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«Eins zu sein mit dem Lebensmittel»

Heute Freitag eröffnet in Unteriberg das Restaurant Horat. Gastgeber Thomy Marty hat mit Pierre Abrahams einen Spitzenkoch aus unserer Region gefunden.

Sie waren vielen Menschen als Wirt und Koch im Tulipan Bistro bekannt. Seit wann sind Sie nicht mehr dort, und was ha-ben Sie in der Zwischenzeit gemacht?

Seit einem Jahr bin ich nicht mehr dort. Ich bin in dieser Zeit viel gereist und habe viele Eindrücke aus der Welt gesammelt, besonders im Kunstbereich. Vor allem die skandinavischen Länder haben mein Interesse geweckt.

Hatten diese Länder auch Einfluss auf Ihre Küche? In Dänemark, besonders in Kopenhagen, legen sie grossen Wert auf regionale und biologische Produkte. Dort hat man keine Chance, wenn man nicht regional und biologisch kocht. Die Produkte müssen aus einem Umkreis von 100 Kilometern stammen. Das ist auch meine Philosophie. Mein Lebensprinzip ist «KISS – Keep it simple, stupid», also einfach und unkompliziert. Es geht um Nachhaltigkeit und darum, wie wir regenerativ arbeiten können. Wir versuchen, so viel wie möglich aus der Region zu beziehen. Es geht um qualitativ hochwertige Produkte, die einfach umgesetzt werden. Unsere Wildkarte ist das beste Beispiel. Die Kürbisse holen wir 100 Meter vom Restaurant, und wir haben bereits zwei Hirsche von der Jagd aus der Region. KISS eben. Nun beginnt für Sie ein neues Kapitel im Horat in Unteriberg. Wie kam es zu diesem Engagement?

Das war Zufall – ich liebe dieses Wort. Es fiel mir einfach zu. Der Besitzer rief mich an, und wir ha-ben ganz unverbindlich angefangen. Jetzt habe ich auch vor, ins Ybrig zu ziehen.

Was gefällt Ihnen hier besonders?

Die Authentizität, die Menschen, die frische Luft und die Ruhe. Die Leute sind einfach unkompliziert.

Welche Küche wird im Horat angeboten?

Saisonale, regionale Küche mit einem leichten exotischen Touch. Das Rindfleisch von Thomy Marty ist das beste – er ist Bauer und bietet sein Fleisch von A bis Z aus einer Hand an. «Es hät, solangs hät». Die Qualität und das Menschliche stehen im Vordergrund. Viele Restaurants im Ybrig ha-ben in den letzten Jahren geschlossen. Was stimmt Sie trotzdem positiv? Gastronomie ist mein Leben. Wir bieten Menschen eine Bühne, auf der sie zusammenkommen und das Essen zelebrieren können. Ich finde es enorm wich-tig, dass es in Unteriberg weiterhin Gastrobetriebe gibt.

Worauf dürfen sich die Gäste im Horat freuen? Auf qualitativ hochwertige, regionale und saisonale Speisen, die mit Leidenschaft zubereitet werden. Was gefällt Ihnen am Kochen?

Eins zu sein mit dem Lebensmittel. Ein Tier opfert sein Leben, damit wir weiterleben können. Diese Verantwortung ist für mich das schönste Gefühl – die Verarbeitung dieses Lebensmittels ist für mich die grösste Ehre, besonders wenn ich für andere Menschen koche.

Essen und kochen Sie gerne Wild? Sehr. Ich liebe Wild. Ab dem 13. September haben wir Wild auf der Karte. Welches Gericht kochen Sie am liebsten für sich privat? Gemüse, alles mit Gemüse. Ab und zu ein Stück Fleisch von Thomy, aber nur von ihm.

Freitag, von 17 bis 23 Uhr; Samstag, 8.30 bis 23 Uhr; Sonntag, 8.30 bis 21 Uhr; Montag, 8.30 bis 14 Uhr

Foto: Lukas Schumacher

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