Drehorgelspieler sorgten für Heiterkeit bei tristem Wetter

An Sonntag, 18. August, trafen sich im verregneten Einsiedeln über 30 Drehorgelspieler zum 20. Internationalen Drehorgelfestival. Die vielfältigen Melodien erfreuten viele Besucher. Auch das Welttheaterlied sorgte für Gesprächsstoff.

Um 9 Uhr traffen sich die vom Veranstalter Drehorgel-Schweiz durch Peter Xaver Bürgisser eingeladenen Drehorgelspieler im Hotel-Restaurant Drei Könige in Einsiedeln. Durch den Dauerregen war die Stimmung gedrückt, doch eingefleischte Drehorgelspieler brauchen nur ein geliebtes Lied und für jeden erstrahlt die Welt neu. Ab 10 Uhr war am Bahnhof und rund um den Klosterplatz jede Nische, wo man sich unterstellen konnte, durch einen Drehorgelspieler besetzt. Jeder Besucher konnte sich an einem Potpourri an Liedern und Melodien erfreuen. Klassische Lieder, deutsche Schnulzen, Schweizer Gassenhauer, Stücke aus Musicals und Pop-Hits waren zu hören.

Gottesdienst mit Drehorgelsegnung Um Punkt 11 Uhr lud das Kloster Einsiedeln zu einem Gottesdienst mit Drehorgelmusik ein. In der Messe wurde zitiert: «Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott.» Diese frohe Botschaft weckte bei manchem Drehorgelspieler das Gefühl, unsere Worte sind die Melodien, unsere Spielfreude kommt demnach ebenfalls von Gott! Jeder Spieler wird bestätigen, wenn man ein Lied auf einer Drehorgel spielt, erfreuen sich alle und die Stimmung wird gleich besser.

Nach dem Gottesdienst wurden alle Drehorgeln gesegnet. Auch die Notenrolle mit dem Welttheaterlied erhielt den Segen. Die Drehorgelspieler waren äusserst dankbar, dass das Kloster Einsiedeln die Messe mit zwei Drehorgeln ermöglichte.

Eigenes Welttheaterlied der Drehorgelspieler Während dem Mittagessen sorgte das Welttheater für Gesprächsstoff. Ortsfremde frag-ten sich, wie kann ein Dorf über ein Jahrhundert immer wieder spielen? Einige Drehorgelspieler sind bereits am Samstag angereist, um das Schauspiel persönlich zu sehen. Aufgrund der Presseberichte (EA vom 13. August) waren viele gespannt, wie nun das Welttheaterlied vom Spielvolk präsentiert wird. Alle waren der Meinung, was Bruno Amstad hier komponiert hat, ist sehr gut. Die Originalversion, wie sie in der Applausszene der Welttheatermusikern präsentiert wird, ist genial. Das Welttheaterlied hat wirklich das Potenzial zu noch Grösserem! Urs Hobi wurde aufgefordert, das Welttheaterlied auf seiner Drehorgel immer und immer wieder zu spielen.

Schlusspräsentation Normalerweise wird im Paracelsuspark die Präsentation aller Drehorgelspieler vorgenommen, welche aufgrund des Dauerregens im kleineren Rahmen auf der Terrasse des Hotels Drei Könige verschoben wurde. Jedem Zuschauer sprang das Herz höher, wenn er die Vielfalt an Drehorgeln spielen hörte. Kleine Orgeln mit 20 Pfeifen, über 100-jährige Walzenorgeln, Konzertorgeln mit 31 Pfeifen und zum Schluss musizierten drei Drehorgelspieler gemeinsam, welch herrliche Kunst!

Foto: Urs Hobi