Veröffentlicht am

«Dampfkochtopf oder innere Ruhe?»

LESERBRIEFE

Im Leben kommt beides vor. Manchmal, aber zum Glück nur zu einem Bruchteil in meinem Leben, fühle ich mich wie ein Dampfkochtopf. Und wenn er pfeift, sollte man ihn vom Herd nehmen, bevor der Deckel weg fliegt. Manchmal denke ich, lass es pfeifen, aber nur in Gedanken, denn alles Negative was auf und in dieser Welt passiert zu bekämpfen, würde so viel unnötige Energie verbrauchen wie ein ganzes Kraftwerk. Innere Ruhe kehrt schnell ein, wenn ich draussen in freier Natur bin, denn die gibt mir alles.

Meine Grossmutter kommt mir oft in den Sinn, denn sie hatte immer einen unerwarteten Spruch auf Lager, zum Beispiel: Wieso tragen auch die schlechten Menschen einen Gürtel? Ganz einfach, denn der Teufel nimmt die Bündel nur gebunden. Macht öfters eine Pause, das tut gut, und über fast alles zu lachen fördert die Gesundheit.

Kim Moses (Einsiedeln)

Im Jahr 2025 treten die Anpassungen am innerkantonalen Finanzausgleich in Kraft. Der Finanzausgleich wurde von Grund auf neu aufgebaut und umfasst neu einen Ressourcenausgleich, einen Lastenausgleich sowie Strukturbeiträge. Im vergangenen Juni hat der Regierungsrat die entsprechenden Beiträge festgelegt.

Mit den Zusicherungen für das Ausgleichsjahr 2025 wird der IFA gegenüber den Vorjahren um knapp ein Drittel erhöht. Zusätzlich werden die Gemeinwesen durch die durch den Kantonsrat verabschiedete Finanz- und Aufgabenprüfung 2022 und die daraus resultierenden Kostenverschiebung zum Kanton deutlich entlastet, während der Kanton insgesamt rund achtzig Millionen Franken zusätzlich belastet wird. Für die Bezirke und Gemeinden ergibt sich dadurch erheblicher finanzieller Handlungsspielraum sowie ein grosses Potenzial für Steuersenkungen.

Die veröffentlichte Tabelle des Regierungsrats zeigt, dass die Gemeinde Unteriberg aufgrund der neuen Kostenentlastung den Steuerfuss um 107 Prozent je Einheit senken sollte. Mit vorliegendem Schreiben möchte ich sie aufrufen, der Empfehlung der Regierung zu folgen und an der kommenden Gemeindeversammlung eine entsprechende Steuersenkung von mindestens dreissig Prozent vorzuschlagen. Hanspeter Hohl (Unteriberg)

Aus drei Gründen stimme ich gegen diese Vorlage: Künftige Renten sinken! Durch die Senkung des Umwandlungssatzes von 6,8 auf 6,0 Prozent wird entscheidend weniger Rente ausbezahlt. Die Kaufkraft derjenigen, für die jeder Rappen in der Pension zählt, wird nochmals geschwächt.

Zweitens: Die Lohnbeiträge steigen spürbar, ohne Garantie für Gewinn im Alter. Obwohl die Pensionkassen noch immer über enorme finanzielle Mittel verfügen, sollen jetzt Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Hauptlast für die Lücken füllen. Bei ihnen zählt jedoch jetzt schon am Monatsende, was übrig bleibt.

Drittens: Wer sich die Mühe nimmt und bei der eigenen Pensionkasse nachfragt, was die Vorlage denn bringen würde, merkt, dass sie grossteils Abbau und Verschlechterung der eigenen Situation bewirkt. Die BVG-Vorlage ist unnötig und deshalb abzulehnen. Franz Camenzind, Kantonsrat (Einsiedeln)

«Drei Gründe für ein BVG-Nein»

Volk gegen Renten-Abbau: Die AHV-Abstimmungen im März dieses Jahres resultierten in einem Ja zu einer 13. Rente und in einem wuchtigen Nein zur AHV-Alterserhöhung. Mit anderen Worten: Die Bevölkerung will keinen Abbau bei der Altersvorsorge. Sie will die verfassungsmässige Zusicherung auf ein «würdiges Leben im Alter » endlich umgesetzt sehen. Und nicht eine weitere Verdrängung in die Ergänzungsleistungen, damit überhaupt das Existenzminimum erreicht wird. Die anstehende BVG-Vorlage bedeutet wegen des gesenkten Umwandlungssatzes für viele Bezüger im niedrigen Lohnsegment (insbesondere Frau-en und Teilzeitangestellte) eine Rentenkürzung. Die Rentengarantie sinkt. Dies widerspricht dem Volkswillen in diesem Frühling komplett.

Vorteile wiegen Nachteile nicht auf: Es trifft zu, dass infolge der Modifikationen beim Koordinationsabzug und bei der Eintrittsschwelle vermehrt Geringverdienende in die 2. Säule eintreten könnten. Das heisst für sie aber neu auch lebenslang zusätzliche Lohnabzüge. Diese sind oft höher als die erzielte geringe Rentenleistung im Alter. Hieraus formiert sich auch die Ablehnung dieser BVG-Reform durch Gewerbekreise und gar SVP-Sektionen.

Junge bezahlen Alte – oder eher umgekehrt? Die Oberaufsicht der Pensionskassen stellt fest, dass in den letzten drei Jahren – wegen der bereits vorgenommenen Leistungskürzungen bei den Alten – die Reserven bei den Pensionskassen erheblich gestiegen sind. Das heisst, die demografischen Herausforderungen (mehr alte Bezüger, weniger junge Einzahlende) sind leistbar, die Prognosen waren zu pessimistisch.

Und dann noch dies: Wie der ehemalige Preisüberwacher Rudolf Strahm kürzlich nachgewiesen hat, versickert jeder fünfte einbezahlte Franken bei den Pensionskassen in deren Verwaltung und in die intransparenten Kosten und Gewinne der verbandelten Finanzindustrie. Angesichts dieses Missverhältnisses den Umwandlungssatz zu senken, ist ein starkes Stück. Deshalb am 22. September: Nein zur BVG-Reform!

Otto Kümin, alt Kantonsrat (Pfäffikon)

Share
LATEST NEWS