Veröffentlicht am

Brücken bauen für und mit Menschen mit Beeinträchtigung

Brücken bauen für und mit  Menschen mit Beeinträchtigung Brücken bauen für und mit  Menschen mit Beeinträchtigung

Die Stiftung Behindertenbetriebe im Kanton Schwyz (BSZ) lud am Samstag im Rahmen ihres 50-Jahr-Jubiläums zum Infotag ein.

Der Infotag soll inspirieren, Hand bieten und aufzeigen, welche Unterstützungsmöglichkeiten im Kanton Schwyz für Betroffene und Angehörige bestehen.

Die BSZ organisiert jedes Jahr einen Tag der offenen Tür und wollte nun im Rahmen des 50-Jahr-Jubiläums neue Wege gehen.

Rund um Menschen mit Beeinträchtigung Roland Schürpf, CEO der BSZ, eröffnete am Samstag gegen Mittag vor gut 80 Besucherinnen und Besuchern den Anlass. «Es ist wichtig, Vorurteile und digitale Barrieren abzubauen und Respekt zu fördern. Die Fähigkeiten und Taten von Menschen mit einer Beeinträchtigung bereichern die Menschheit. Es macht das Leben bunt und vielfältig und menschlich», sagte Schürpf. Regierungsrat Damian Meier war es eine grosse Ehre, dabei zu sein. «Dieser Tag bietet die wertvolle Möglichkeit, sich auszutauschen und zu vernetzen», sagte Damian Meier. Er gab einen kleinen Rückblick auf die Behindertenrechtskonvention, die vor zehn Jahren angenommen wurde mit dem Ziel der Förderung von Selbstbestimmung und Wahlfreiheit von Menschen mit einer Beeinträchtigung. Er informierte, dass der Kanton Schwyz zurzeit das veraltete kantonale Gesetz über Soziale Einrichtungen (SEG) überarbeite.

Von 100 auf 0 und wieder zurück Ex-Skirennfahrer Daniel Albrecht erzählte eindrücklich und mit vielen charmanten Anekdoten von seinem nicht ganz hindernisfreien Leben. Bereits als Jugendlicher an der Sportschule in Österreich merkte er, dass man ihn trotz des «schönen Walliser Dialekts» nicht verstand. Seine Karriere verlief dann jedoch bis zum 22. Januar 2009 wunschgemäss und auf der Überholspur, also ganz auf 100. Der Sturz mit einem Flug von 70 Metern durch die Luft und 5 Metern am Boden bei 140 Stundenkilometern veränderte alles. Mit einem Schädel-Hirn-Trauma wachte er nach zwei Wochen künstlichem Koma wieder auf und musste alles wieder neu erlernen. Nach dem Motto «Never give up» kämpfte sich Albrecht Schritt für Schritt zurück. Fünf Monate nach dem Sturz stand Albrecht wieder auf den Skiern und wollte zurück auf die Rennpiste. Ihm gelang 2010 das Comeback, aber vier Jahre später zwang ihn eine Knieverletzung zum Rücktritt. «Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen. Leidenschaft ist alles», meinte Albrecht. Er unterstützt mit der Organisation Fragile Suisse Menschen mit Hirnverletzung und deren Angehörige.

Stände und Vorträge luden zum Vernetzen ein Diverse Organisationen und Firmen wie Procap, Pro Infirmis oder Orthoteam standen anschliessend an ihren Ständen bereit. So konnte man Erfahrungen austauschen, Informationen abholen oder sich einfach nur vernetzen. Weitere Vorträge gaben Einsicht in die Formen der Beistandschaften im Erwachsenenschutzrecht, zum Thema Erwachsensein und Sexualität sowie über Selbsthilfegruppen. «Wir hätten gerne noch mehr Menschen mit einer Beeinträchtigung erreicht, aber wir sind mit dem Anlass sehr zufrieden. Ob der Anlass im nächsten Jahr im gleichen Rahmen stattfindet, können wir jedoch noch nicht sagen», meinte Corina Hürlimann, Kommunikationsverantwortliche der BSZ.

Share
LATEST NEWS