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Florian Grab vertritt den Schwingklub Einsiedeln

Florian Grab vertritt den Schwingklub Einsiedeln Florian Grab vertritt den Schwingklub Einsiedeln

Am Sonntag findet mit dem Jubiläumsschwingfest «125 Jahre Eidgenössischer Schwingerverband » in Appenzell der Saisonhöhepunkt statt. Sieben Schwyzer Schwinger konnten sich dafür qualifizieren. Für Florian Grab ist es der erste eidgenössische Einsatz.

Das Eidgenössische Jubiläumsschwingfest findet alle 25 Jahre statt. Der Anlass hätte eigentlich 2020 anlässlich des 125-jährigen Bestehens des Eidgenössischen Schwingerverbandes durchgeführt werden sollen. Doch musste das Fest wegen der Corona-Pandemie verschoben werden. Am Jubiläumsanlass sind die 122 besten Schwinger gemeldet. Auf der Teilnehmerliste ist ein Name, der nur wenigen Schwingerfreunden bekannt sein dürfte. Thomas Badat wohnt in Kanada und wurde als einer der besten Auslandschweizer nach Appenzell eingeladen.

Für dieses Schwingfest baute man eine temporäre Schwingerarena für rund 20’000 Zuschauende. Der Aufwand, der für die-sen Tag betrieben wurde, ist riesig. Über 1000 Tonnen wiegen allein die Materialien der vier Tribünen. Neben dem Stadion werden noch zahlreiche Verpflegungsstände, Festzelte und ein Sponsoring-Dörfchen aufgebaut.

Die grössten Favoriten Gemäss den Statistiken der diesjährigen Feste steht der Berner Fabian Staudenmann mit sechs Kranzfestsiegen zusammen mit dem Thurgauer Samuel Giger, der nach einem verspäteten Saisonbeginn auf dem Stoos und der Schwägalp obenausschwang, in der Favoritenrolle. Die grössten Herausforderer aus der Innerschweiz sind Schwingerkönig Joel Wicki und Marcel Bieri. Wegen Kniebeschwerden musste Pirmin Reichmuth den Wettkampf absagen. Bei den Ostschweizern werden Werner Schlegel, Armon Orlik, der wie Staudenmann in dieser Saison noch ungeschlagen ist, um den Tagessieg mitreden. Mit Adrian Walther haben die Berner ein weiteres heisses Eisen im Feuer. Von den kleinen Teilverbänden der Nordwest- und Südwestschweiz können der Aargauer Nick Alpiger und der Freiburger Lario Kramer am ehesten Farbtupfer setzen.

Premiere für Florian Grab

Bei den Schwyzern darf man von den beiden Eidgenossen Michael Gwerder und Mike Müllestein am meisten erwarten. Die beiden Mythenverbändler haben acht Kränze gewonnen und lie-gen in der von Fabian Staudenmann angeführten Jahreswertung auf den Rängen zehn und elf. Von Lukas von Euw (Ingenbohl), der letztes Jahr am Unspunnen-Schwinget die ersten Erfahrungen auf eidgenössischer Ebene sammeln konnte, darf aufgrund des Saisonverlaufs einiges erwartet werden. Der 25-jährige Ueli Wiget (Rickenbach) konnte sich mit drei Kranzgewinnen und weiteren konstanten Leistungen für Appenzell qualifizieren. Einigen Kredit verdient Patrik Betschart (Immensee). Der 24-jährige Landwirt blieb am Unspunnen- Schwinget 2023 bestklassierter Schwyzer. Mit 20 Jahren ist Lukas Heinzer (Goldau) der Jungspund im Schwyzer Team. Nachdem Christian Schuler verletzungsbedingt die Saison nach dem Brünig-Schwinget frühzeitig beendete, ist Florian Grab der einzige Vertreter des Schwingklubs Einsiedeln. Der 21-jährige Spengler kommt zu seinem ers-ten Einsatz auf eidgenössischer Ebene. Der 2 Meter grosse und 100 Kilogramm schwere Sennenschwinger unterlag am Zuger Kantonalen im Schlussgang gegen Joel Wicki und holte am Luzerner und Schwyzer Kantonalfest das Eichenlaub.

Einen Einheitspreis Im Gegensatz zu anderen Festen erhält jeder Schwinger als Preis ein Erinnerungsstück in Form eines beschlagenen Appenzeller Gurtes. Damit dieser auch den Zweck erfüllt, musste jeder Schwinger seine Gurtlänge angeben. Ganz abweichen von der Tradition wollte man aber nicht. Der Gewinner erhält den Sieges-muni mit dem Namen «Alpstein». Daneben gibt es noch fünf weitere Lebendpreise.

Einsiedler an besonderen Festen Neben dem Kilchberger und Unspunnen-Schwinget werden Schwingfeste mit eidgenössischem Charakter bewusst rar gehalten. So fand aus Anlass des 75-jährigen Bestehens des ESV in Baden 1970 ein Jubiläumsschwingfest statt. Weil das Jubiläum 100 Jahre ESV mit dem «Eidgenössischen» 1995 in Chur zusammenfiel, wurde auf ein Jubiläumsschwingfest verzichtet. Weiter hatten 1976 der Gedenkschwinget «500 Jahre Schlacht bei Murten» in Murten, 1991 das Bundesfeier-Schwingfest «700 Jahre Eidgenossenschaft » in Flüelen und 2002 der Expo-Schwinget eidgenössischen Charakter. Dabei waren immer wieder Aktive des Schwingklubs Einsiedeln im Einsatz.

1970 Eidgenössisches Jubiläumsschwingfest in Baden: 11. Bisig Thomas, Bennau

1991 Bundesfeierschwinget in Flüelen:

5. Schuler Franz, Rothenthurm

2002 Expo-Schwinget in Murten:

1. Grab Martin, Rothenthurm, 9. Ochsner Marcel, Bennau

Meitli und Bubä i d’Hosä

Früh übt sich, wer einmal Königin oder König werden will. Damit sich auch in Zukunft Schwingerinnen und Schwinger im Sägemehl duellieren, wird morgen Samstagnachmittag schweizweit der Schwinger-Schnuppertag in über 120 Schwingklubs durchgeführt. Der Traditionssport bietet mehr als spielerischen Spass: Schwingen lehrt Ausdauer, Beweglichkeit, Kampfgeist, Kameradschaft, aber auch Respekt vor dem Gegner. Buben und Mädchen im Schulalter erhalten einen Einblick in die Geheimnisse des Schwingsports. Unter fachkundiger Leitung werden den Teilnehmern Schwünge gezeigt und zum Abschluss wird auch gegeneinander gekämpft. Interessierte müssen Turnkleider, Turnschuhe und Duschzeug mitbringen.

Die Verantwortlichen des Schwingklubs Einsiedeln freuen sich, wenn viele Interessierte in die Schwinghosen steigen werden. Das Schnuppertraining dauert rund zwei Stunden. Siehe Inserat.

Foto: Archiv EA

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