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ZWISCHENLUEGETEN 3

Erinnern Sie sich noch an die Zeiten, als das Mobiltelefon nur ein Telefon war? Natürlich mit «nur» meine ich nicht im Sinne von abschätzig oder spärlich, sondern im Sinne von «ausschliesslich» und «einzig». Ja, das waren noch Zeiten. Manchmal wünsche ich sie mir zurück. Denn heutzutage sehe ich so viele Menschen mit nach vorne gebeugtem Kopf und Blick auf ihr Mobiltelefon. Ja, auch «nur» Telefonierende gibts, dann jedoch mit vor Gesicht gehaltenem Gerät zwecks FaceTime. Wo man hinschaut, scrollende, mit beiden Daumen tippende Menschen; stets online, nichts verpassend. Versunken in die digitale Welt.

Heute ist dieses Gerät multifunktional. Mit Apps können wir Podcasts hören, Serien sehen, bargeldlos bezahlen, Bankgeschäfte erledigen, Agenden führen, Wecker stellen, Schritte zählen, Fotos schiessen, QR-Codes scannen, öV-Billette lösen, Fitness tracken, KI fragen, Lichtquelle bieten, Mails schreiben, gamen, twinten, rechnen und – das hingegen kommt mir entgegen, jederzeit und überall die Suchmaschine benützen. Und und und. Allein Google bietet laut Statistik 2,39 Millionen verschiedene Apps an.

Eine Frohbotschaft im vorletzten Kassensturz. Man diskutiere, Handy-Verbote in der Schule einzuführen. Ich bin dafür, und fordere zusätzlich das Verbot von Handys an Konzerten und Shows auszuweiten. Kürzlich nämlich an einem Konzert. Ich, 10. Reihe, freudig erwartend. Die Aufführung startete, beide vor mir Sitzenden erhoben ihre Handys zwecks Dauer-Aufnahme. Ich sah somit zwei hell leuchtende Displays vor mir, der Blick zur realen Bühne versperrt. Alles legitim. Innerlich schrie ich laut «App-stellen!!!! » * Martha Emmenegger will nächstens ihr Handy «aufräumen» und ihre aktuell 105!! auf 30 Apps reduzieren. Mal sehen, ob es nur beim Vorsatz bleibt!

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