schätzt die Schwyzer Kantonalbank die Situation ein und verweist dabei vor allem auch auf enttäuschende Daten zur Konjunktur in den USA. «Das Risiko einer Rezession in den USA ist wieder stärker in den Vordergrund gerückt», ist der Medienmitteilung zu entnehmen. Zwar dürfte sich die US-Konjunktur gegenüber dem starken ersten Halbjahr abschwächen, eindeutige Anzeichen für eine Rezession würden derzeit aber fehlen.

«Die wichtigste Frage ist, ob die USA eine ‹harte Landung› vermeiden können. Einzelne Indikatoren deuten auf eine langsamere Gangart hin, mit einer Rezession oder weiteren schockartigen Kurseinbrüchen rechnen wir jedoch nicht», erklärt denn auch Thomas Rühl auf die Frage, wie Anlegerinnen und Anleger momentan strategisch vorgehen sollten.

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