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«Kreiselbaupläne überarbeiten»

LESERBRIEFE

Zum Artikel «Dank Kreisel soll ein grosses Verkehrsproblem gelöst werden», EA 61 vom 6. August

Zurzeit gibt es eine Bauplanauflage für den Kreisel beim «Grossen Herrgott». Im Einsiedler Anzeiger vom 6. August war zu lesen, dass der Kreisel das wichtigste Verkehrsproblem von Einsiedeln lösen soll. An der Zürichstrasse ist das Verkehrsaufkommen jedoch grösser, da die Einkaufsmöglichkeiten an diese Strasse «ausgelagert» wurden.

Im Bericht des Einsiedler Anzeigers wird die Fussgängerbrücke über die Eisenbahnstrasse nicht erwähnt. Der Kredit für diese Brücke wurde durch die Stimmbevölkerung gutgeheissen. Darum frage ich mich, ob es die Kreisellösung noch braucht.

Mit dem Bau des Kreisels soll es an allen vier Strassen Fussgängerinseln geben, und vorher konnte keine einzige erstellt werden (nicht einmal als provisorische Insel an der Eisenbahnstrasse für die vielen Schüler und Carreisenden).

In der Botschaft des Bezirks vom April 2022 zum Buskonzept mit den Durchmesserlinien ist als Alternative zum Kreisel das Blumendreieck dargestellt, wie es seit Jahrzehnten existiert. Eine Drei-Arm-Lösung, wie von den Grünliberalen vorgeschlagen, wurde nicht in die Variantenplanung übernommen.

Weiter kommen die Kofferung und der Belag des projektierten Kreisels nahe an die Baumgruppe mit den vier Linden zu liegen. Der Bestand der Bäume ist damit in Frage gefährdet.

Für den Bau der langen Linienbusbucht an der Birchlistrasse müssen mehrere Alleebäume weichen. Es sind zwar Ersatzbäume vorgesehen auf der anderen Strassenseite der Birchliund Etzelstrasse. In der Baumallee entlang der Klostermauer zum Friedhof gibt es dann aber eine grosse Lücke. Für behinder-te Personen braucht es höhere Haltekanten, aber der Weg zum Klosterplatz wird länger als heute. Meiner Meinung nach müssten die Kreiselbaupläne überarbeitet werden.

Franz Fuchs (Einsiedeln)

Huiii! Es pressiert! Nachdem das Kreiselprojekt «Grosser Herrgott» an der Urne knapp durchgewunken wurde, ist es nun beim Bezirk aufgeschaltet und bis am 22. August noch einsehbar. Aus dem Kuhfladen ist leider keine Pizza geworden. Einiges stimmt nicht mit dem überein, was als Projektentwurf in den Abstimmungsunterlagen vorgelegen hat. Es soll nun fünf Millionen Franken kosten und zu acht Monaten Totalsperrung führen. Gut 1,5 Aren Kulturland sollen zudem geopfert werden, und die alten Bäume fallen doch dem Wahnsinn zum Opfer. So sagt es zumindest die Vernunft im Welt-theater: «Si isch scho tot, dr Wahnsinn regiärt.» Das Projekt ist ein wahrer Wolf im Schafspelz: Es kommt ganz schick und gefällig daher, führt jedoch zur zusätzlichen Gefährdung von schwachen Verkehrsteilnehmenden. Zudem ist es in kein vernünftiges und regional ausgelegtes Verkehrskonzept eingebettet. Als Gegenstück dazu sei auf die «Begegnungszone Kalchackerstrasse » der Gemeinde Bremgarten (BE) verwiesen, in der eine Kantonsstrasse (!), an die ein Schulhaus und ein Altersheim angrenzen, in eine neunzig Meter lange Begegnungszone umgewandelt worden ist.

Ein entsprechender Umbau der Kreuzung am «Grossen Herrgott» würde den Bezirk allerhöchstens eine Million Franken kosten. Die Effizienzanalyse ist für alle Vernunftbegabten im Internet einsehbar. Leider ist die Vernunft auch im Welttheater schon abgegangen und verschwunden, und der Herrgott hat gar nichts zu lachen.

Kaspar Schnyder (Einsiedeln)

Schon immer – auch in unzähligen Leserbriefen – habe ich mich für effiziente Arbeitsabläufe eingesetzt: Bei Gemeinde, Bezirk, Kanton, Bund und auch in der Privatwirtschaft. Damit werden Reibungsverluste und Doppelspurigkeiten vermieden. Kosten werden gespart, die Leistungsfähigkeit wird erhöht – man wird schneller, günstiger und besser.

Genau aus diesem Grunde stimme ich überzeugt Ja zum geplanten Verwaltungszentrum im Kaltbach. Die Zusammenfassung der heute weitverstreuten Verwaltungseinheiten schafft viel mehr direkten Austausch und vermeidet einiges an unnötiger Bürokratie. Vieles kann dort im direkten Gespräch erledigt werden, was jetzt Korrespondenzen und Dossiers verursacht.

Die Vorlage der Regierung ist deshalb ein mutiger, grosser Schritt hin zu einer effizienteren Verwaltung. Und offenbar hat das auch die überwiegende Mehrheit des Kantonsrats so beurteilt. Die 140 Millionen Franken sind zwar ein stolzer Betrag, aber im Hinblick auf den Gegenwert mehr als gerechtfertigt, zumal jede andere Lösung einiges mehr kosten dürfte.

Auch der gewählte Standort ist ideal – für die Blaulichtdienste wie auch für die Verwaltung und die Bürgerschaft: Kaltbach ist leicht ausserhalb des Kantonshauptorts gelegen, gut angebunden an Strasse und öV. Somit bestens erreichbar für Gersauer, Küssnachter, Einsiedler, Höfner, Märchler und auch für die Schwyzer. Darum ein überzeugtes Ja zu diesem mutigen, grossen Vorhaben im Kaltbach. Jakob Schuler (Schwyz)

Im Zusammenhang mit der bevorstehenden Abstimmung über die Biodiversitätsinitiative ist offenbar nur die vom Bauernverband vorgegebene ablehnende Haltung erlaubt. Anders kann ich mir nicht erklären, weshalb befürwortende Werbeflaggen und Plakate regelmässig zerstört oder gestohlen werden. Wir rühmen unser Land als leuchtendes Beispiel und Vorzeigemodell in Sachen Demokratie. Die Unterdrückung missliebiger Meinungen ist jedoch eher Merkmal einer Meinungsdiktatur.

Wenn du, anonymer Gegenspieler oder anonyme Gegenspielerin, an einer Diskussion über das Pro und Kontra zur Biodiversitätsinitiative interessiert bist, kannst du gerne bei mir vorbeikommen. Dein Besuch muss nicht zwingend im Schutz der Dunkelheit stattfinden.

Josef Ming (Schwyz)

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