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Ringerriege Einsiedeln strebt die Playoffs an

Ringerriege Einsiedeln strebt die Playoffs an Ringerriege Einsiedeln strebt die Playoffs an

Vorschau zum Saisonstart der Swiss Wrestling Premium League – Auf der Einsiedler Ringermatte regiert die Vorsicht

Am Samstag beginnt für die Ringerriege Einsiedeln die NLA-Mannschaftsmeisterschaft. Dabei scheint die Ausgangslage um die Qualifikation der Playoffs ziemlich ausgeglichen zu sein. Dorthin will Einsiedeln wie in den letzten Jahren kommen.

Es wurde letztes Jahr zu einer magischen Nacht um den dritten Platz – a night to remember. Die Ringerriege war bis dahin auf den vierten Platz abonniert. Erstmals seit 34 Jahren gewann sie in der Rolle des Underdogs die Bronzemedaille nach einer harten Zerreissprobe für die Fans. Sie bangten, litten und schluckten leer, als bei Freiamt Pascal Strebel und Randy Vock unerwartet patzten. Einsiedeln hatte aus den Begegnungen einen Punkt mehr auf dem Konto. Da sah man, dass Prognosen, die seriös daherkommen, bald einmal kaum das Papier wert sind, auf dem sie stehen. Und doch wagt man immer wieder diese Spielereien. Im Sport gehören sie einfach zur guten Form. Experten treten auf den Plan, verheissen, dass sie einen guten Riecher haben. Was dabei herauskommt, ist oftmals so vielfältig wie das Stimmengewirr beim Turmbau zu Babel. Wieder mit Überraschungen?

Fakt ist, dass die Ringerriege Einsiedeln gute Voraussetzungen mitbringt, das «Holz» gelagert hat, aus dem eine Medaille «gezimmert» wird. Doch ähnliches können auch andere NLA-Klubs wie Kriessern, Willisau und Freiamt mit Fug und Recht von sich behaupten. Nie unterschätzt werden dürfen Schattdorf und Oberriet, die immer für eine Überraschung fähig sind. Interessante Meisterschaft Doch genau diese Unwägbarkeiten machen die Meisterschaft spannend. Konkurrenz belebt das Geschäft und verwirrt gleichzeitig die Prognostiker, die es lieber hätten, wenn nur ein Team Favorit wäre. Auch in diesem Jahr darf man sich auf einiges gefasst machen, in der Überraschungen das (Zuschauer-) Leben versüssen, während sie bei den betroffenen Trainern zu Verstimmungen und verschiedenster Art von Auswirkungen führen.

Für Einsiedelns Trainer Urs Bürgler hat sich auf dem Papier, verglichen mit dem Vorjahr, nicht so viel verändert. «Kriessern, Willisau und Freiamt sind die Favoriten auf den Meistertitel. Wir dürfen nach dem letztjährigen dritten Platz den Bezug zur Realität nicht verlieren.» Trotz dieser Aussage steht fest: Mit den Verpflichtungen des Brüderduos Stone und River Perlungher ist Einsiedeln zweifelsohne konkurrenzfähiger geworden. Hinzu kommen noch die beiden Austauschringer Damian von Euw (Brunnen) und Jan Faller (Sense). Doch muss-te man mit den von den Klubs geliehenen Ringern auch Konzessionen eingehen und ihnen ebenfalls «Tauschringer» abgeben.

Die Einsiedler haben sich mit dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Kontrahenten viel Respekt verschafft. Es ging in den letzten drei Jahren trotzdem immer ein Treppchen aufwärts. Trainer Urs Bürgler vermeidet es nach Möglichkeit, immer zu weit nach vorne zu blicken, und propagiert lieber, einen Match nach dem andern zu nehmen.

Antreten um zu gewinnen Die Ringerriege-Ausgabe 2024 darf aber ohne Umschweife als die beste der letzten Jahre bezeichnet werden, welche in der Qualifikation Jagd auf Punkte macht. Bürglers Rezept: «Mit dem nötigen Willen eines jeden Ringers kann man sicher viel erreichen.» Einsiedeln ist in der Lage, gegen jeden Gegner bestehen zu können, die nötige Qualität dazu sollte eigentlich vorhanden sein. Sorgen kann das immer noch schmale Kader bereiten, welches auf Verletzungen nicht grosse Alternativen bei der Aufstellung zulässt. Doch wenn Urs Bürgler nach einen Rangziel gefragt wird, überlegt er nicht lange. «Das ist unnützes Zeug. Wir wollen natürlich jeden Match gewinnen, Niederlagen planst du nicht. Wir können eine Medaille gewinnen, aber genauso gut die Play-offs verpassen. Für einen guten Rang müssen immer die verschiedensten Faktoren mitspielen. » Er verspricht aber: «Wir versuchen immer, das beste Produkt auf die Matte zu bringen.» Letztlich wird der Erfolg da erkämpft. Das oberste Gebot ist die stetige Verbesserung. Doch dafür müssen die Ringer selber an sich arbeiten.

Zumindest hat Einsiedeln in der letzten Saison gelernt, wie man sich als Gewinner der Bronzemedaille fühlt. In der Mannschaft und im Umfeld herrscht ein gesunder Optimismus. Teil des positiven Blickes in die Zukunft ist für Bürgler die Vorbereitung. «Wir haben das erreicht, was ich erwartet habe.» Es wird sich schon früh abzeichnen, welche Rolle Einsiedeln in der diesjährigen Meisterschaft einnimmt. Wenn man in die Playoffs will, muss die Mannschaft von Beginn weg bis zum Schluss mit einer guten Leis-tung aufwarten. Daran ist im Moment sicher nicht zu zweifeln. Die Einsiedler Ringer sind sich ihrer Aufgabe bewusst und werden um jeden Punkt hart kämpfen. Es muss sich die Denkweise durchsetzen, dass auch höher eingestufte Teams kämpfen und schwitzen müssen. Unbestritten ist Einsiedeln zu Hause nicht zu unterschätzen, wenn es auf sein Publikum als Zusatzmotivation bauen kann.

Auftakt gegen Schattdorf Bereits zum Auftakt am Samstag wartet auf Einsiedeln eine schwierige Aufgabe. Gegner ist kein Geringerer als Schattdorf. Die Urner wollen nach gelungenen Verpflichtungen end-lich wieder in die Playoffs einziehen, was durchaus im Bereich des Möglichen liegt. Besonders in den mittleren Gewichten ist Schattdorf stark einzuschätzen. Die Einsiedler Ringer tun jedenfalls gut daran, diesen Gegner nicht zu unterschätzen. In den letzten Jahren endeten diese Begegnungen vielfach mit knappen Ergebnissen.

Wieder mit zweiter Mannschaft Wie bereits in den letzten drei Jahren wird Einsiedeln mit einer zweiten Mannschaft in der Ersten Liga teilnehmen. Dabei sollen junge Ringer in erster Linie Wettkampferfahrung sammeln können. Einsiedeln wird in der Gruppe Ost auf Winterthur, Oberriet- Grabs 2, Kriessern 2, Weinfelden 2, Schattdorf 2, Rapperswil- Jona und Tuggen 2 treffen.

Foto: zvg

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